
BURGLENGENFELD. Volle Räume, offene Gespräche und hoffentlich spürbare Wirkung: Drei Tage lang verwandelte sich das Gelände rund um die Stadthalle in ein Zentrum für Jugendprävention – organisiert und gestaltet von jungen Menschen selbst. Insgesamt 3000 Menschen haben bis zum Ende der Veranstaltung am morgigen Donnerstag ihren Besuch angemeldet. Das gesamte Projekt wurde ehrenamtlich von der Fokusgruppe Jugend organisiert – und ist gleichzeitig nach zehn Jahren Jugendarbeit deren letzter Auftritt als Team.
„Wir sind überzeugt: Wirksame Prävention beginnt dort, wo Jugendliche selbst gestalten dürfen – offen, ehrlich und auf Augenhöhe“, sagte Merlin Bloch, Leiter der Fokusgruppe, zur Eröffnung der Veranstaltung am Dienstagmorgen. „Mit diesen drei Tagen wollten wir ein starkes Zeichen setzen für Mut, Aufklärung und Zusammenhalt.“ Tausende von Arbeitsstunden würden in dem Projekt stecken, welche die Initiatoren neben Schule, Arbeit oder Studium in ihrer Freizeit investiert haben.
Das Ergebnis ist beeindruckend: In über 100 Workshops, Infoangeboten und Mitmachaktionen konnten sich die teilnehmenden Schulklassen aus dem gesamten Landkreis Schwandorf mit Themen wie Sucht, Medienkonsum, mentaler Gesundheit, Essstörungen und digitaler Selbstfürsorge auseinandersetzen – bewusst ohne Lehrkräfte, um einen geschützten Raum zu schaffen. Lily Gahn aus dem Organisationsteam erklärt: „Wir wollten Räume schaffen, in denen junge Menschen sich wirklich öffnen können.“

Einen entscheidenden Beitrag zur Durchführung leistete das Unternehmen ELA Container GmbH, welches 25 mobile Raumcontainer im Wert von über 60.000 Euro zur Verfügung stellte. Durch deren Beitrag entstanden flexible Workshopräume im Naabtalpark. Zusätzlich konnte die Fokusgruppe sagenhafte weitere 50 000 Euro Spenden einwerben, die zur Finanzierung der Präventionstage dienten.
Angelika Prohn, Fachbereichsleitung Suchtprävention & Gesundheit, betont: „Insbesondere mentale Gesundheit ist heute wichtiger denn je. Junge Menschen brauchen Räume, in denen sie lernen, mit Druck umzugehen und sich Hilfe zu holen.“ Moritz Fabi ergänzt: „Die Botschaften werden so vermittelt, dass junge Menschen sie verstehen, ohne sich bevormundet zu fühlen“.
Bürgermeister Thomas Gesche würdigte die Arbeit der jungen Veranstalter: „Was hier in Eigeninitiative und mit großem Verantwortungsbewusstsein auf die Beine gestellt wurde, ist beispielhaft“. Dem pflichtete Landrat und Ehrenschirmherr Thomas Ebeling in seiner Begrüßung bei: „Diese Veranstaltung ist ein echtes Vorzeigeprojekt. Die jungen Organisatorinnen und Organisatoren haben nicht nur Verantwortung übernommen, sondern auch gezeigt, wie ernst ihnen die Zukunft ihrer Generation ist.“