
Weil es in den Taxöldern und Pingarten seit rund einem Jahr kein Gasthaus mehr gibt, fand die Bürgerversammlung für beide Ortsteile zusammen mit Erzhäuser und Windmais im Sportheim des SV Erzhäuser statt. Rund 50 Anwesende konnte Bürgermeister Georg Hoffmann im vollbesetzten SV-Heim willkommen heißen. Wegen des Baus der neuen Grundschule, so Hoffmann, wurde im vergangenen Jahr in einem Aufwasch ein Kredit von rund 3 Mio. € aufgenommen, wodurch der Schuldenstand auf 7,4 Mio. € stieg. Er sei aber überzeugt, dass die Schulden bis Ende 2025 wieder auf unter 7 Mio. sinken werden.

Knapp 1,7 Mio EUR für Investitionen in die Infrastruktur
Für die Sanierung der Wasserleitungen in Windmais, Neuenschwand und in Blechhammer wurden rund 1,2 Mio. € ausgegeben. Weiter wurde der 2. Teilabschnitt des Fischweges, der Taxöldern mit der SAD 18 verbindet, für rund 100.000 € saniert und der St. Kolomans-Weg in Warmersdorf für 140.000 € erneuert. Knapp 11.000 € wurde in die Umrüstung der Straßenlampen auf energiesparende LED und 280.000 € für den Neubau einer Klärschlammtrocknung für den Abwasserzweckverband Sulzbachtal investiert.

Bei der Erneuerung des Kinderspielplatzes in Altenschwand für 70.000 € wurde mit der nachempfundenen Wasserburg ein Bezug zur Ortsgeschichte hergestellt.

Neue Grundschule und alter Bahnhof sind Großprojekte
Beim Neubau der Grundschule läge man absolut im Zeitplan. Nach Abschluss der Baumeisterarbeiten für das Untergeschoss begannen im Frühjahr die Zimmererarbeiten für das Obergeschoss. Zwischenzeitlich wurden die Fenster eingebaut und mit dem Innenausbauarbeiten begonnen. Die Baukosten konnten von ursprünglich 10,6 Mio. € auf 9 Mio. € reduziert werden. Er sei zuversichtlich, dass die Schule zu Beginn des neuen Schuljahres bezugsfertig werde.

Beim alten Bahnhof in Blechhammer war im Frühherbst mit einem Spatenstich offizieller Baubeginn. Zwischenzeitlich hat die Firma Steininger den Baukörper vollständig bis auf die Grundmauern entkernt. Der alte Anbau zur Straßenseite wurde entfernt und soll durch einen Glasanbau ersetzt werden. Das Obergeschoss wird mit einer Rundumverglasung um rund einen Meter erhöht, so dass mehr Licht einfallen kann. Künftig sollen der bisher in einem Container untergebrachte Dorfladen, ein Lounge-Bereich, einen digitaler Infopoint und ein Warteraum im Erdgeschoß, ein Technikererlebniszentrum für Kinder (MINT) im Obergeschoss und ein Bürgersaal im Dachgeschoss untergebracht werden. Die Gesamtkosten in Höhe von rund 4,7 Mio. € würden mit 80 – 90% gefördert.
Neue Baugebiete in Altenschwand und Taxöldern
Gegen den anfänglichen Widerstand der zuständigen Behörden konnte das kleine Baugebiet „Schwandner Höhe“ in Altenschwand mit insgesamt 10 Parzellen in Angriff genommen werden. Für die Vergabe von Grundstücken im Taxölderner Baugebiet „Wohnen in der Ziegelzell“ werden Richtlinien, ähnlich wie beim Baugebiet „Wirtskellerweg/Wegäcker“, erarbeitet. Lobende Worte fand Hoffmann für den Generationenbeirat, der mit verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen, wie das wöchentliche Sprachcafé, den Generationenfasching, den Hammerrock oder Generationenfrühstück das Gemeindeleben bereichere. Durch eine Einbeziehungssatzung konnte für das Heizhaus des geplanten Energiedorfes Neuenschwand in Form eines Hackschnitzelheizwerkes für eine gemeinsame „Dorf-Heizung“ Baurecht geschaffen werden.

Hausarzt für Medizinische Versorgungszentrum gesucht
Neben den Wackersdorfer Hausärzten, die in die Praxis des Ärzteehepaares Windisch eingezogen sind, suche man weiter nach einem zweiten Hausarzt, um ein medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) nach dem Vorbild von Neunburg eröffnen zu können. Bürgerfest, Hammerseefest, Hammerrock, Weihnachtszauber, Langschläfer-Gottesdienst und die Konzerte auf der Seebühne prägten das kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungsangebot. Im ehemaligen Alten Rathaus sind ein Tourismusbüro, eine Musikschule, eine Postfiliale, ein Veranstaltungssaal und eine Bücherei geplant. Ein entsprechender Bauantrag und eine genauere Kostenberechnung sollen in diesem Jahr dem Gemeinderat vorgelegt werden.

Neue Wege in Windmais
In Windmais wurde im Rahmen der Flurneuordnung mit dem Grünert- und dem Gemeindeholzweg damit begonnen, die Wege westlich des Ortes auszubauen. Heuer soll die Maßnahme mit dem Ausbau der Wege südlich von Windmais fortgeführt und abgeschlossen werden. Bei der Flurneuordnung in Taxöldern-Pingarten werden Gewässer-, Wege- und Dorferneuerungspläne durch das Büro Landimpuls erarbeitet. Die im Jahr 2023 angehobenen Wasser- und Abwassergebühren konnten infolge gesunkener Energiekosten wieder reduziert werden. Ebenso wie bei Wasser oder Abwasser war auch eine Anpassung der Gebühren für die Friedhöfe auf der Klause und in Taxöldern, die vor 30 Jahren letztmalig geändert wurden, dringend notwendig, so Hoffmann. Beide Friedhöfe erhielten getrennte Satzungen, wobei das „Kölner Modell“ angewendet, für Pflegemehraufwand Gebühren erhoben sowie die Restlaufzeiten nicht nachberechnet werden.
Bürgermeister kritisiert Grundsteuerreform
Kein gutes Haar ließ Hoffmann an dem seiner Meinung nach stümperhaften Verfahren zur Grundsteuerreform, das von zahlreichen fehlerhaften und fehlenden Informationen gekennzeichnet ist. Um der geforderten Aufkommensneutralität nachzukommen, wurde von Seiten der Gemeinde der Hebesatz bei der Grundsteuer A auf 270% und bei der Grundsteuer B auf 200% gesenkt. „Schaun ma mal, ob wir damit hinkommen“, meinte das Gemeindeoberhaupt zweifelnd.
Lebhafte Diskussion
In der anschließenden Diskussion beklagten etliche Anwesende unrichtige Grundsteuerbescheide. Auf Nachfragte teilte Hoffmann mit, dass der Wassernotverbund mit Wackersdorf keine einseitigen Kosten verursache, sondern sich gegenseitig ausgleiche. Die Windmaiser Straße „Schneiderberg“ wurde bei der Wasserleitungssanierung nicht vergessen, sondern sie wird später zusammen mit dem Ortsteil Erzhäuser saniert. Die neue Friedhofssatzung in Taxöldern gelte erst nach Ablauf der bestehenden Verträge. Die im Rahmen des Bürgerhaushaltes beschlossenen Duschen am Kolm sollen 2025 umgesetzt werden. Angeregt wurde, dass der Bauhof aus Sicherheitsgründen umgefallen oder umgefahrene Straßenbegrenzungspfähle wieder aufstellen soll. Das neue Baugebiet in Taxöldern soll so günstig wie möglich erschlossen werden, z.B. ohne Bürgersteige, so Hoffmann auf Nachfrage, damit die Grundstückspreise erschwinglich bleiben. Kritisiert wurde nicht weggeräumter Hundekot, der auf dem Radweg von Bodenwöhr nach Neunburg liegenlassen wurde. Auf Nachfrage teilte Hoffmann mit, dass im Industriegebiet Blechhammer keine Flächen mehr frei sind, die noch unbebauten Grundstücke seien im Besitz der Firmen ROFA Lehmer und Tremco CPG, die ihre Betriebe darauf erweitern wollen. Bejaht wurde die Nachfrage, ob das Stromeckhaus in Windmais durch die Gemeinde erworben wurde. Es werde für die Dorferneuerung zur Verfügung gestellt.