
Am Volkstrauertag gedachten Pfarrei, Gemeinde und Vereine nach dem Gottesdienst in der St. Barbara Kirche in einer würdigen Feier vor dem Ehrenmal der Opfer von Krieg und Gewalt. Eine Abordnung der Musikkapelle Schwarzenfeld umrahmte die Zeremonie mit Chorälen. Beim Lied vom guten Kameraden und gesenkten Fahnen wurden drei Salutschüsse abgefeuert.
Pfarrvikar Christian Ogu beleuchtete, dass viele Familien den Verlust von Angehörigen zu beklagen hatten. Auch heute gibt es unzählige Krisenherde auf der Welt, etwa im Nahen Osten und in der Ukraine, also in Europa. In Fürbitten brachte er die Anliegen der Kirche zum Ausdruck.
Bürgermeister Hans Prechtl nahm seine 25. Rede an einem Volkstrauertag zum Anlass, auch persönliche Eindrücke zu schildern. Etwa das Schicksal seines Onkels, der sechs Tage nach seinem 23. Geburtstag in Russland gefallen ist: „Eine Gedenktafel in der Emmeramskirche in Regensburg erinnert noch heute an ihn, denn er war im Priesterseminar und wollte Pfarrer werden. An die Front musste er trotzdem.“
Am Volkstrauertag gelte es, „gemeinsam zu gedenken, zu erinnern und zu mahnen“. Prechtl verwies auf den Spruch auf der Fahne der örtlichen Soldatenkameradschaft „Mortui viventes obligant“ (Die Toten mahnen die Lebenden). Und zwar zu Frieden, Demokratie und Gerechtigkeit.
„Für den einzelnen Menschen ist gewiss Gesundheit das größte Gut. Für ein Volk ist Frieden der größte Wert“, bekräftigte der Bürgermeister. Der letzte Stullner, der als Soldat in den Krieg ziehen musste, ist vor fünf Jahren verstorben. „Und auch die Zeitzeugen werden weniger, die sich noch daran erinnern, als Kind feindliche Flieger gesehen zu haben, Bomben fallen zu sehen und um das Leben seiner Angehörigen gebangt zu haben“.
Schilderungen vom Soldatenfriedhof in Costermano am Gardasee, wo 22.000 deutsche Soldaten ruhen, verband er mit einem Dank an den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge für die vorbildliche Pflege von 830 Kriegsgräberstätten in 45 Staaten der Erde.
Für die Soldatenkameradschaft stellte Helmut Kramer eine Blumenschale am Ehrenmal nieder. Sein besonderer Dank galt den beiden Soldaten für die Ehrenwache während der Gedenkfeier. Traditionsgemäß schloss sich ein Frühschoppen im Gasthaus Bodensteiner an.








