Donnerstag, 31. Juli 2025

Zukunftstechnologie Wasserstoff: Schülerinnen und Schüler begeistern mit ihren Ideen

Das Siegerteam des Rhön-Gymnasiums Bad Neustadt mit Wirtschaftsstaatssekretär Tobias Gotthardt (rechts), OTH-Vizepräsident Prof. Dr. Christoph Skornia (hinten, 3. von links), Regensburgs Bürgermeister Ludwig Artinger sowie den Jury-Mitgliedern. Fotos: Simone Grebler.

Bei der Preisverleihung des Wettbewerbs H2@School prämierte Wirtschaftsstaatssekretär Tobias Gotthardt an der OTH Regensburg die besten Schulen aus ganz Bayern. Das Siegerteam kommt vom Rhön-Gymnasium Bad Neustadt a. d. Saale.

Wie können in einer Wertschöpfungskette Wasserstoff und andere erneuerbare Energieträger zum Einsatz kommen? Mit dieser Frage beschäftigten sich im Schuljahr 2024/25 16 Gruppen von 15 bayerischen Schulen im Rahmen des Wettbewerbs H2@School. Am Montag, 28. Juli 2025, wurden die besten Teams an der OTH Regensburg ausgezeichnet.

Den ersten Platz belegte das Rhön-Gymnasium Bad Neustadt a. d. Saale (Preisgeld 800 Euro), gefolgt vom Comenius-Gymnasium Deggendorf (600 Euro) und dem Gymnasium Ernestinum Coburg (400 Euro). Platz vier ging an das Gymnasium Berchtesgaden (200 Euro).

Mitmachpreise gingen an die BOS Kelheim, das Theodor-Heuss-Gymnasium Nördlingen, das Gymnasium München Moosach, das Martin-Behaim-Gymnasium Nürnberg, das Dientzenhofer-Gymnasium Bamberg sowie die Technikerschule Allgäu Kempten.

Großer Jubel bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern: Der Wasserstoff-Wettbewerb H2@School ermutigt Schülerinnen und Schüler dazu, sich in Theorie und Praxis mit erneuerbaren Energien auseinanderzusetzen.

OTH Regensburg und Ministerium treiben Energiewende voran

Der Wettbewerb H2@School wurde vom Bayerischen Wirtschaftsministerium initiiert und wird von der Landesagentur für Energie und Klimaschutz (LENK) im Auftrag des Ministeriums organisiert. Die OTH Regensburg, vertreten durch die Forschungsstelle für Energienetze und Energiespeicher (FENES), übernahm die fachliche Betreuung und die Ausgestaltung der Aufgaben.

Staatssekretär Tobias Gotthardt, Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, betonte bei der Preisverleihung: „Bayern geht beim Thema Wasserstoff entschlossen voran. Wir setzen auf Fortschritt, Innovation und Infrastruktur. Von ersten Pilotprojekten über ein eigenes Förderprogramm für Elektrolyseure bis hin zu einem bayernweiten Wasserstoffpipelinenetz. Doch eines ist klar: Technik allein reicht nicht. Es braucht Menschen, junge Talente. Mit unserem Schülerwettbewerb H2@School wollen wir die Jugend nicht nur für Wasserstoff begeistern, sondern sie aktiv einbinden. Denn wer die Zukunft gestalten will, muss Verantwortung übernehmen. Die Projekte, die hier entstanden sind, zeigen ganz deutlich wie viel Kreativität, Energie und kluge Köpfe in unseren Schulen stecken. Das macht Mut, denn Energiewende ist nicht nur eine politische, sondern eine gemeinsame Aufgabe.“

Prof. Dr. Christoph Skornia, Vizepräsident der OTH Regensburg für IT-Sicherheit, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung sowie MINT-Förderung hob die Rolle der Hochschule bei der Transformation des Energiesystems hervor: „Die OTH Regensburg forscht seit vielen Jahren im Bereich erneuerbarer Energien. Mit Einrichtungen wie FENES und dem Regensburg Center of Energy and Resources (RCER) sowie durch die Arbeit unserer exzellenten Köpfe haben wir bedeutende Impulse gesetzt. Allein in laufenden Projekten stehen mehrere Millionen Euro an Fördermitteln für Forschung zur Verfügung. Junge Menschen, die heute beim Wettbewerb mitmachen, können morgen an unserer Hochschule an konkreten Lösungen mitarbeiten – für eine nachhaltige, energieeffiziente Zukunft.“

Die Jury, bestehend aus Dr. Ulrich Buchhauser, Geschäftsführer der LENK, Prof. Dr. Michael Sterner, Experte für Energiespeicher und Energiesysteme, sowie Dr. Fabian Queck, Geschäftsführer des MINT-Labs Regensburg e.V., gratulierte bei der Preisverleihung allen ausgezeichneten Schülerinnen und Schülern persönlich und würdigte das Engagement der Jugendlichen in ihren Laudationes. Als Vertreter der Stadt freute sich Regensburgs Umweltbürgermeister Ludwig Artinger über das Engagement der Schülerinnen und Schüler.

Die eingereichten Projekte waren ebenso vielfältig wie kreativ und reichten von klassischen Präsentationen mit Infografiken bis zu Podcasts und Videos.

Von der Theorie zur Praxis: Wasserstoff erleben

Der Wettbewerb bestand aus zwei Phasen. In der ersten Phase beschäftigten sich 16 Gruppen aus 15 bayerischen Schulen mit theoretischen Aufgaben zu Klimawandel, Energiewende und Wertschöpfungsketten rund um Wasserstoff. Die zehn besten Teams qualifizierten sich für die zweite Phase und erhielten Versuchsboxen, mit denen sie praktische Experimente durchführen konnten – darunter Elektrolyse, Photovoltaik und Brennstoffzellenanwendungen.

Nach der Preisverleihung bot eine Posterausstellung Einblick in die Projekte der Teilnehmenden. Parallel öffneten Labore der Fakultät Maschinenbau an der OTH Regensburg ihre Türen. Schülerinnen und Schüler konnten unter anderem den H2-Motor im Labor Hydrogen Technologies for Transport (H2T2) und den Eisen-Redox-Speicher kennenlernen.

Der Wettbewerb geht weiter

Auch im Schuljahr 2025/26 wird H2@School fortgesetzt – unter dem Motto: „Wasserstoff – Schlüssel für eine unabhängige Energiezukunft“. Der Fokus liegt dabei auf Fragen zu Energieimporten, zur Energiegewinnung am Standort Deutschland auch zur Energiesicherheit bei Krisen. Teilnehmen können bayerische Schülerinnen und Schüler ab der 8. Jahrgangsstufe.

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