BURGLENGENFELD. In diesem Jahr steht der Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 10. September 2023, unter dem etwas sperrigen Motto „Talent Monument“. Ehemalige Museumsleiterin Dr. Margit Berwing-Wittl lädt um 15 Uhr zu einem Rundgang durch die Altstadt ein. Stadtheimatpfleger Gerhard Schneeberger führt anschließend die Interessenten um 16:30 Uhr durch das historische Rathaus.

Nach den Vorstellungen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz soll vor allem dazu angeregt werden, sich mit Denkmälern der neueren Geschichte auseinander zu setzen und darüber zu diskutieren, wann und wie ein Gebäude als Denkmal qualifiziert werden kann und welche Bild- und Textquellen dafür genutzt werden können. Ein Schwerpunkt sollen besonders auch die neueren Denkmäler der Nachkriegsmoderne, also der 50er oder 60er Jahre sein, an denen deutlich wird, wie sich auch in der Denkmalpflege Moden ausprägen und Werte verändern.

Eine mittelalterliche Stadt wie Burglengenfeld, deren Altstadt seit 1973, also seit genau 50 Jahren unter Ensembledenkmalschutz steht, hat im Prinzip kein Problem damit, Denkmäler auszuweisen, allerdings kann und muss immer wieder darüber nachgedacht werden, was mit teils uralten Wohn- und Wirtschaftsgebäuden geschieht, die kaum noch heutigen Anforderungen an Heizung, Haustechnik, Wohnqualität entsprechen, wann ein Gebäude gar nicht mehr erhalten bleiben kann oder was man tun muss, wenn man ein historisches Gebäude erhalten und für die Zukunft herrichten möchte. Für all das gibt es zahlreiche Beispiele in Burglengenfeld, von denen einige am 10. September besichtigt werden können.

Ehemalige Museumsleiterin Dr. Margit Berwing-Wittl bietet einen Rundgang durch die Altstadt mit einigen Überraschungen an. So werden bekannte Gebäude aufgesucht, die bereits mustergültig saniert und für eine Nutzung umgestaltet worden sind, man kann aber auch einen Blick in Häuser, Hinterhöfe und Keller werfen, die auf ihre Erweckung aus dem „Dornröschenschlaf“ warten oder deren zukünftige Nutzung noch gänzlich unklar ist. Einige private Denkmalbesitzer öffnen bei dieser Gelegenheit sogar ihre Türen und sprechen gern auch mit Neugierigen, ob und wie es mit ihrem Denkmal - „Talent“ weitergehen soll. Treffpunkt ist um 15 Uhr auf dem Parkplatz des Oberpfälzer Volkskundemuseums. Die Führung dauert circa eine Stunde und endet beim historischen Rathaus am Marktplatz.

Dort bietet der neue Stadtheimatpfleger und Leiter der Bauverwaltung Gerhard Schneeberger um 16:30 Uhr eine Führung durch das Rathaus als Denkmal-„Monument“ an, wo im Laufe der letzten Jahre etliche Spuren aus Jahrhunderten baulicher Geschichte sichtbar gemacht wurden und noch immer spannende Entdeckungen zu machen sind.

Beide Führungen sind kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.