





Wie wird Apfelsaft gemacht -Anschauungsunterricht live für die Kids des Kindergartens St. Barbara in Bodenwöhr, frisch gepresster Saft schmeckt lecker
Beim BRK-Kindergarten St. Barbara drehte sich in diesem Jahr immer wieder mal alles um das Thema Apfel, erklärte Kindergarten-Leiterin Andrea Dobler-Eisenhut gegenüber dem Oberpfalz Boten. Man habe das Thema ganzheitlich behandelt, beginnend von der Apfelblüte im Frühjahr, über das Wachsen der Äpfel im Sommer und das Ernten mit Baumschütteln, Aufklauben und Sammeln oder aktiv Pflücken im Herbst und dies alles direkt vor der Nase im eigenen Kindergarten, in dem sich mehrere Apfelbäume befinden. Jetzt steht das Verarbeiten der Früchte auf dem Programm, entweder in Form von Kuchen, Strudel, Apfelmus, einfach nur essen oder zur Saftgewinnung.
Als besonderes Highlight findet kommende Woche noch ein „Apfelnachmittag“ mit den Eltern statt, bei dem das Gelernte aufbereitet wird und Apfelkuchen, Apfelstrudel sowie Apfelsaft angeboten werden, so Dobler-Eisenhut. Zuvor trafen sich die Kindergartenkinder in verschiedenen Gruppen zu einer besonderen Form des Anschauungsunterrichts auf der Klause, wo die Mosterei Fuchs aus Regenstauf ihr Saftmobil aufgebaut hatte. Im Schlepptau hatten die Kids nicht nur ihre Erzieherinnen und Bürgermeister Georg Hoffmann, sondern auch zahlreiche Säcke voller Äpfel, die sie zuvor im Kindergarten geerntet hatten. Mit einem sympathischen Lächeln wurden sie freudestrahlend von Christoph Fuchs, Jon Rüsseler und Markus Heldwein, allesamt Mitarbeiter der Mosterei Fuchs, empfangen.
Christoph erklärte dann sehr anschaulich anhand vieler Beispiele und vor allem in der Praxis vor Ort, wie Apfelsaft gepresst und hergestellt wird. Natürlich beantwortete er auch die Fragen der aufmerksamen Zuhörer. Zuerst wurden die Äpfel in einem großen Korb, der sich am Ende des Saftmobiles befand, gesammelt. Jeder durfte mit anpacken und mithelfen. Über ein Förderband wurden die Äpfel dann in ein Wasserbad befördert und dort mit fließendem Wasser vom Schmutz befreit. Auf einer großen Kiste, die man besteigen durfte und damit in der ersten Reihe stand, konnte man dem „Apfelbad“ zuschauen.
Danach ging es für die Äpfel direkt in die sogenannte „Ratzmühle“, dort kamen sie unter das Messer und wurden zur sogenannten Maische zerkleinert und gehäckselt. Die Maische wurde dann in der Bandpresse ausgepresst. Der dadurch erzeugte Saft wurde in zwei silbernen Tanks aufgefangen. Der übrig gebliebene trockene Apfel-Abfall, „Trester“ genannt, landete in einem Autoanhänger und wurde später in den Wald gefahren, wo er abgeladen wurde und den Rehen als leckeres Futter dient. Um den gewonnenen Saft länger haltbar zu machen wurde er mittels eines Durchlauferhitzers auf bis zu 80 Grad erhitzt und somit von Bakterien befreit, die dazu führen könnten, dass der Saft schneller schlecht wird. Nach dem Erhitzen wurde der Saft in sogenannte Bag-in Boxen gefüllt, in denen der aufbewahrt werden kann. Der Saft ist dadurch ungeöffnet bis zu 1 1/2 Jahren haltbar.
Zuvor gab es aber für alle Kids, die Erzieherinnen und Bürgermeister Georg Hoffmann eine Kostprobe zum Trinken – lecker, sehr gut, Hmmh, kann ich noch etwas haben – waren die eindeutigen Kommentare. Abschließend freute sich Dobler-Eisenhut über die gelungene Aktion und dankte vor allem der Gemeinde und dem Elternbeirat für die tatkräftige Unterstützung. Nach der Kinderaktion konnte dann jedermann seine Äpfel vorbeibringen und daraus Saft pressen lassen, was von zahlreichen Bürgern dann auch genutzt wurde.
