Wie langjährige Mitarbeitende den Klinikalltag prägen und warum Anerkennung im Krankenhaus St. Barbara Schwandorf nicht erst am Ende eines Berufsweges beginnt.

Es sind keine großen Gesten, die an diesem Nachmittag im Barmherzige Brüder Krankenhaus St. Barbara Schwandorf im Mittelpunkt stehen. Es sind Gespräche, Händedrücke, Momente des Innehaltens. Mitarbeitende aus unterschiedlichen Bereichen sitzen beisammen. Einige seit Jahrzehnten im Haus, viele weiterhin mitten im Arbeitsalltag, andere an der Schwelle zu einem neuen Lebensabschnitt. Die diesjährige Mitarbeiterehrung ist kein Abschied und kein klassischer Rückblick. Sie ist eine bewusste Unterbrechung des laufenden Betriebs, um sichtbar zu machen, was sonst oft still mitläuft. Geehrt wurden 87 Mitarbeitende mit 10, 20, 25, 30, 35 und 40 Tätigkeit im Krankenhaus St. Barbara Schwandorf. Sie kommen aus Pflege, Medizin, Verwaltung, Technik und Service. Gemeinsam ist ihnen, dass ihre Arbeit das Haus über lange Zeiträume hinweg getragen hat und in vielen Fällen weiterhin trägt.
Die Ehrung fand, nach einem Wortgottesdienst in der Hauskapelle, im Festsaal des Krankenhauses statt. Anders als bei klassischen Jubiläumsveranstaltungen lag der Fokus nicht auf einer Bilanz vergangener Jahre, sondern auf der aktuellen Bedeutung der Geehrten für den laufenden Betrieb. Viele von ihnen sind in verantwortungsvollen Funktionen tätig, geben Erfahrung weiter, sichern Kontinuität und begleiten Veränderungen im Klinikalltag. Krankenhäuser stehen seit Jahren unter hohem Druck: Fachkräftemangel, steigende Anforderungen, strukturelle Umbrüche. In diesem Umfeld gewinnt die Frage an Bedeutung, wie Bindung entsteht und wie sie erhalten bleibt. Langjährige Mitarbeitende spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie sorgen für Stabilität, tragen Wissen weiter und prägen die Kultur eines Hauses oft stärker als formale Leitbilder.
„Diese Ehrung ist stellt keinen Endpunkt dar“, sagt Janina Philipp, Geschäftsführerin des Krankenhauses an die Aktiven gerichtet. „Die meisten der Mitarbeitenden, die wir heute auszeichnen, stehen weiterhin im Berufsleben. Uns war wichtig, diesen Moment nicht als Rückblick zu verstehen, sondern als Anerkennung während eines Weges, der noch andauert. Herzlichen Dank für Ihr Engagement.“ Auch die Mitarbeitervertretung ordnet die Veranstaltung in diesen Zusammenhang ein. „Jeder von Ihnen hat auf seine eigene Art und Weise dazu beigetragen, dass unser Krankenhaus so erfolgreich ist und täglich exzellente medizinische Versorgung bietet“, sagt Christian Pirzer, Vorsitzender der Mitarbeitervertretung. „Ihre Erfahrung, Ihr Wissen und Ihr Einsatz sind von unschätzbarem Wert und haben unzähligen Patienten geholfen und ihr Leben verbessert.“ Gleichzeitig bot die Veranstaltung Raum für einen bewussten Abschied: 26 Rentnerinnen und Rentner wurden offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Ihr langjähriger Einsatz wurde unter anerkennendem Applaus aller Anwesenden gewürdigt.
Als medizinischer Zentralversorger ist das Krankenhaus St. Barbara Schwandorf eng mit der Stadt und dem Umland verbunden. Viele Mitarbeitende leben in der Region, manche haben bereits ihre Ausbildung im Haus begonnen. Diese langfristige Verbindung ist kein Selbstläufer. Sie entsteht durch verlässliche Strukturen, aber auch durch das Gefühl, gesehen zu werden. Die Mitarbeiterehrung versteht sich deshalb als Teil eines größeren Zusammenhangs. Sie markiert einen Punkt, an dem Aufmerksamkeit bewusst auf diejenigen gelenkt wird, die das Haus über viele Jahre hinweg mittragen. Nicht als Auszeichnung für Vergangenes allein, sondern als Anerkennung für eine Leistung, die weiterhin erbracht wird.
Am Ende bleibt kein großes Fazit, sondern eine offene Perspektive. Die einen kehren nach der Veranstaltung in ihre Arbeitsbereiche zurück, die anderen beginnen einen neuen Lebensabschnitt. Der Klinikalltag geht weiter. Doch der Moment der Anerkennung wirkt nach. Als Erinnerung daran, dass Kontinuität im Krankenhaus St. Barbara Schwandorf nicht abstrakt ist, sondern aus Menschen besteht, die Tag für Tag Verantwortung übernommen haben und weiterhin übernehmen.








