Heuer soll noch das 100-jährige Jubiläum des weit über Steinberg hinaus bekannten Hotel-Gasthofes Fenzl gefeiert werden. Bis dahin soll auch der „Aufbau“ mit elf neuen Hotelzimmern fertig sein. Das Richtfest konnte nach gut einem viertel Jahr Bauzeit bereits gefeiert werden-. Das Gastronomenehepaar Stefanie und Ronny Fenzl, die den Richtbaum schmückten und mit gebannten Blicken dem in die Höhe gehievten Bäumchen folgten, bekamen ohne „Vorwarnung“ eine kalte Dusche von oben. Zimmerermeister Markus Bauer hatte nach seinem Richtspruch und dem Zerschlagen seines Glases sich eines alten, schon fast vergessenen Brauches erinnert. Kaum hatte sich das verdutzte und völlig überraschte Ehepaar vom „Schrecken“ erholt, folgte der zweite Eimer. Patschnass bedankte sich Ronny Fenzl beim Architekten und allen am Bau beteiligten Firmen für die bisher reibungslose Arbeit. Es mache Spaß, täglich die Baustelle zu betreten und den Fortschritt zu sehen. Der im März begonnene „Aufbau“ mit elf neuen Hotelzimmern soll im November fertiggestellt sein. Hotel und Speiselokal bleiben trotz Umbau geöffnet. Der Familienbetrieb in vierter Generation feiert heuer auch noch sein hundertjähriges Bestehen. 2.Bürgermeister Christian Meßmann lobte den „Vorzeigebetrieb“ , der durch Qualität, Freundlichkeit und in innovatives Denken überzeuge. Für die Tourismusgemeinde Steinberg am See sei das Hotel Fenzl ein nicht mehr weg zu denkender Mosaikstein, der neben den Urlaubern auch Geschäftsreisenden einen angenehmen Aufenthalt garantiere.
Das ehemalige Haus Nummer 7 bestand schon in der Hofmarkzeit. Bereits 1680 ist hier ein „Wirth“ genannt. 1925 kaufte der aus Irlach stammende Josef Fenzl I. vom Raiffeisen- und Darlehenskassenverein das Gebäude. Sein Sohn Josef II. und dessen Ehefrau Ida bauten die Gaststätte zu einem echten Dorfwirtshaus aus, das vielen Vereinen zur Heimat wurde. Der große Saal diente Theater-und Filmvorführungen, Tanzabenden und unzähligen Hochzeiten. Wiederum Sohn Josef III., der als erster in der Familientradition hauptberuflich tätig war, baute die Gaststätte zu einem bekannten Speiselokal und dann zu einem Hotel aus. Sohn Ronny – in vierter Generation mit viel Auslandserfahrung –setzt mit seiner Ehefrau Stefanie die Familientradition mit kreativen Ideen fort. Wie es ausschaut ist die 100-jährige Tradition noch lange nicht zu Ende. Der jetzt fünfjährige Sohn könnte Josef IV. werden.
