Dienstag, 14. Oktober 2025

Mordfall Dieter Loew wird als Cold Case neu aufgerollt: Kriminalpolizei Amberg nimmt Cold-Case-Ermittlungen in langjährig ungelöstem Fall auf

Symbolfoto – Pixabay – geralt

WERNBERG. Über ein Jahrzehnt nach dem gewaltsamen Tod des Unternehmers Dieter Loew rollt die Kriminalpolizeiinspektion Amberg den bislang ungeklärten Fall nun mit Nachdruck neu auf. Ein neu zusammengestelltes Cold-Case-Team nimmt die Ermittlungen wieder auf – gestützt auf fortschrittliche technische Analyseverfahren und mit dem Ziel, die bislang offenen Fragen endlich zu klären.

Der mysteriöse und bis heute ungeklärte Mord an dem Unternehmer Dieter Loew aus Wernberg-Köblitz wird neu aufgerollt. Über zehn Jahre nach der brutalen Tat haben die Ermittlungsbehörden nun angekündigt, den Fall im Rahmen eines neuen Cold-Case-Verfahrens erneut intensiv zu untersuchen.

Dieter Loew, Mitbegründer und langjähriger Geschäftsführer des Sozialunternehmens Dr. Loew Soziale Dienstleistungen, wurde in der Nacht vom 21. auf den 22. Dezember 2014 in seinem Wohnhaus Opfer eines brutalen Überfalls. Der damals 76-Jährige wurde mit schwersten Kopfverletzungen aufgefunden und verstarb vier Wochen später in einem Regensburger Krankenhaus.

Trotz umfangreicher Ermittlungen, Spurensicherungen und öffentlicher Aufrufe konnte die Tat bislang nicht aufgeklärt werden. Die damals vom Bayerischen Landeskriminalamt auf Antrag der Ermittlungsgruppe ausgesetzte Belohnung in Höhe von 5.000 Euro besteht weiterhin. Sie wird für Hinweise ausgelobt, die zur Aufklärung der Tat oder zur Ergreifung des Täters führen, ausschließlich an Privatpersonen vergeben – unter Ausschluss des Rechtsweges – und nicht an Beamte, die aufgrund ihres Amtes zur Verfolgung von Straftaten verpflichtet sind.

Die Ermittlungsgruppe Wernberg, die zeitweise mit bis zu 30 Ermittlern arbeitete, wurde im Laufe der Zeit verkleinert, bis die Ermittlungen im Juni 2019 schließlich vorläufig eingestellt wurden. Ein vollständig neu formiertes Cold-Case-Team bei der Kriminalpolizeiinspektion Amberg nimmt die Ermittlungen mit frischer Perspektive und gezieltem Fokus wieder auf. Unterstützt von modernen, heute verfügbaren technischen Verfahren zur Spurenauswertung und Kriminalanalyse werden alle damaligen Spuren und Erkenntnisse erneut systematisch überprüft – auch solche, die im Laufe der Zeit eingegangen sind und bislang nicht zur Aufklärung beigetragen haben. „Wir sind entschlossen, mit neuem Blick und dem nötigen Druck die offenen Fragen in diesem Fall zu beantworten“, so das neue Cold-Case-Team der Kriminalpolizei Amberg. Dabei werde nichts ausgeschlossen – auch scheinbar nebensächliche Hinweise aus der Vergangenheit werden unter heutigen Gesichtspunkten erneut bewertet.

Auch eine neuerliche Öffentlichkeitsfahndung ist geplant: Um den Fall wieder stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken, startet die Kriminalpolizei Amberg in den kommenden Tagen eine gezielte Plakataktion im Raum Wernberg-Köblitz. An markanten Punkten wie Bushaltestellen, öffentlichen Plätzen und Einkaufszentren sollen Hinweise zum Cold Case sowie die zentrale Rufnummer der Kriminalpolizei Amberg gut sichtbar ausgehängt werden. Ziel der Aktion ist es, mögliche Zeugen zu erreichen, die bislang nicht mit der Polizei in Kontakt getreten sind – etwa, weil sie ihre damaligen Beobachtungen für nicht relevant hielten oder sich aus anderen Gründen bisher nicht gemeldet haben.

Die Kriminalpolizei Amberg bittet in diesem Zusammenhang die Bevölkerung eindringlich um Mithilfe. Hinweise – auch vermeintlich unwichtige Beobachtungen aus dem Umfeld Wernberg-Köblitz rund um den Tatzeitraum – können bei jeder Polizeidienststelle oder unter der Rufnummer 09621/890-2121 vertraulich gemeldet werden.

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