Die Bockbier-Saison ist eröffnet. Nur wenige Tage nachdem der Fasching begraben wurde, startete die Familienbrauerei Jacob mit dem traditionellen Jacobator-Anstich wieder durch. Schwandorf’s Stimme in Berlin, Martina Englhardt-Kopf, zapfte einen Banzen Starkbier an und Dr. Frieder Rosskopf, Chef der Tanngrindler Musikanten, hielt eine „Hammer-Rede“, wie Brauerei-Chef Marcus Jacob meinte.
Corona- und kriegsbedingt fand das Jacob-Highlight im letzten Jahr in kleinerem Rahmen statt, doch heuer, beim 23. Jacobator-Anstich, herrschte wieder dichtes Gedränge im Gewölbekeller. Man merkte es den rund 450 Gästen an, dass man wieder unbeschwert feiern wollte. Die Bedienungen mussten sich im rappelvollen Saal und den Nebenräumen zu den durstigen Kehlen der Gäste durchkämpfen, die den Jacob Weißbier-Doppelbock und den dunklen 8-Prozenter-Doppelbock verlangten. Brauerei-Chef Marcus Jacob freute sich von der lokalen Polit-Prominenz Landrat Thomas Ebeling, MdB Martina Engelhardt-Kopf, Bürgermeister Georg Hoffmann sowie seine Amtskollegen Martin Birner (Neunburg v.W.) und Bruno Schleinkofer (Regenstauf) begrüßen zu können und warnte alle langsam zu trinken, „denn der Jacobator sei hinterlistig und verändere das Leben“.
Die Bundestagsabgeordnete Englhardt-Kopf, charmant und Jacob-Bier affin, durfte heuer erstmals anzapfen. Zwei, drei Schläge, dann schäumte der Jacobator in den Krügen und die diesjährige Starkbiersaison war eröffnet. Bäff, alias Josef Piendl, das urige Gesicht der Familienbrauerei Jacob, und Marcus Jacob verteilten anschließend Krüge mit dem dunklen Gebräu, das Braumeister Martin Spießl eingebraut hatte. Im Mittelpunkt des kurzweiligen Abends stand anschließend die Fastenrede von Dr. Frieder Rosskopf, die mit Spannung erwartet wurde. „Der Jacobator, geschmacklich eine Sensation, winkt im Becher als Manna für euch Flatrate-Zecher“, meinte der Fastenprediger eingangs. In seiner rund einstündigen Rede streifte Rosskopf aktuelle heiß diskutierte Themen wie teuere Rohstoffe, Energie und Essen. Er hegt den Verdacht, dass vieles davon hausgemacht und Konzerne sich im Stillen gewaltig ihre Taschen füllen. Als Rettung vor der Kostensense braucht Bayern eine Bierpreisbremse“, glaubt der reimende Kapellmeister. „Gendern, ob in Sprache, Texten oder Worten, nervt an vielen Orten und kastriert den Fluss der deutschen Rede. Auch die „Tatsächlich-Seuche“, fehlende Arbeitskräfte und der zu viel bestellte Corona-Impfstoff, der auf dem Müll landete, sprach der Redner an. Natürlich war der Fastenprediger voll des Lobes über die Jacob-Biere, die er als Emotion bezeichnete. „Jacobator, Zug für Zug, ist Doppelwumms aus einem Krug“, meinte der Prediger. Bürgermeister Georg Hoffmann, der Peppone am Ort, durfte sich geehrt fühlen. Ihm wurde nachträglich ein Geburtstagsständchen gesungen und der Bäff überreichte ihm eine „St.Georg-Karikatur“.
Bevor Brauerei-Chef Marcus Jacob einen großen Dank an seine vielen „helfenden Hände“ aussprach, gab es in den traditionsreichen Gemäuern eine Premiere. Der Bäff, Marcus Jacob und Dr. Frieder Rosskopf als Sänger brachten die „Jacobator-Hymne“ zur Uraufführung. Zünftige Blech-Muse kredenzten die Tanngrindler Musikanten und deftige Unterlagen für den Doppelbock gab es aus der Küche des Brauereigasthofs.
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