
Foto: Rebecca Federer
Die Marienkapelle in Koppenlohe hat einen neuen Pfleger: Richard Gwozdz übernahm zum 1. Oktober 2024 die Verantwortung für die traditionsreiche Kapelle. Bis zu diesem Zeitpunkt war Ernst Weilhammer für die Pflege der Kapelle zuständig.
Die Geschichte der Marienkapelle Koppenlohe ist eng mit Ernst und Hedwig Weilhammer verwoben. Ernsts Mutter Barbara Weilhammer begann bereits 1950 sich der Kapelle anzunehmen. Die Außenanlagen wurden damals noch vom Eisenwerk gepflegt – bis 1988 Ernst Weilhammer diese Aufgabe übernahm. Seine Schwester Maria, verheiratete Zitzl, half ab dem gleichen Jahr ebenfalls mit, sich um die Gebetsstätte zu kümmern. Seit 2015 war dann auch Ernsts Frau Hedwig involviert. Sie war für den Schmuck der Grotte und des Altars zuständig. Die Pflege der Kapelle war bei den Weilhammers lange eine Familientradition.
Zum 1. Oktober 2024 hat nun Richard Gwozdz die ehrenvolle Aufgabe übernommen. Bei einem Treffen an der Marienkapelle Ende Februar erklären er und Stadtpfarrer Steffen Brinkmann wie es dazu kam. „Als Herr Weilhammer zu mir kam und sagte, dass er die Pflege der Marienkapelle nicht länger übernehmen kann, besprachen wir im Pfarrgemeinderat von St. Barbara wie es weitergehen soll“, erzählte Pfarrer Brinkmann. Dankbarerweise übernahm das Pfarrgemeinderatsmitglied Richard Gwozdz die Aufgabe, ohne lange zu überlegen. Der 66-jährige Rentner aus Maxhütte-Haidhof kümmert sich um den Blumenschmuck und um die Sauberkeit in und um die Kapelle. „Zwei- bis dreimal pro Woche bin ich hier, zünde eine neue Kerze an und sehe nach dem Rechten“, teilte Herr Gwozdz mit.
Erster Bürgermeister Rudolf Seidl bedankte sich bei dem Termin vor Ort sowohl bei Ernst Weilhammer für sein jahrzehntelang geleistetes Engagement als auch bei Richard Gwozdz für seine Bereitschaft, die Pflege der Kapelle auch in Zukunft zu übernehmen: „Es ist hervorragend, dass sich so schnell jemand fand, der diese wertvolle Arbeit übernommen hat. Ich bin zuversichtlich, dass Richard Gwozdz diese Aufgabe mit viel Engagement und Herzblut fortführen wird.“
Gut zu wissen:
Die Marienkapelle Koppenlohe ist ein wichtiger Ort des Glaubens in Maxhütte-Haidhof und hat eine lange Geschichte: In den Jahren 1897/1898 taten sich die Bewohner von Maxhütte zusammen, um ihrem Wunsch nach einer ersten katholischen Gebetsstätte nachzukommen. Sie traten auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück an die Werksleitung des Eisenwerkes Maximilianshütte heran und erhielten tatsächlich eine passende Fläche. Nach der Genehmigung durch das bischöfliche Ordinariat und durch den großen Eifer der Bürger, konnte eine Lourdes-Kapelle (Grotte) in Holzbauweise errichtet werden. Sie wurde Ende August 1898 eingeweiht und ihrem Zweck übergeben.
Nach dem Konkurs des Eisenwerkes im Jahr 1987 wurde das Gelände mit der Kapelle vom Freistaat Bayern übernommen. Dieser fühlte sich aber für den Erhalt der Kapelle nicht verantwortlich. Um hier Abhilfe zu schaffen, pachtete die Pfarrei St. Barbara den Grund und führte 1992 zusammen mit der KAB – auf Antrag des ersten Vorsitzenden Ernst Weilhammer – eine umfassende Renovierung durch. 2010 bot der Freistaat Bayern der Stadt Maxhütte-Haidhof das Grundstück zum Kauf an und so ging die Kapelle im Jahr 2011 in den Besitz der Stadt über.