Ein besseres Ambiente kann es in der Stadt Schwandorf kaum geben: der Biergarten des Türmerhauses am Blasturm bildete eine perfekte Kulisse für die „Sonnwendlesung“ der Sonntagsdichter, wobei der Oberpfälzer Waldverein die Bewirtung übernahm. Unter den zahlreichen Zuhörern waren mit Richard Tischler und Jakob Scharf gleich zwei stellvertretende Landräte.
Diese zeigten sich wie alle, die gekommen waren, begeistert von den abwechslungsreichen insgesamt dreißig Texten der acht Autorinnen und Autoren. Zwar ertönten nicht die Klänge der Bayernhymne des „Türmersohnes“ Konrad Max Kunz, aber vor dem Schlussbeitrag „Gute Nacht, liebe Sonne“ sorgte das Gebetläuten der Glocken von Sankt Jakob nicht für den einzigen emotionalen Moment dieser Lesung in historischer Umgebung mit traumhafter Aussicht auf die Große Kreisstadt.
Die Sonntagsdichter, die 1996 gegründet wurden, sind eine Gruppe von Autoren aus dem Raum Schwandorf, die sich literarisch einer großen Bandbreite von Themen widmen. So waren die vorgetragenen und selbst verfassten Texte mal heiter, mal ernst, mal nachdenklich oder zum herzhaften Lachen. Oberpfälzer Dialekt wechselte sich mit Hochdeutsch ab, manchmal innerhalb eines Vortrages. So erzählte Lisa Neumeier über „unsern neia Hund Rudi“ oder Helga Kuttner über „meinen 75. Geburtstag“. Der älteste Autor Fritz Buchfink gab Einblick in die Welt eines „schlauen Schusters“ und Hildegard Heller beklagte das Älterwerden, spürbar in den Knien. Ernstere Gedanken trug Fabian Raith vor, während Ingeborg Baier und ihre Tochter Lorna Simone Baier mit dem „Lachen“ der Schmetterlinge, Aufklärung oder dem „Hirn“ beschäftigten. Christine Voigt schließlich nahm die Zuhörer mit zu einer „bezaubernden Begebenheit“. Passend dazu begleiteten die „Selbagstricktn“ diese in jeder Hinsicht gelungene „Türmerhauslesung“ musikalisch.
