Vor Kurzem erschien in den USA das Buch „The Sower of Black Field“ von Katherine Koch. Diese englischsprachige sogenannte „historical fiction novel“ handelt von Pater Viktor Koch, dem früheren deutsch-amerikanischen Provinzial des Passionisten-Klosters auf dem Miesberg in Schwarzenfeld, und den dramatischen Ereignissen im April 1945, als er für Viele zum Retter von Schwarzenfeld wurde.
Bei Büchern des Genres historische Fiktion spielt eine in Teilen fiktive Handlung vor dem Hintergrund bestimmter realer historischer Ereignisse. Bereits 2005 hatte Katherine Koch, die in San Antonio, Texas lebende Urgroßnichte von Viktor Koch, in einem englischsprachigen Web-Auftritt und als eBook unter viktorkoch.com die bewegende Geschichte rund um Pater Viktor Koch und die Ereignisse neu aufgearbeitet.
Das neue Buch ist bei MindStir Media erschienen, online zu kaufen und in der Bücherei Schwarzenfeld auszuleihen.
Die Geschichte in Kürze: In Schwarzenfeld war gegen Ende des Krieges die Hoffnung groß, von den schlimmsten Schrecken verschont bleiben zu können. Bis es 1945 zu dramatischen Ereignissen kam. Am 19. April nahmen amerikanische Jagdbomber einen seit mehreren Tagen auf dem Bahnhof abgestellten Transportzug ins Visier. Sie wussten nicht, dass sich darin statt Material und Nachschub für die Nazis Häftlinge des Konzentrationslagers Flossenbürg befanden. Weil in den Tagen zuvor Schwandorf bombardiert und der Bahnhof Irrenlohe zerstört worden war, konnte der Zug nicht weiter in Richtung Dachau fahren. Der verhängnisvolle Irrtum hinterließ ein furchtbares Blutbad. Etwa 70 Menschen waren durch den Beschuss aus der Luft sofort tot, ungefähr genauso viele teils schwer Verletzte wurden von den den Zug begleitenden Wachtruppen danach gnadenlos ermordet. Die 140 Todesopfer wurden auf Anweisung des damaligen Landrats in Kieslöchern nahe der heutigen Naabstraße notdürftig verscharrt. Die Überlebenden setzten den Todesmarsch nach Neunburg vorm Wald fort. Drei Tage später rückten zwei amerikanische Divisionen kampflos in Schwarzenfeld ein. Hervorgerufen durch falsche Informationen über die Toten in den Kieslöchern hingen plötzlich Vergeltungsmaßnahmen der Amerikaner wie ein Damoklesschwert über Schwarzenfeld. Einzig Pater Viktor Koch, dem deutsch-amerikanischen Provinzial der Passionisten, gelang es unter größtem persönlichen Einsatz die Amerikaner davon abzubringen, Vergeltung an der männlichen Bevölkerung zu üben. Das verhandelte Ultimatum lautete, dass die Schwarzenfelder Bevölkerung alle Leichen exhumieren, trotz extremer Materialknappheit 140 Särge bauen und eine Beerdigung abhalten müsse. Sollte dies innerhalb von 24 Stunden nicht gelingen, wären alle Schwarzenfelder Männer hingerichtet worden. 1947 erhielt Pater Viktor Koch die Ehrenbürgerwürde des Marktes für die erfolgreiche Verschonung des Ortes und der Bürger. Das heutige Rathaus liegt in der nach ihm benannten Viktor-Koch-Straße.
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