„Sicher durch den Sommer“ – Teil 2 unserer medizinischen Sommerthemen aus dem Barmherzige Brüder Krankenhaus St. Barbara Schwandorf.

Der Boden ist trocken, die Sonne scheint. Eigentlich perfekte Bedingungen. Doch gerade jetzt wird das Notfallzentrum des Krankenhauses St. Barbara Schwandorf mit einem typischen Sommerunfall konfrontiert: Ein Sturz auf unebenem Pflaster, ein verstauchter Knöchel, womöglich ein Bruch. „Solche Verletzungen gehören bei uns in den Sommermonaten zur Tagesordnung“, sagt Dr. Horst Schneider, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie. „Die Mischung aus mehr Bewegung, ungewohnter Belastung und oft unpassendem Schuhwerk führt schnell zu gefährlichen Stürzen.“ Barfußlaufen im Garten, Flip-Flops beim Stadtbummel, Wandern mit alten Sportschuhen. Was grundsätzlich sehr gesund ist und von Ärzten befürwortet wird, kann im Sommer zu Verletzungen führen. Die Menschen aktiver, aber oft auch nachlässiger, wenn es um ihre Sicherheit geht. „Gerade barfuß unterschätzt man leicht, wie schnell man ausrutscht oder umknickt“, erklärt Dr. Schneider. Auf ungeschützten Füßen sind auch Schnittwunden durch Scherben, spitze Steine oder Gartenwerkzeug häufig.
Noch gravierender werden Stürze bei älteren Menschen. Schon ein Sturz aus dem Stand kann Oberschenkelhalsbrüche, Handgelenksfrakturen oder Schulterverletzungen verursachen. „Die Knochendichte nimmt im Alter ab. Knochen brechen schneller, und die Folgen sind oft schwerwiegend“, betont auch der leitende Oberarzt Dr. Morris Wolter. Für die Patienten bedeutet das nicht selten Operation, lange Rehabilitationszeit und eingeschränkte Mobilität. „Gerade für unsere älteren Patientinnen und Patienten kann so ein Sommersturz der Beginn einer langen Krankheitsgeschichte sein“, ergänzt Dr. Adela Sala, Oberärztin und Sektionsleitung Akutgeriatrie.
Doch nicht nur Stürze gehören zu den sommerlichen Unfallbildern. Heimwerkerprojekte, Gartenarbeiten und Freizeitaktivitäten fordern jedes Jahr ihren Tribut: Schnittwunden von Motorsägen, Sehnenverletzungen oder Stürze bei der Gartenarbeit, Zeckenbisse oder infizierte Schürfwunden nach Fahrradstürzen. „Der Sommer lockt die Menschen nach draußen und mit den Aktivitäten steigen auch die Risiken“, erklärt Dr. Schneider. Im Krankenhaus St. Barbara Schwandorf arbeitet die Unfallchirurgie eng mit allen Abteilungen des Hauses zusammen. Denn viele Verletzungen brauchen heute mehr als nur eine Schiene oder einen Gips. Komplexe Handverletzungen, schlecht heilende Wunden oder chronische Infektionen werden interdisziplinär versorgt. „Gerade bei älteren Patienten mit Diabetes oder Durchblutungsstörungen ist eine abgestimmte Nachsorge entscheidend, um Spätfolgen zu vermeiden“, ergänzt Dr. Wolter.
Für die Versorgung schwerer Frakturen steht am Krankenhaus St. Barbara Schwandorf rund um die Uhr ein erfahrenes Team aus Anästhesisten, speziellen Unfallchirurgen und Pflegekräften bereit. Die Klinik ist auf operative Versorgung komplexer Brüche spezialisiert. „Zeit ist dabei ein entscheidender Faktor“, sagt Dr. Schneider. „Je schneller wir operieren können, desto besser sind die Chancen für Heilung und Mobilität.“
Trotz aller medizinischen Möglichkeiten bleibt Prävention das beste Mittel. Feste, rutschfeste Schuhe, umsichtiges Verhalten beim Heimwerken und ausreichend Flüssigkeit, um Kreislaufprobleme zu vermeiden, sind einfache, aber wirksame Schutzmaßnahmen. Und manchmal hilft schlicht ein prüfender Blick auf den eigenen Gartenweg oder die heimische Treppe. Denn der Sommer soll für alle eine Zeit der Bewegung und Lebensfreude bleiben. Ohne unnötige Risiken.