Alljährlich im September beziehungsweise Oktober startet der Zweckverband Oberpfälzer Seenland seine Wanderwochen. Der Taubenwiesbach, ein kleines unscheinbares Bächlein, nordöstlich des Eixendorfer Stausees gelegen, war das Ziel einer Wandertour. Dagmar Robold vom ZV Seenland konnte über zwei Dutzend Interessierte am Parkplatz „Drei-Kaiser-Eichen“ begrüßen. Birgit Simmeth, Gebietsbetreuerin für den Naturpark Oberpfälzer Wald und dem Oberpfälzer Seenland nahm anschließend die Gruppe mit auf eine rund fünf Kilometer lange Tour. Zunächst ging es bergauf, entlang des Taubenwiesbaches, der sich hier seinen Weg hinunter zur Schwarzach bahnt.
„Er entspringt am Fuße des Rothbergs und durchquert auf seinem rund zwei Kilometer langen Weg Wald sowie Feucht- und Sumpfwiesen“, erläuterte Simmeth. Das Taubenwiesbachtal ist ein abwechslungsreiches , lichtes und vor allem störungsarmes Bachtal, das zum Lebensraum vieler gefährdeter Tier- und Pflanzenarten wurde. Um dessen Schutz haben sich der Verein Naturpark Oberpfälzer Wald, die Stadt Neunburg vorm Wald und der Landkreis Schwandorf zusammengetan. Zusätzlich wird das BayernNetz Naturprojekt „Tauberwiesbachtal“ finanziell durch Mittel der Europäischen Union und des Freistaat Bayerns unterstützt.
Das kleine Bächlein schlängelt sich ganz natürlich ohne Verbauung durch den Wald, durch nasse Wiesen hindurch bis unterhalb des Stausees, wo der Taubenwiesbach in die Schwarzach mündet. Meist ist der Bach hinter dichtem Grün versteckt nur zu hören. Die Gebietsbetreuerin erklärte seltene Pflanzen als auch Bewohner der Teiche und Tümpel. Rund 30 Libellenarten tummeln sich in den nährstoffarmen Kleingewässern. Simmeth verwies auch an zahlreiche Fledermauskästen, die entlang des Waldlehrpfades mit seinen über 20 verschiedenen Baumarten aufgehängt sind. Ein scheuer Gast, der Schwarzstorch, geht hier im Taubenwiesbachtal auch auf Futtersuche. Nach gut zweieinhalb Stunden endete der Spaziergang durch das etwas abgelegene reizvolle Tal wieder am Wanderparkplatz Drei-Kaiser-Eichen, wo ein Gedenkstein an das Drei-Kaiser-Jahr 1888 erinnert.
Neben einer Pilzlehrwanderung konnte man heuer an einer Kräuterwanderung teilnehmen oder auf dem Ritterpfad zur Burg Stockenfels wandern. Die Heidelandschaft im Naturschutzgebiet bei Bodenwöhr und Bruck oder eine Erlebniswanderung mit den Eseln Jogi und Franz standen heuer auf dem Programm. Am kommenden Sonntag steht die letzte Seenland-Wanderung auf dem Programm: Ziel ist das Naturschutzgebiet am Weichselbrunner Weiher bei Bodenwöhr. Treffpunkt ist um 9 Uhr am Parkplatz Weichselbrunner Weiher. Die Strecke ist fünf Kilometer lang und auch für Kinder geeignet.
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