Montag, 8. Dezember 2025

Wackersdorfer Knappen feiern ihre Schutzpatronin

Bergingenieur Jürgen Müller wurde zum Ehrenvorstand ernannt

Bergingenieur Jürgen Müller wurde zum Ehrenvorstand ernannt. Hans-Peter Weiß

Landkreis führen Bergbausymbole in ihren Wappen, was die historische Bedeutung des Bergbaus zusätzlich unterstreicht. Prechtl erinnerte daran, dass der Landkreis in seiner Blütezeit sogar ein eigenes Bergamt besaß. Der Braunkohleabbau in Wackersdorf sei zwar 1982 nach rund 80 Jahren beendet worden, doch die bergmännische Tradition lebe weiter – erkennbar auch an der regionaltypischen Begrüßung „Glück Auf“.

Der Bürgermeister hob hervor, dass der Landkreis in den vergangenen Jahrzehnten einen tiefgreifenden Strukturwandel erfolgreich bewältigt habe. Trotz des Verlusts zahlreicher Arbeitsplätze in Landwirtschaft, Bergbau und Stahlindustrie sei der Wandel hin zu modernen Wirtschafts- und Dienstleistungsstrukturen gelungen. Wackersdorf habe sich von einer Bergbau- zu einer dynamischen Wohn- und Industriegemeinde entwickelt und trage mit vielen zukunftsorientierten Unternehmen maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg der Region bei. Im Mittelpunkt seiner Rede stand auch die Bedeutung der Barbarafeier. Der Knappenverein Wackersdorf pflege mit dieser Tradition nicht nur die Erinnerung an den Bergbau, sondern vermittle auch zentrale Werte des Bergmannsberufs: Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft und Kameradschaft. Diese Tugenden hätten Generationen geprägt und wirkten weit über das Berufsleben hinaus. Prechtl erinnerte zudem daran, dass die Heilige Barbara – Schutzpatronin der Bergleute – eine besondere Stellung einnehme, da sie als einzige Frau einen festen Platz im Bergbau habe.

Bergknappenvereine erfüllen eine ebenso schöne wie wichtige Aufgabe: „sie halten das Andenken an den Bergbau lebendig und geben so die bergmännischen Traditionen an die jüngere Generation weiter“, sagte Festredner Prechtl. Foto: Hans-Peter Weiß

Ein weiterer Höhepunkt der Barbarafeier war die Auszeichnung des Kameraden Jürgen Müller, der von 2015 bis 2024 als Vorsitzender fungierte. Sein Nachfolger Franz Huber würdigte in der Laudatio Müller als einen Mann mit einem bergmännischen Herz. Als Bergingenieur führte Müller, in dessen Adern reinstes Bergmannsblut fließt, sein Beruf vom Eisenerzrevier Auerbach über das Kali-Salz-Revier bis hinüber ins Ruhrgebiet. Vorsitzender Huber ernannte daraufhin Jürgen Müller zum Ehrenvorstand des Knappenvereins. Rosemarie Roidl und Sepp Wild überreichten die Ehrenurkunde. In seinen Dankesworten betonte Jürgen Müller, dass er die Auszeichnung auch seinem Vater Fahrsteiger Peter Müller widmet. Zum Abschluss intonierte die Bergmannskapelle unter der Leitung von Andreas Königsberger das Steigerlied.

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