
Fotos: Randolf Alesch.
Im Jahr 1992 löste das Bürgerfest in der Bodenwöhrer Ortsmitte das bis dahin immer gefeierte Volksfest auf der Festwiese neben der Werksstraße ab. Zweimal musste es wegen Corona und einmal wegen der schlechten Wetteraussichten abgesagt werden, so dass es am vergangenen Wochenende zum 30. Male stattfand – eine Erfolgsgeschichte, ohne Zweifel und auch dieses Mal war es ein gelungenes Fest von Bürgern für Bürger. Zugegeben, die beiden Regenschauer am Samstagabend, einmal bei der offiziellen Eröffnung und dann nochmals kurz nach 23 Uhr, kosteten sicherlich ein paar Gäste, so dass es keinen neuen Besucherrekord gab und der eine oder andere noch Platz gefunden hätte. Trotzdem, der fast vollbesetzte Festplatz in der Ortsmitte rund um den Springbrunnen, der mit seinen Wasserfontänen nicht nur zum Plantschen einlud, sondern auch optische Highlights bot und bei angenehmen Temperaturen am Sonntag sowie Gute-Laune-Musik für südländische Urlaubs- und Biergartenstimmung sorgte, animierte an beiden Tagen zum Feiern, Schunkeln und Mitsingen.



„O`zapft is“ und „Prost“
Kurz nach 18:00 Uhr hieß es am Samstag „o’zapft is“, Bürgermeister Georg Hoffmann hatte zum Auftakt das erste Fass Bier der Familienbrauerei Jacob mit zwei wuchtigen Schlägen angezapft, musste aber dann noch einmal nachlegen. Mit ihm stießen Brauereichef Marcus Jacob, Braumeister Martin Spießl, Logistikleiter Ludwig Binder, Florian Vandenberg von der ausschenkenden FF Erzhäuser, die erst vor wenigen Wochen ihr 125jähriges Jubiläum feiern konnte, Tourismusbürochefin Melitta Windl, Major Kevin Haar von der Partnerkompanie aus Roding, MdL Martin Scharf sowie mehrere Gemeinderäte und sonstige Ehrengäste auf ein gemütliches Bürgerfest an. Die Bedienungen der Feuerwehr hatten alle Hände voll zu tun, um die durstigen Kehlen mit kühlem Nass zu versorgen. Mit etwas dezenterer Lautstärke, als bei ihrem fulminanten Auftritt beim Erzhäuserner Feuerwehrjubiläum, unterhielt die Band „Narrisch“ am Samstagabend die Gäste mit Alpenrock, Ohrwürmern, Ballermann-Hits und Schlagermusik, aber ohne dabei die sonst gewohnte Bürgerfeststimmung entfachen zu können.
Bürgermeister Hoffmann singt „Eine weiß Rose“
Bürgermeister Hoffmann schwang sich ebenfalls auf die Bühne und sang den Evergreen „Eine weiße Rose“ von den Kastelruther Spatzen. Am Sonntag unterhielt dann „Boarisch Oberkrain“, fünf lustige Musikanten, mit bayerisch-böhmischer Musik die Gäste, die zum Frühschoppen und zum Mittagstisch kamen. Bei bestem Biergartenwetter, nicht zu warm und nicht zu kalt, sorgte dann am frühen Sonntagabend die Partyband Flashlight aus dem benachbarten Bruck für gemütliche Stimmung unter den zahlreichen Bürgerfestbesuchern. Am Sonntagnachmittag wurden die Senioren ab 70 Jahre, die sogar aus den Ortsteilen abgeholt wurden, durch die Gemeinde, den Generationenbeirat und dem ausschenkenden Verein auf den extra hierfür reservierten Plätzen mit Getränken und Speisen versorgt.



Vielfältiges Kinder- und Speisenangebot
Beim Nachwuchs erwies sich wieder mal die Spikerbude des SV Erzhäuser mit „Dauer-Schlange-Stehen“ als der Renner. Direkt gegenüber befand sich zum ersten Male die gut frequentierte Losbude des SV Altenschwand. Seine Treffsicherheit konnte man aber auch am Spritzenhaisl der FF Bodenwöhr oder der Schießbude der Schützen aus Blechhammer unter Beweis stellen. Bergab ging es auf der Bierkistl-Rollbahn der Freien Wähler. Karussell, Fuhrpark, Tattoos, Memory und Kinderschminken rundeten das Angebot ab. Die Pizzeria Bella Rosa mit Pizzas, die FF Bodenwöhr mit Gockerln, der TV mit Hotdogs, der Angelsportverein mit Fischspezialitäten, die Frauenunion mit Crêpes, die Reservisten mit Brat-, Curry- und Weißwürsten, der OGV Bodenwöhr mit Rettich, Käse und Schnittlauchbroten, die Bürgerhilfe mit frisch gemachten Reiberdatschi und die SG Blechhammer mit Thüringer Bratwürsten verwandelten den Platz rund um die Eisdiele in eine „Genussmeile“.



„Hammerseeetaucher“ zieht dir die Füße weg
Reißenden Absatz fand am Sonntagmittag die gegrillte Sau des SV Erzhäuser. Wer da noch nicht „bedient“ war, der konnte sich bei der FF Erzhäuser mit Schaschlik oder Brutzelfeisch, bei der FF Bodenwöhr mit Steaks oder dem TV Bodenwöhr mit Kaffee und Kuchen versorgen. Endstation war für viele wieder einmal die „Schnapsbar“ des TV Bodenwöhr oder die Cocktail-Bar der Wasserwacht – Achtung der „Hammerseetaucher“ zieht einem den Boden unter den Füßen weg.