Das Projekt Blockheizwerk auf Basis einer Hackschnitzelheizanlage für das gesamte Bodenwöhrer Schulgelände mit Versorgung der Grundschule, der Hammerseehalle, des Kinderhorts, des Kindergartens, der Kinderkrippe und des TV-Heimes hat bayernweit für Aufsehen gesorgt. Erst kürzlich war eine Abordnung der Grünen mit dem bayerischen Parteivorsitzendem Thomas Sarnowski vor Ort und lobte den Anpacker-Geist der Hammerseegemeinde. Nun besuchten die Bundestagsabgeordnete Martina Englhardt-Kopf, der Landtagsabgeordnete Alexander Flierl, Landrat Thomas Ebeling und JU-Bezirksvorsitzender Matthias Meier, alle CSU, Bodenwöhr und ließen sich die Heizanlage und die neu zu errichtende Grundschule von Bürgermeister Georg Hoffmann erklären. Bereits im Januar 2022, also noch vor der Ukrainekrise, setzte sich der Bodenwöhrer Gemeinderat mit dem Thema, wie beheizen wir die neue Grundschule, auseinander. Nach eingehender Überprüfung kam man überein, dass das komplette Schulareal eine nachhaltige Heizlösung benötige, so Hoffmann gegenüber den Gästen. Die geplante neue Grundschule würde sowieso eine neue Heizung benötigen, da ihre alte Gasheizung, die auch die Hammerseehalle mitversorgte, mit dem Schulgebäude abgerissen wird. Auch die nicht mehr dem Stand der Technik entsprechende Elektroheizung in der alten Hauptschule, wo der Kinderhort und der Kindergarten untergebracht sind, machte immer wieder Probleme, ebenso wie die Gasheizung im TV-Sportheim. Aus diesem Grunde beschloss der Gemeinderat damals, für das Schul- und Kindergartenareal samt TV-Sportheim eine neue Hackschnitzelheizung zu bauen. Die Versorgung der einzelnen Gebäude soll über Nahwärmeleitungen erfolgen. Mitte April ging es dann los. Zuerst wurde eine Baugrube ausgehoben, die Bodenplatte betoniert und die ersten Wärmeleitungen zum Kindergarten Pusteblume, zur Kinderkrippe, zur Grundschule, zur Hammerseehalle und zum TV-Sportheim verlegt, erinnerte sich Hoffmann. Gleichzeitig wurden die Containermodule angeliefert und mit einem 300 Tonnenkran an die richtige Stelle gehievt. Danach verband die Heizungsbaufirma Stoiber die Anlageteile. Da die Heizung maximal bis zu 750 Megawatt Wärmeenergie erzeugt, wurde vor zwei Wochen ein knapp 19 m hoher und rund vier Tonnen schwerer Kamin aufgestellt und mit der Anlage verbunden. Gleichzeitig wurde der 7 m hohe und 3,6 Tonnen schwere 20.000-Liter-Pufferspeicher geliefert und eingebaut. Die Inbetriebnahme ist im September geplant. Im kommenden Winter soll die Hammerseehalle bereits durch die neue Hackschnitzelheizung versorgt werden. Neben der Kosteneinsparung geht es für die Kommune auch darum, nachhaltige und umweltfreundliche Wärme zu erzeugen und bei der Energieversorgung ein Stück Unabhängigkeit zu gewinnen, erklärte Hoffmann bei der Führung durch die Baustelle. Die benötigten Hackschnitzel sollen von einem regionalen Anbieter bezogen werden. Das Projekt käme auf rund 920.000 EUR.
Zum Neubau der Grundschule berichtete Hoffmann, dass die Abbruchfirma Hierold aus Moosbach seit Wochen damit beschäftigt ist, die alte Grundschule abzureißen. Sie soll einer modernen, zukunftsfähigen und umweltfreundlichen neuen Schule in Holzbauweise Platz machen. Für knapp 11 Mio. EUR stimmte der Gemeinderat dem Schulneubau im November letzten Jahres zu. Das Interesse an den Abbrucharbeiten war groß, berichtete Hoffmann, rund 30 Firmen hätten sich die Unterlagen zur Erstellung eines Angebotes angefordert. Letztendlich erhielt die Firma Hierold aus Moosbach zum Gesamtpreis von knapp 350.000 EUR den Zuschlag, rund 150.000 EUR weniger als zunächst veranschlagt. Die Abrissarbeiten sollen in den nächsten Wochen abgeschlossen werden. Danach stehen noch in diesem Jahr die Baumeister-, Zimmerer-, Holzbau-, Dach- und Fensterarbeiten an, so Hoffmann zum Zeitplan, damit der Bau noch winterfest wird, bevor man mit dem Innenausbau weitermachen könne. Laut den demografischen Zahlen wachse Bodenwöhr kontinuierlich, deshalb wolle man nicht am Platzangebot sparen. Es wäre fatal, betont Hoffmann, würde die neue Grundschule in einigen Jahren bereits wieder zu klein werden, deshalb wolle man vorausschauend handeln und auch für zukünftige Schülerzahlen gerüstet sein. Statt der ursprünglich geplanten acht Klassenzimmer werden nun neun gebaut, mit einer Größe von 70 qm statt der vorgegebenen Mindestgröße 55 qm. Hinzukommen noch drei Mehrzweck- und Differenzierungsräume sowie eine „Innere Mitte“ mit Schulmarktplatz. Das Raumkonzept soll künftig jede mögliche Unterrichtsform abbilden, erklärt Hoffmann. Insgesamt hat das Gebäude ein Raumangebot von 1670 qm statt der zunächst vorgesehenen 1380 qm. Platz werde man auch brauchen, meint Hoffmann, um die zusammen mit den Eltern, der Schule und den Fraktionen im Gemeinderat entwickelte Konzeption „Schule und Ganztag“ mit Hort und Ganztagsbetreuung umsetzen zu können. Um das Gebäude weitestgehend energieunabhängig zu machen, wird eine Photovoltaikanlage auf dem Dach errichtet. Beheizt wird das Gebäude mit einem Blockheizwerk, das mit Hackschnitzel betrieben wird und auch noch die Hammerseehalle, das Hauptschulgebäude, den Kinderhort und das TV-Heim versorgt. Die CSU-Delegation zeigt sich beeindruckt vom tatkräftigen und entschlossenen Vorgehen der Hammerseegemeinde sowie der vorausschauenden, zukunftsweisenden, klima- und umweltfreundlichen Umsetzung beider unmittelbar zusammenhängenden Projekte.
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