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Mehr InformationenDas „Masters Water Ski & Wakeboard Tournament“ in Pine Mountain, Georgia, gilt als das prestigeträchtigste Wassersportturnier der Welt. Wasserskiläufer müssen dort in verschiedenen Disziplinen antreten. Der 17-jährige Schwandorfer Tim Wild hat es nun als erster Mann in der Geschichte des Turniers geschafft, alle vier Titel zu gewinnen. Am Tag seiner Rückkehr aus den USA traf der Oberpfalz-Bote den frisch gebackenen Meister an der Anlage des Club Ski Nautique in Klardorf.


Der Wasserskisport ist Tim in die Wiege gelegt worden. Seine Eltern Steffen und Chrystelle Wild betreiben am Steinberger See die international renommierte Wasserski-Anlage, und so war Tim bereits als Kleinkind auf den Brettern unterwegs. In die Fußstapfen des Vaters tretend, der ebenfalls mehrfache Titel als Wasserskisportler holte, stand bald auch bei ihm die Teilnahme an Turnieren auf dem Programm. Nach gewonnenen Titeln, etwa bei den Europameisterschaften der U17, stand für Tim auch in diesem Jahr das „Masters Water Ski & Wakeboard Tournament“ an. Dort absolvierte er die Disziplinen Slalom, Springen und Trickski jeweils als Bester und konnte somit auch Platz eins in der Gesamtwertung belegen – ein einzigartiges Ereignis. In der Geschichte des Wettbewerbs, den es seit dem Jahr 1959 gibt, gelang es bislang vor rund drei Jahrzehnten zwei Frauen, diese Titelkombination zu erzielen. Tim Wild ist der erste Mann, der diese Leistung erbracht hat. Dazu musste er sechsmal antreten, und das an einem Tag. „Es war extrem anstrengend, weil diese Disziplinen sonst auf drei Tage verteilt sind“, erläutert Tim. Seien schon sechs Läufe an einem Trainingstag ein äußerst hohes Pensum, so verstärke sich die Belastung erst recht an einem Tag unter Wettbewerbsbedingungen, so der Wassersport-Profi weiter.

Foto: Chrystelle Wild

Foto: Chrystelle Wild

„Mit einer gewonnenen Disziplin wäre ich schon happy gewesen“
Vor der Teilnahme in Georgia standen zwei Qualifikationswettbewerbe, die Tim beide als Sieger absolvierte. „Eigentlich war mein Ziel, eine Disziplin zu gewinnen, dann wäre ich schon happy gewesen“, führt der 17-Jährige aus. Als Favorit galt er im Springen und der Kombination. Die erste Herausforderung war allerdings das Trickskifahren, welches Tim selbst nicht als seine stärkste verortet. Entgegen seiner eigenen Erwartung konnte er jedoch als Gewinner wieder das Ufer betreten. „Es war ungefähr eine Stunde dazwischen, dann ging es schon wieder in den Slalom-Vorlauf“ beschreibt die Tim die Tatsache, dass er sich über den unerwarteten Sieg zwar freute, aber im Ganzen noch nicht die Bedeutung beimaß, die es schließlich am Ende des Tages für den Gesamtsieger werden würde. „Ich habe das an diesem Tag überhaupt nicht realisiert, weil ich wirklich nur noch erschöpft war“, führt Tim aus. Selbst jetzt, nach der Rückkehr nach Deutschland, falle es ihm teilweise immer noch schwer, die Tragweite seines riesigen Erfolges zu ermessen.


Große Unterstützung seitens der Schulleitung
Möglich war der sechswöchige Aufenthalt in den USA nur durch die Zustimmung seines Schulleiters. Tim Wild besucht das Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium in Schwandorf. Direktor Dr. Johannes Werner beurteilte die schulischen Leistungen von Tim Wild als konstant hoch, weshalb er ihm unter Einhaltung der Teilnahme am Lehrplan diese Möglichkeit einräumte. „Ich muss halt nächste Woche an Prüfungen alles nachholen, was meine Schulkameraden schon geschrieben haben“, sagt Tim und betont, wie einzigartig auch bei seinen Wassersport-Kollegen diese Chance gewesen sei. Für die Ferienzeit im Sommer stehen für Tim Wild nun noch die Teilnahme an der U21-Weltmeisterschaft in Kanada sowie an der Europameisterschaft in Wien auf dem Turnierplan.

Foto: Hannah Stopnicki

