Donnerstag, 8. Mai 2025

„Mutterkuhles von der Weide. Echt und Ehrlich Oberpfalz“

„Mutterkuhles von der Weide“ vermittelt Wertschöpfungskette Bio-Rindfleisch mit Gemeinschaftsverpflegung.

Bio-Herford-Bulle auf der Weide. Fotos: HC Wagner

Ein großer Schritt für die regionale Bio-Wertschöpfung und die Mutterkuhhaltung in der Oberpfalz: im Rahmen der Öko-Modellregion Stadt.Land.Regensburg wurde eine neue regionale Bio-Rindfleisch-Wertschöpfungskette offiziell eingeweiht – mit tatkräftiger Unterstützung des Projekts „Mutterkuhles von der Weide – Echt und Ehrlich Oberpfalz“, das am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Regensburg-Schwandorf angesiedelt ist.

Ein bisher einmaliges Modell mit Leuchtturmcharakter

Die Johanniter setzen als Partner in der Gemeinschaftsverpflegung ein klares Zeichen für Regionalität und Qualität: Sie beziehen monatlich rund 250 Kilogramm Bio-Rinderhackfleisch vom Biohof Ebenbeck – aus Mutterkuhhaltung mit Weidehaltung. Gemeinsam mit dem Mutterkuhbetrieb Schlossgut Hauzendorf, ebenfalls Teil des Netzwerks „Mutterkuhles Weiderind“, konnte das Vorhaben erfolgreich realisiert werden. Das Fleisch wird in insgesamt sieben Hauptschulen, acht Grundschulen und einem Gymnasium in Stadt und Landkreis Regensburg eingesetzt. Besonders hervorzuheben ist die Bereitschaft des Johanniter Menüservice, bewusst mit regionalen Erzeugern zusammenzuarbeiten. Trotz höherer Kosten und zusätzlichem organisatorischem Aufwand setzen sie auf hochwertige, nachhaltig erzeugte Lebensmittel – ein deutliches Bekenntnis zu Qualität und Herkunft. „Dass diese Zusammenarbeit möglich wurde, verdanken wir dem engen Austausch zwischen der Öko-Modellregion Stadt.Land.Regensburg und unserem Netzwerk‚ ‚Mutterkuhles Weiderind‘“, erklärt Projektmitarbeiter Matthias Schneider vom AELF Regensburg-Schwandorf. „Es ist uns gelungen, Weiderindfleisch aus Mutterkuhhaltung direkt in die Schulverpflegung zu bringen – ein in der Oberpfalz bisher einmaliges Modell.“

Weidehaltung als Basis für Qualität und Vertrauen

Die Familie Ebenbeck aus Dürnstetten zeigt mit ihrem Hof vorbildlich, wie moderne, soziale Landwirtschaft und artgerechte Tierhaltung Hand in Hand gehen. Kälber wachsen in extensiver Weidehaltung bei ihren Mutterkühen auf – eine Haltungsform, die das Projekt „Mutterkuhles von der Weide“ oberpfalzweit bekannt macht. Durch eigene Verarbeitung und Kooperation mit einem lokalen Metzger gelingt es, regionale Bio-Qualität transparent und nachvollziehbar in die Schulküchen zu bringen.

Ein Gewinn für Kinder, Landwirtschaft und Umwelt

Dass nun über 3.000 Schulessen in Stadt und Landkreis Regensburg mit hochwertigem Bio-Hackfleisch aus Mutterkuhhaltung aufgewertet werden, ist ein wichtiger Erfolg – nicht nur für die beteiligten Landwirte, sondern für die gesamte Region. „Die Partnerschaft mit dem Johanniter Menüservice zeigt, dass eine Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft, Verarbeitung und öffentlicher Gemeinschaftsverpflegung gelingen kann – wenn Engagement, Vertrauen und der Wille zur Veränderung vorhanden sind“, so Markus Dirschl, Projektmitarbeiter bei „Mutterkuhles Weiderind“.

Ein Modell für die Zukunft

Die Kooperation mit den Johannitern beweist: Nachhaltige Schulverpflegung muss kein Zukunftstraum bleiben. Auch wenn Aufwand und Kosten zunächst höher erscheinen – das Ergebnis überzeugt: weniger Garverlust, bessere Qualität und ein Geschmack, der Kindern wie Küchenverantwortlichen gleichermaßen positiv auffällt, so Matthias Boßle, stellvertretender Sachgebietsleiter des Johanniter Menüservices. „Mutterkuhles von der Weide“ sieht in dieser Entwicklung einen wegweisenden Meilenstein. Die enge Zusammenarbeit mit der Öko-Modellregion zeigt, wie regionale Kreisläufe gestärkt, Transportwege verkürzt und gleichzeitig Tierwohl, Umwelt und Konsumentenansprüche in Einklang gebracht werden können, so der Behördenleiter Helmut Melchner des AELF Regensburg-Schwandorf. „Wir hoffen, dass weitere Träger der Gemeinschaftsverpflegung diesem Vorbild folgen – für mehr ‚mutterkuhles‘ Weiderind auf unseren Tellern.“

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