Freitag, 28. März 2025

Projekt „80 Jahre Kriegsende im Altlandkreis Burglengenfeld“ mit vielen Autoren

Unter den vielen Beiträgen widmet sich ein Autor auch der „Heldenlyrik“ auf den Sterbezetteln der Gefallenen. Foto: Privatarchiv Jakob Scharf

Das Projekt „80 Jahre Kriegsende im Altlandkreis Burglengenfeld“ nimmt nach einigen Monaten Vorarbeit konkrete Formen an. Wie Kreisheimatpfleger Jakob Scharf zusammen mit dem ehrenamtlich arbeitenden Autorenteam feststellen konnte, sind die umfangreiche Publikation sowie die Sonderausstellung im Oberpfälzer Volkskundemuseum in den Grundzügen.

Eingangs der Arbeitskreissitzung dankte Scharf für die zugesagte finanzielle Unterstützung seitens der Politiker der demokratischen Parteien in der Region. Die Publikation umfasst vor allem das Städtedreieck, die Gemeinden Wackersdorf und Steinberg sowie den Schwandorfer Ortsteil Klardorf. Hier sollen Augenzeugenberichte sowie intensive Recherchen das Kriegsende und die unmittelbare Zeit danach wieder ins Bewusstsein rufen. Dabei wird manches, das schon vergessen schien, wieder lebendig. Diese Erinnerungskultur – so die rund ein Dutzend Autoren – sei angesichts des aufkeimenden rechten Gedankenguts wichtiger denn je. Unter den Verfassern der hochinteressanten Artikel sind Archivar Dr. Thomas Barth, Dr. Margit Berwing-Wittl, Werner Binder, Toni Eiselbrecher, Franz Härtl, Manfred Henn ,Tina Kolb, Dr. Sigrid Ullwer-Paul, Josef Paul, Christian Pfeil, Jakob Scharf, Uli Steiner, Alfred Wolfsteiner sowie eine Schülergruppe des Johann-Michael-Fischer-Gymnasiums. Gesucht werden immer noch Fotos vom Kriegsende bzw. nach 1945. Wenn alles klappt, soll die Broschüre am 8. Mai, dem Tag der Befreiung vom Nazi-Regime, im Steinberger Braunkohlemuseum der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Bei den Autoren können bereits Exemplare (auch in größerer Zahl) vorbestellt werden.

Christina Scharinger, die Burglengenfelder Museumsleiterin, berichtete vom Stand der Vorbereitungen der Sonderausstellung, die am 24. April eröffnet werden wird und bis zum 9. Juni dauert. Vorgesehen sind eine Reihe von Begleitveranstaltungen. So wird Christian Pfeil am 6. Mai einen Vortrag „1945 in Burglengenfeld“ halten, zunächst in deutscher, anschließend in englischer Sprache. General George S. Patton, der die 3. US-Armee nach der Landung in der Normandie befehligte, wird in diesem Vortrag eine wesentliche Rolle spielen. Am 18. Mai wird Dr. Margit Berwing-Wittl einen Führungs-Vortrag anbieten. In Zusammenarbeit mit der VHS findet am 23. Mai in Nittenau ein Vortrag von Dr. Müller-Hohagen mit dem Thema „Die NS-Zeit und die seelischen Wunden in unseren Familien“ statt. Am 3. Juni führt der Journalist und Autor Thomas Muggentaler den Film „Todeszug in die Freiheit“ vor. Anschließend ist ein Gespräch zur Thematik vorgesehen. Christina Scharinger sucht weiterhin noch Exponate und Fotos aus den Kommunen.

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