Mittwoch, 30. April 2025

Rückkehr zum gesetzlichen Josefi–Feiertag?

In der Pfarrkirche St.Georg feierte der Klardorfer Josefi-Verein mit geladenen „Nicht-Seppln“ seinen Namenstag. Foto: Privatarchivar Jakob Scharf

Seit 1984 fordert die Königlich-Bayerische-Josefspartei die Wiedereinführung dieses früheren Feiertages, den ausgerechnet die CSU 1968 abgeschafft hat. Der Josefstag – früher ein bayrischer Tag der Lebensfreude und des Feierns, mit Kirche und Wirtshaus – wird in der Öffentlichkeit kaum mehr wahrgenommen.

Doch es gibt noch Vereine, die sich der Tradition verschrieben haben – die Josefsvereine im Landkreis Schwandorf, in der Stadt Schwandorf und in Klardorf. Der über 150 Jahre alte Schwandorfer Verein feierte mit „seinen“ Josefs, Seppln und Josefinen am Vormittag, während die Klardorfer mit ihrem Vorsitzenden Josef Eiselbrecher erst am frühen Abend begannen – zunächst in der Kirche mit Pfarrer Markus Meier, anschließend im Pfarrheim mit Alleinunterhalter Hans Karg.

Hier gratulierte Oberbürgermeister Andreas Feller, der mit seinem zweiten Namen Josef heißt, ganz offiziell den Namenstagskindern, während Stadtrat und früherer Schirmherr Andreas Weinmann bedauerte, dass er bisher sein „Versprechen“ nach einem „Seppl-Nachwuchs“ nicht einlösen konnte. Stellvertretender Landrat Jakob Scharf „kramte“ etwas in der Historie, denn der Heilige Josef ist nicht nur der Schutzpatron der gesamten katholischen Kirche, sondern er ist Patron der Arbeiter sowie Schutzpatron der Länder Kroatien und Belgien.

Mit einem Augenzwinkern stimmten alle Anwesenden der Forderung der Bayerischen Josefspartei zu, die die Trennung Bayerns von Deutschland und Europa ins Spiel bringt, falls Berlin und Brüssel die Wiedereinführung des Josefi-Feiertages verhindern sollten.

Zudem wurde bedauert, dass der traditionelle Vorname Josef in Deutschland immer seltener vergeben wird, während Varianten wie Joe, José, Giuseppe oder Jussuf in anderen Ländern geläufig bleiben. In Bayern führen Noah, Mattheo, Leon und Finn die „Hitliste der Vornamen“ an. Wie dem auch sei: Die beiden Schwandorfer Josefi-Vereine werden weiterhin ihren Namenstag gebührend gemeinsam feiern.

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