BURGLENGENFELD. Traditionelle Geste mit symbolträchtiger Wirkung. Für jedes neugeborene Kind eines Jahrgangs wird seit acht Jahren im Raffa ein Baum gepflanzt. Stellvertretend für alle 2023 geborenen Kinder griffen einige Eltern am vergangenen Mittwoch selbst zum Spaten, um gemeinsam unter Anleitung von Stadtförster Reinhold Weigert, Geschäftsleiter Wolfgang Weiß und zweitem Bürgermeister Josef Gruber Douglasien zu pflanzen.
Die insgesamt 131 Setzlinge wachsen im so genannten „Jahrgangswäldchen“, mit dem die familienfreundliche Stadt Burglengenfeld ein Zeichen gegenüber Familien setzen will. Förster Reinhold Weigert wusste den anwesenden Eltern, Kindern und Angehörigen einiges über den städtischen Wald zu erzählen. „Die Wälder in Deutschland sind gefährdet und viele Einflüsse wie Trockenheit machen vor allem den Fichten- & Kiefer-Monokulturen zu schaffen.“ so Weigert. Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) hat ihren Ursprung in Nordamerika und wird seit etwa 250 Jahren angebaut. Der Nadelbaum kommt klimatisch besser zurecht als Kiefern und Fichten; die größte Douglasie in Bayern hat eine stolze Höhe von 65 Metern. Die Nadeln der Douglasie sind denen der Weißtanne ähnlich, aromatisch lassen sie sich jedoch schnell unterscheiden, da sie nach Zitrusdüften riechen.
„Es freut mich, dass wir mit Aktionen wie diesen den Stellenwert der Kinder unserer Stadt bekräftigen können und gleichzeitig einen Beitrag zum Erhalt unserer Wälder leisten“, sagte zweiter Bürgermeister Josef Gruber. Sechs Familien waren der Einladung gefolgt, den Baum für ihr Neugeborenes selbst zu pflanzen. Alle kleinen Douglasien wurden nach dem Pflanzen mit Eisengittern versehen. Das schützt die Setzlinge vor Verbiss durch Rehwild.
Die Pflanzungen für alle Neugeborenen eines Jahres erfolgen alljährlich in Zusammenarbeit mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, welches mit der Pflege des städtischen Waldes beauftragt ist.