Sonntag, 16. Februar 2025

Wenn Gefühle Achterbahn fahren

Symbolfoto: Gerd Altmann auf Pixabay

Annähernd drei Prozent der deutschen Bevölkerung leidet an einer Borderline Persönlichkeitsstörung. Diese ist vor allem durch Impulsivität und einer emotionalen Instabilität, sowie Störungen der eigenen Identität und instabilen sozialen Beziehungen gekennzeichnet.

Die ersten Hinweise darauf treten bereits im Jugendalter auf. Die Betroffenen erleben sich den eigenen heftigen Gefühlsschwankungen hilflos ausgeliefert, was zu einer massiven, kaum erträglichen inneren Anspannung führt. Um diese Anspannung zu reduzieren, werden häufig selbstverletzende Verhaltensweisen eingesetzt sowie hochriskante Aktivitäten oder auch Drogen und Alkohol. Innerlich fühlen sich Betroffene zerrissen, haben das Gefühl nicht zu wissen, wer sie eigentlich sind, und haben große Angst vor Verlassenwerden in Beziehungen.

Aufgrund der massiven Symptomatik ist Borderline eine Erkrankung, die sowohl für Betroffene als auch für Angehörige und professionelle Helfer eine Belastung darstellt.

Um eine bessere Verständigung untereinander zu ermöglichen, kam mit der Idee des Borderline-Trialogs der Erfahrungsaustausche auf Augenhöhe. Borderline Betroffene sind dabei Experten und Expertinnen in eigener Sache, Angehörige haben die Möglichkeit die eigene Sicht zu erklären, aber auch nachzufragen. Die professionell Tätigen verfügen zudem über das fachliche Wissen. Diese Kompetenzen können im Trialog gebündelt werden. Im Gespräch werden Perspektiven gewechselt, Erfahrungen ausgetauscht und Ideen zur Selbsthilfe entwickelt. Als Grundlage hierfür gilt, dass Wahrheit immer subjektiv ist und niemand für die eigene Meinung bewertet oder verurteilt wird. So haben alle Seiten die Möglichkeit, die Position der anderen und auch sich selbst besser zu verstehen und zu akzeptieren. Es ist oft einfacher die Perspektive einer anderen betroffenen Person zu verstehen, als bei dem eigenen Kind, so gibt es die Möglichkeit vom Stellvertreter zu lernen.

Nach langer pandemiebedingter Pause findet in Schwandorf mit Unterstützung der PSAG (Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft) wieder ein Borderline-Trialog statt.

Claudia Weininger und Ulrike Eisend starten am 05.02.2025 im Diakonie Zentrum in der Waldschmidtstraße 14, um 17.00 Uhr mit dem diesjährigen Borderline -Trialog in Schwandorf.

Bei den vier Seminareinheiten werden 10 bis 25 Betroffene, Angehörige und Interessierte zusammenkommen und hier ihre Erfahrungen und ihr Wissen austauschen und sich gegenseitig Fragen beantworten.

Beim ersten Termin wird Dipl. Sozialpädagogin Anja Link von der Borderline-Trialog Informations- und Kontaktstelle in Nürnberg einen Überblick über den Trialog und die Diagnose Borderline vermitteln. Zudem werden die Themen für die folgenden Seminare abgestimmt.

Die kostenlosen Seminare finden jeweils mittwochs, den 05.02, 12.02., 19.02. und 26.02.2025 von 17.00-18.30 Uhr im Schwandorfer Diakoniezentrum (Waldschmidtstraße 14) statt.

Anmeldungen werden erbeten unter der Telefonnummer 09431-88170.

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