Von der Straße aus kaum bemerkbar, schneidet sich das Motorboot seinen Weg durch den See am Hirnitzäckerweg zwischen Schwandorf und Klardorf. In atemberaubender Geschwindigkeit schießt das Boot von einem Ufer zum anderen und bremst erst kurz vorher ab, damit die Wasserski-Fahrer im Schlepptau möglichst viele Kurven absolvieren können. Der Vorsitzende vom Club Ski Nautique e. V., Michael Sprang, fährt sowohl das Boot, schnappt sich aber als passionierter Wassersportler gerne die Leine persönlich und fährt seinen Slalom.
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Mehr InformationenDie Idee zu der Wasserski-Anlage wurde im Jahr 2017 geboren, als sich Sprang mit sechs weiteren Mitgliedern dazu entschloss, einen Club zu gründen. „Ich bin selbst mit ungefähr 28 Jahren zum begeisterten Wasserskifahrer geworden, seitdem lässt mich das nicht mehr los“, erzählt der 60-Jährige mit Begeisterung. Mit dem Seebesitzer wurde man sich rasch einig – per Handschlag, der immer noch gilt, wie Sprang eigens betont, und so konnte man im Jahr 2021 mit dem Bau der Anlage beginnen. Nachhaltigkeit und eine möglichst geringe Umweltbelastung waren dabei stets im Fokus. So speist sich die gesamte Anlage aus selbst generierter Sonnenenergie. Ebenso war für Sprang aber die exakte Umsetzung der Fahrbedingungen auf dem Wasser wichtig. „Das hier ist einer der Top-Seen in ganz Europa, weil er schön schmal und 560 Meter lang ist“, führt Sprang aus. Somit ist das Gewässer ideal für Slalomläufe.
Das Team um Michael und Andrea Sprang strebte auch früh bereits an, dass Wettkämpfe im Schwandorfer Stadtsüden stattfinden sollten. Drei Turniere konnte man schon verzeichnen, und auch die nächsten sind voll ausgebucht. Jungfahrer Theo Wild konnte auf der Bahn den U14-Rekord aufstellen; sein Bruder Tim kehrte am Tag nach seiner Rückkehr als frisch gebackener Gesamtsieger des „Masters Water Ski & Wakeboard Tournament“ in Georgia auch sofort bei Michael Sprang ein, um sich gleich wieder in der Oberpfalz auf den perfekten See zu begeben.
„Insgesamt haben wir eine tolle Auswahl an Fahrern, unter anderem eine nationale Topfahrerin aus München“, erläutert der Vereinsvorsitzende. Aber auch aus Amberg, Neumarkt, Nürnberg, München, Regensburg und Österreich stammen die Clubmitglieder. Eine Fahrerin ist sogar wegen der genialen Anlage von München nach Schwandorf gezogen, um hier ihrem Hobby ausgiebig frönen zu können. Das älteste aktive Mitglied steht mit 72 noch auf den Brettern. „Dieser Zuspruch ist für mich Lohn genug, wenn wir unseren Mitgliedern optimale Bedingungen bieten können“, so Sprang.