Freitag, 19. September 2025

Planungsverband fertigt Befangenheit und Artenschutz ab – Bürger fühlen sich übergangen

Impressionen. Foto: Presse Erholungsregion Regental e. V.

Regental, 18. September 2025. Der Verein Erholungsregion Regental e. V. zeigt sich erschüttert über die jüngsten Entscheidungen des Planungsverbands. Sowohl der Befangenheitsantrag gegen Landrätin Tanja Schweiger und Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer als auch die massiven Artenschutzbedenken zur Vorrangfläche R48 wurden abgewiesen – mit oberflächlichen Begründungen, unbegründeten Behauptungenund ohne auf die Kernprobleme einzugehen.

Die Begründung der Ablehnung des Befangenheitsantrags fiel denkbar dünn aus: Befangenheit liege nicht vor, weil die Energieagentur keine Genehmigungen für Windkraftanlagen erteile. Dass beide Funktionsträgerinnen in verantwortlicher Position bei einer Organisation sitzen, die öffentlich massiv für Windkraft eintritt, wurde kurzerhand kleingeredet. Es soll kein Vorteil vorliegen, dennoch weist der Planungsverband in Pettendorf und Regensburg keine Vorranggebiete aus. Die Weitergabe vertraulicher Artenschutzdaten an Projektierer – noch bevor ein Beschluss gefasst wurde – blieb völlig unerwähnt. Eine Stellungnahme der Betroffenen selbst? Fehlanzeige. Stattdessen verweist man pauschal auf eine juristische Prüfung. Der Verein erfährt aus der Presse mehr Details als von den Amtsträgern.

Gleichzeitig rechtfertigt der Planungsverband sein Vorgehen immer wieder mit dem Hinweis, man müsse „den politischen Vorgaben folgen“. Doch spätestens mit der aktuellen Stellungnahme der Bundesregierung zur Energiepolitik ist klar: An vielen Stellen läuft etwas grundlegend falsch. Statt neue Erkenntnisse ernst zu nehmen und im Sinne der Bürger, der Natur und einer nachhaltigen Energieversorgung zu handeln, werden stur Zielvorgaben verfolgt, die der Planungsverband selbst noch nicht einmal versteht. Die Begründungen – soweit der Planungsverband überhaupt solche liefert – werden immer wieder an das Ziel angepasst. Offensichtlich geht es längst nicht mehr darum, Entscheidungen kompetent, sozial verträglich und mit Augenmaß zu treffen – sondern darum, Projekte stur durchzuziehen, koste es, was es wolle.

Wie sich dieses Vorgehen konkret auswirkt, zeigt die Entscheidung zu R48: Trotz zahlreicher Nachweise streng geschützter Arten – darunter Rotmilan, Schwarzstorch, Rohrweihe, Kornweihe, Wespenbussard, Luchs und Feuersalamander – bleibt das hochsensible Gebiet weiterhin als Vorrangfläche im Plan. Die Lebensräume von Quellbächen, strukturreichen Mischwäldern und Natura-2000-Gebieten werden damit bewusst aufs Spiel gesetzt. Die Daten waren den Behörden bekannt, wurden zeitnah gemeldet und sogar mit Foto- und Videobelegen untermauert. Berücksichtigt wurde er nicht. Der Artenschutz wird damit faktisch „weggeleugnet“ – nach außen heißt es, er sei berücksichtigt, in Wahrheit spielt er bei der Entscheidung keine Rolle.

Die bedrängende Wirkung im Regental wird erneut abgeschoben, wohl wissentlich, dass der benachbarte Planungsverband nicht mehr rechtzeitig reagieren kann. Damit schafft man selbst vollendete Tatsachen und schiebt die Schuld den anderen zu.

„Wer so handelt, zeigt, dass Bürgerbedenken, wissenschaftliche Fakten und gesetzliche Schutzgüter im Verfahren nur stören. Offensichtliche Probleme werden kleingeredet oder verschwiegen, während man mit aller Macht versucht, eine völlig unverständliche Zielvorgabe zu erreichen und den Weg für Projektierer freizumachen“, so der Verein. Der Verein warnt: Am Ende ist es der Bürger, der die Rechnung zahlt. Projekte, die weder wirtschaftlich sinnvoll noch naturverträglich sind, werden durchgedrückt – die dafür immer mehr steigenden Kosten tragen Steuerzahler und Bevölkerung, während einzigartige Lebensräume zerstört und abstrakte Ausbauziele erfüllt werden. So sieht keine verantwortungsvolle Energiepolitik aus

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