Freitag, 28. März 2025

Trachtenrock selbst gemacht

Die Studierenden diskutierten untereinander, wie sie die Röcke am besten gestalten und wo besondere „Stolperstellen“ sind. Irmgard Thoma/AELF Regensburg-Schwandorf

Unter lauter Dirndln wird ein fescher Trachtenrock zu einem richtigen Hingucker. Stichwort „Abwechslung“. Denn Dirndl kann ja mittlerweile jeder. Das dachten sich die Studierenden der Nabburger Fachschule für Ernährung und Haushaltsführung und wünschten sich von ihrer Lehrerin Irmgard Thoma im zweitägigen freiwilligen Modul „Vertiefung Textilarbeit“ einen Sommerrock im Trachtenstil zu nähen. Doch am zweiten Tag erlebten einige einen kleinen Schockmoment.

Ein Trachtenrock ganz nach den eigenen Vorstellungen

Der klassische Trachtenrock sitzt in der Regel an der Hüfte rechte eng und fällt dann in einer dezenten A-Linie locker nach unten ab. Er ist dabei oft in breite Falten gelegt oder es handelt sich um einen Plisséerock. Traditionell geht er bis etwas unter dem Knie. Doch wer ihn selbst näht, kann seiner Fantasie freien Lauf lassen. Und davon haben die Studierenden reichlich, wie sich schnell herausstellte. Unterschiedliche Geschmäcker, Körpergrößen und Textilien versprachen von Anfang an einen bunten Blumenstrauß an Ergebnissen. Während die einen eine schmälere Passe favorisierten, wollten die anderen statt Zierknöpfen einen Reißverschluss einnähen. Die Rocklänge reichte in den Entwürfen von Mini bis Maxi. Aus dem ursprünglichen Hüftrock wurde bei mancher Studierenden ein Taillenrock. 

Bei diesen luftigen Röcken wurden zum Teil ausgemusterte Stoffe, wie Leinentischdecken, Baumwollvorhängen oder Hemdenstoffen eingesetzt und wiederverwertet. Foto: Irmgard Thoma/AELF Regensburg-Schwandorf

Im Wissen um die eigenen Fertigkeiten

Die Studierenden gingen an die Aufgabe mit großer Freude und Selbstbewusst-sein heran. Hatten sie sich doch im Fach Textilpraxis schon einen reichen Schatz an Kenntnissen im Nähen angeeignet. Dort hatten sie ihre eigenen Schürzen genäht, außerdem Kissen, Tischläufer, Geschenksäckchen und Vieles mehr. Doch ganz ausgelernt hatten sie noch nicht: Sie lernten die Knopflochautomatik, den Blindstich und die Overlook-Saumversäuberung kennen. Manche Rockvariationen riefen dann auch noch nach dem Einsatz des Rockabrunders.

Für welche Faltung entscheide ich mich?

Lange dachten die Studierenden darüber nach, welche Faltung sie am Rockteil wählen sollten. Wird es eher eine Keller- oder eine Quetschfaltung? Sehen mehr oder weniger Falten besser aus? Und soll der Faltenabstand größer oder kleiner sein? Oder doch – ganz anders – über die komplette breite einkräuseln? Hier sind Kreativität und Vorstellungskraft gefragt, entscheidet dies doch wesentlich über das Erscheinungsbild des Kleidungsstücks. Mit verschiedenen Saum- und Zierstreifen konnten die Studierenden den Look noch weiter verfeinern. Diese unterstreichen den Trachtenstil und machen den Rock zu einem guten Kombi-Outfit, ob zu Jeansjacke oder zum Leinenjanker.

Genaues Ausmessen, Abmessen und Kennzeichnen ist beim Faltenlegen gefragt, damit am Ende der Rock schön fällt. Foto: Irmgard Thoma/AELF Regensburg-Schwandorf

Ein kleines Wunder

Am nächsten Morgen verstärkten sie noch die obere Passe und verbanden sie mit dem Faltenrockteil. Dann der Schock: Scheinbar hatten einige wenige Studierende über Nacht „stark abgenommen“. Sie steckten den Rock neu ab und besserten ihn nach, bis sie mit der Passform zufrieden waren. Am späten Nachmittag gingen die Studierenden mit ihren individuell gefertigten Trachtenrock zufrieden nach Hause.

Hauswirtschaftsschule startet wieder im September – Schnuppertag am 12. Mai

Die Studierenden beenden im Mai 2025 den einsemestrigen Studiengang Hauswirtschaft. Ende September 2025 beginnt ein neues Semester beginnt. Am Montag, 12. Mai, 18 Uhr, gibt ein Infoabend einen Einblick in die Ausbildung an der Fachschule. Die Interessierten erfahren alles rund um Lerninhalte, Organisation und die vielfältigen Berufsperspektiven des Studiengangs. Treffpunkt ist am Nabburger Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF), Regensburger Straße 51. Weitere Informationen gibt es unter Telefon 09433/896-0.

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