Mittwoch, 30. April 2025

Stadt Schwandorf gedenkt der Opfer der Bombennacht vom 17. April 1945

An der Gedenkfeier zum 80. Jahrestag nahm auch die Krieger- und Soldatenkameradschaft teil.
Fotos: Hans-Peter Weiß

Oberbürgermeister Andreas Feller legt Gedenkkranz nieder

Anlässlich der Bombardierung der Stadt am 17. April 1945 hatte die Große Kreisstadt zu einer Gedenkstunde eingeladen. In der St.-Josef-Kapelle der Dominikaner Mädchenrealschule versammelten sich zu einem ökumenischen Gottesdienst neben Oberbürgermeister Andreas Feller und seinem Stellvertreter Andreas Wopperer auch der stellvertretende Landrat Richard Tischler. Der Stadtrat war lediglich mit einer Handvoll Vertreter zugegen. Leider zeigte sich anlässlich des 80. Jahrestags auch der Anteil der Bevölkerung überschaubar. Mit Fahne war eine Abordnung der Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) gekommen.

In der ehemaligen Klosterkirche der Dominikaner Schwestern erinnerte Pfarrer Christian Kalis eingangs an die 1.250 Todesopfer und den Menschen, die schwerste Verletzungen erlitten. „Auch 80 Jahre nach dem verheerenden Bombenangriff befinden wir uns hier an einem historischen Ort, wo Geschichte spürbar bleibt“, betonte der Geistliche. Ein Großteil der Stadt lag in Schutt und Asche. Die Wunden der Menschen vernarbten, die Häuser konnten wieder aufgebaut werden und die Toten leben in der Erinnerung weiter. Kalis sprach sich gegen das Vergessen, für das Miteinander und für den Frieden aus.

Der evangelische Pfarrer Stefan Drexler erinnerte an das Jahr 1945, die „Stunde Null“ und die Worte des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, der das Kriegsende als Befreiung von einem Ungeist bezeichnete, der über Deutschland gekommen war. Diesen hätten die Menschen zugelassen – und auch die Kirchen hätten ihn nicht verhindern können Nach einem Musikstück trug der Priester Alexander Klette von der Neuapostolischen Kirche die Fürbitten vor. Die Glaubenssätze des Theologen Dietrich Bonhoeffer brachte Pfarrer Drexler den Zuhörern näher.

Der stellvertretende Landrat Tischler, Oberbürgermeister Feller und sein Stellvertreter Wopperer gedachten am Mahnmal der Bombenopfer.

„Heute ist ein Tag, der uns jedes Jahr aufs Neue innehalten und erinnern lässt, sowohl an das unermessliche Leid der Menschen, die damals betroffen waren, als auch an die Bedeutung der Erinnerung für uns“, betonte Oberbürgermeister Andreas Feller in einer Ansprache. Der 80. Jahrestag fordere uns dazu auf, der Opfer der Bombennacht zu gedenken und über die Bedeutung dieses Erinnerns nachzudenken. „Wir können nur erahnen, welch unvorstellbares Leid die Menschen damals durchleben mussten und dennoch ist es wichtig die Erinnerung wachzuhalten: an die Tragödie, aber auch an die Lehren, die wir aus dieser schrecklichen Zeit ziehen müssen“, sagte das Stadtoberhaupt.

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von der Veeh-Harfen-Gruppe unter der Leitung von Gisela Kreutinger. Anschließend legten der stellvertretende Landrat Tischler, Oberbürgermeister Feller und sein Stellvertreter Wopperer am Ehrenmal in der benachbarten Fichtlanlage einen Kranz nieder. Die KSK stellte eine Ehrenwache.

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