
Seit Jahrzehnten übt die Kirwa in Oder am ersten Septemberwochenende immer noch eine große Anziehungskraft auf den südlichen Teil des Landkreises Schwandorf aus. Die Gastwirtschaft Haller stand früher in der Gemeinde Oder, eine der flächenmäßig größten Gemeinden im ehemaligen Landkreis Burglengenfeld. Sie wurde 1911 erbaut und musste 1969 dem Kohleabbau (heute Steinberger See) weichen. Aber bereits 1857 belieferte die Hubmann-Brauerei aus Schwandorf die Gastwirtschaft in Oder, sodass man von einer fast 170 Jahre währenden Traditionswirtschaft reden kann. Nur wenige hundert Meter weiter wurde sie dann Anfang der 1970er-Jahre am Westufer neu erbaut und erfreut sich größter Beliebtheit. Die urige Gastwirtschaft wird wegen der Pflege alter Wirtshauskultur besonders geschätzt. Die Dorfkapelle stand früher neben dem Wirtshaus. Deren Altar wurde von den Wirtsleuten jahrzehntelang aufbewahrt und befindet sich heute restauriert im Heimat- und Braunkohlemuseum Steinberg am See. Die Gemeinde Oder selbst löste sich 1961 freiwillig auf. Oder, Holzheim (im See „untergegangen“), Waldheim und Spitalhaus kamen zu Steinberg; Heselbach zu Wackersdorf. Seit der Gebietsreform bilden Wackersdorf und Steinberg am See eine gut funktionierende Verwaltungsgemeinschaft.
