OBERPFALZ. Lange Arbeitszeiten, Zeitdruck und viel Gewicht. Als Fahrer im gewerblichen Güter- und Personenverkehr beschäftigen einen im Alltag viele Probleme, sodass die Verkehrssicherheit regelmäßig darunter leiden muss. Mit mahnenden, aber auch lobenden Worten wurde am gestrigen bundesweiten Verkehrsaktionstag der Güter- und Personenverkehr in den Blick genommen. Unter dem Motto „sicher.mobil.leben – Güterverkehr im Blick“ führten im gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz mehrere Dienststellen Kontrollen im Bereich des gewerblichen Schwerverkehrs durch.
Die Transportbranche ist bekanntermaßen ein hartumkämpfter Markt, sodass die Fahrer oft lange Arbeitszeiten und Zeitdruck erfahren. Als Konsequenz bleibt die Verkehrssicherheit regelmäßig auf der Strecke, sodass technischen Mängeln, mangelhafter Ladungssicherung und nicht eingehaltenen Lenkzeiten von der Polizei besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Am gestrigen bayernweiten Kontrolltag wurde unter dem Motto „sicher.mobil.leben – Güterverkehr im Blick“ daher genau dieser Verkehrssektor mit intensiven mobilen und stationären Kontrollen unter die Lupe genommen. Die spezialisierten Schwerlastkontrollgruppen der Verkehrspolizeien, aber auch kundige Beamten anderer Inspektionen beachteten bei den vollumfänglichen Kontrollen vor allem den technischen Zustand der Transportfahrzeuge und des Sicherungsequipments, der durchgeführten Ladungssicherung und der zu beachtenden Lenk- und Ruhezeiten. Aufgrund der im gewerblichen Schwerverkehr üblichen sehr hohen Gesamtmassen ist bei der Beteiligung solcher Fahrzeuge an einem Unfall die Gefahr von schweren Unfallfolgen besonders hoch. Leider verbleiben in den letzten Jahren die Zahlen der durch Schwerverkehrsfahrzeuge verursachten Verkehrsunfälle auf gleichem Niveau. Mit Ausnahme des Corona-Jahres 2020 liegen sie seit 2014 konstant zwischen 740 und 850 Unfälle pro Jahr.
Mit den bayernweiten Kontrollen sollte eine flächendeckende Wirksamkeit hergestellt werden, wobei das Mahnen und Sanktionieren nicht vorrangig war. Vielmehr freuten sich die Beamten auch über vorbildliche Fahrzeugführer, verteilten Lob und wiesen auf die von den Fahrzeugen ausgehenden besonderen Gefahren hin. Beispielsweise bildet das Abbiegen im innerstädtischen Bereich eine typische Gefahrenstelle sodass der Spruch „Ein Blick rettet leben“ wörtlich zu nehmen ist. Ebenso ist mit „Mit Abstand unfallfrei“ nicht nur ein gut gemeinter Rat, sondern eine lebenswichtige Maßgabe.
Bei den Kontrollen am gestrigen Mittwoch überprüften die 125 eingesetzten Einsatzkräfte aus der Oberpfalz an 29 Kontrollstellen insgesamt 453 Lkw und 13 Omnibusse. Davon mussten 151 Fahrzeuge beanstandet werden und bei 10 Fahrern wurde die Weiterfahrt untersagt. In 25 Fällen wurden Verstöße gegen die Sozialvorschriften, wie z.B. Überschreitung der Tageslenkzeit oder die Unterschreitung von Tages- und Wochenruhezeiten festgestellt. Zudem wurden 7 Beanstandungen gegen technische Vorschriften in Bezug auf Räder/Reifen, Lenkanlagen, Bremsen etc. und 14-mal die Überschreitung der zulässigen Maße und Gewichte festgestellt. Im Gefahrguttransport erfüllten 12 Transporte nicht die gesetzlichen Vorgaben. Sie mussten teilweise länger währende Nachbesserungen durchführen, bevor sie weiterfahren durften. Weiterhin wurden Geschwindigkeitsüberschreitungen und Ladungssicherungsverstöße festgestellt.
Beispielhaft kann folgender Aufgriff dargestellt werden:
Kontrolle 17.04.2024, 10.20 Uhr, A 3 PP Riedtal, FR Passau, Gefahrguttransport mit erheblichen Mängeln
Bei der Kontrolle wurde ein Sattelzug festgestellt, welcher mit Gefahrgut von Heek/D nach Kasachstan unterwegs war. Der Sattelzug war nicht als Gefahrguttransport gekennzeichnet, obwohl er eine große Menge an Säure (8 t UN 3082) geladen hatte. Zudem war der Fahrer nicht im Besitz eines erforderlichen ADR-Scheins, die Ladungssicherung war mangelhaft und es fehlten erforderliche Ausrüstungsgegenstände. Anzeigen gegen Fahrer, Verlader und Verpacker werden erstellt. Die Bußgeldhöhe beträgt hier mehrere tausend Euro.
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