Das gab es beim Steinberger Starkbierfest auch noch nie: Drei Ordensbrüder auf der Bühne und ein gesegnetes Bierfass beim Starkbieranstich. Bereits zum 31. Mal veranstaltete der hiesige CSU-Ortsverband und die Junge Union in der Seegemeinde ein Starkbierfest. Ortsvorsitzender Fabian Kraus konnte in der vollbesetzten Sporthalle von der Bodenwöhrer Brauerei deren Chef Marcus Jacob und seinen Braumeister Martin Spießl, den Landtagsabgeordneten Alexander Flierl, den stellvertretenden Landrat Jakob Scharf und das Gemeindeoberhaupt Thomas Falter aus der Nachbargemeinde Wackersdorf begrüßen. Für den erkrankten ersten Bürgermeister Harald Bemmerl war sein Stellvertreter Christian Meßmann gekommen.
Für die Steinberger CSU-Familie gehört es schon zur Tradition gleich zu Beginn der Fastenzeit bei einem Starkbierfest zum Derblecken einzuladen. Diesmal ein Novum: Pater Francis vom Kreuzberg, zuständig für die Pfarreigemeinschaft Wackersdorf-Steinberg, Pater Robin und der zwischenzeitlich abberufene Pater Stephan waren der Einladung gefolgt. Der Bitte des Sprechers Fabian Kraus das Bierfass zu segnen kam Pater Francis gerne nach und sprach auch ein kurzes Gebet. Er hatte auch die Ehre den Banzen Jacobator anzustechen. Francis gestand etwas nervös zu sein, aber nach ein paar Schlägen floss das dunkle Starkbier in die Krüge. Nach einem Prosit auf die Gemütlichkeit durfte Pater Francis auch noch den Bayerischen Defiliermarsch dirigieren.
Und noch ein Novum: Erstmals durften die Tanngrindler Musikanten mit ihrem Chef Dr. Frieder Roßkopf den musikalischen Part übernehmen. Nach einem Schauspiel „Peter und Paul – In Namen Gottes“, dargeboten von Mitgliedern der Jungen Union wurde den Losgewinnern ihre ausgelobten Preise übergeben. Mit Spannung wurde anschließend die 14. Starkbierrede von Bernd Hasselfeldt erwartet, der beim Einzug in die mit knapp 300 Besuchern gefüllte Turnhalle mit dem „Holzhacker Marsch“ begrüßt wurde. Bruder „Hasselbär“ nahm in seiner rund einstündigen Rede die Lokalpolitik auf’s Korn und beklagte sich eingangs, dass Bürgermeister Bemmerl den Gemeinderat nicht zu seinem runden Geburtstag eingeladen hatte. Zum Ausgleich durften sich alle anwesenden Gemeinderäte ein Getränk auf einem Bierfilzl anschreiben lassen. „Schnackelts ihr blos no“ fragte der Redner in die Runde? „“Kaum reißen wir den Kindergarten weg, bauen einen neuen, ein Jahr später müssen wir dranbauen und reicht wieder nicht. Jetzt muss wieder was Neues, ein Waldkindergarten her“, so der Redner.
Eigentlich wollte es sich Hasselfeldt diesmal leichter machen und seine Rede mittels ChatGBT zusammenstellen lassen, was nicht so gelang und er am Ende lieber selber schrieb. Wenn „Stamberger“ auf Reisen gehen sind diese immer mit besonderen Erlebnissen verbunden. Eine Fahrt zum NFL-Spiel nach Frankfurt oder die Fahrt von Pater Stephan nach Berlin durften da nicht fehlen. Schwer unter Beschuss geriet auch der „Presse-Landrat“ Jakob Scharf, der in den letzten 20 Jahren bei einer Christbaumversteigerung der DJK nur zweimal was gekauft hat, verriet Hasselfeldt. Mit Hingabe imitierte er den Altbürgermeister und den Versteigerer in einer Person. Den Starkbierredner Reinhold Dauerer a.D. und seinen Stammtischfreund Sepp Weinfurtner bezeichnete der Sprecher als Erfinder des Dschungelcamps. Auch der Besuch des Wackersdorfer Bürgerfestes, der in einem Graben und zuletzt beim Yogafestival samt einem deftigen Rausch und letztlich im Krankenhaus endete, amüsierte die Zuhörer.
Der Bodenwöhrer Starkbierrednerkollege Frieder Roßkopf brachte sich zusätzlich mit ein paar Redebeiträgen ein. Er bezeichnete Steinberg als Pfahldorf mit einer 40-Meter-Kugel als Attraktion, die Sepp Hallers Bierbauch nachempfunden ist. Mit einem kräftigen Applaus wurden schließlich die kurze Rede von Roßkopf und seinem Kollegen Bernd Hasselfeldt bedacht. Mit zünftiger bayerischer Blasmusik von den Tanngrindler Musikanten endete das Starkbierfest zu vorgerückter Stunde.
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