Als bei der Einweihung des Kindergartens „Pusteblume“ im Jahr 2019 bekannt wurde, dass der Kindergartenplatzbedarf in kurzer Zeit von 100 auf 150 Plätze angestiegen war, wurde klar, dass sich diese Entwicklung auch auf die Grundschule auswirken wird. Deshalb entschied der Gemeinderat noch im gleichen Jahr, eine neue Grundschule zu bauen. Aufgrund einer Machbarkeitsstudie und einer dazu ergangenen Stellungnahme der Regierung der Oberpfalz war wegen des Alters und des Zustands der alten Grundschule entweder eine umfassende Sanierung oder ein Neubau erforderlich.
Neue Schule anstelle Sanierung
Da eine neue Schule deutlich günstiger als eine Sanierung kommen dürfte, entschied sich der Gemeinderat damals für diese wirtschaftlichere und auch flexiblere Alternative, in der sich zudem die geplanten offeneren und differenzierenden Klassenräume leichter realisieren lassen. Mit dem Bau der neuen Grundschule betritt die Gemeinde Bodenwöhr zumindest was das Investitionsvolumen betrifft neue Dimensionen. Ursprünglich lag die Kostenberechnung für den Neubau mal bei 10,6 Mio. EUR. Bereits bei den Abbruch-, (-145.000 EUR), den Baumeister- (-285.000 EUR) und den Zimmererarbeiten (-585.000 EUR) konnte man insgesamt 1.015.000 EUR einsparen. Auch die Angebote für die Elektroarbeiten (-210.000 EUR) sowie Heizung, Lüftung und Sanitär (-300.000 EUR) liegen rund 510.000 EUR deutlich unter der ursprünglichen Berechnung.
Mehr als doppelt so teuer wie die Hammerseehalle
Damit dürften sich die Kosten für den Bau der Schule um über 1,5 Mio EUR reduzieren und sich derzeit auf knapp 9.1 Mio EUR belaufen, damit aber immer noch mehr als doppelt so viel, wie die Hammerseehalle vor knapp 20 Jahren, die rund 3,5 Mio. kostete und im Gegensatz zur Grundschule zudem außerhalb des Haushaltes finanziert werden musst. Es wird die modernste Grundschule im Landkreis Schwandorf und damit ein Vorzeigeprojekt, ist sich Bürgermeister Georg Hoffmann sicher. Nachdem die Firma Hierold aus Moosbach bis Mitte September vergangenen Jahres damit beschäftigt war, die alte Schule abzureißen und zu entsorgen, fing anschließend die Firma Steininger aus Neunburg v.W. mit den Baumeisterarbeiten an und unterlegte zunächst den bestehenden Übergang von der Hammerseehalle mit Fundamenten.
Spatenstich und offizielle Grundsteinlegung
Am 11. Oktober erfolgte mit dem Spatenstich die offizielle Grundsteinlegung. Hierzu konnte Bürgermeister Hoffman das planende Architekturbüro, die beteiligten Baufirmen und Handwerksbetriebe, Vertreter des Schulamtes, der Schulleitung und des Elternbeirates, mehrere Gemeinderäte und die beteiligten Mitarbeiter aus der Gemeindeverwaltung auf dem Schulgelände willkommen heißen. In der Folgezeit errichtete die Firma Steininger Kanal, Bodenplatte, Decke sowie Außen- und Innenwände für das künftig 1.250 qm große Untergeschoss, in dem die Schulverwaltung, das Rektorat, mehrere Büros, Lehrerzimmer, Bücherei, Technik-, Lehrmittel-, Werk-, Musik-, Seminar- und ein Ausweichraum untergebracht sind. Zwischenzeitlich wurde das Untergeschoss abgedichtet, isoliert und wieder eingefüllt, so dass Baumeisterarbeiten zeitgerecht abgeschlossen werden konnten.
Obergeschoss mit Unterrichtsräumen wird errichtet
Am Dienstag dieser Woche begann die Zimmerei Kainz aus Salzweg bei Passau, die bereits einen Großteil der benötigten Holzelemente vorproduziert hatte, mit den Zimmerer-, Holzbau- und Dachstuhlarbeiten zur Errichtung des Obergeschosses, in dem die Unterrichtsräume untergebracht sind. Zwischenzeitlich wurden bei der letzten Gemeinderatssitzung auch die Aufträge für die Elektroarbeiten sowie Heizung, Lüftung und Sanitär vergeben. Dadurch, dass die neue Schule in einem ausgesprochen hohen und deutlich überdurchschnittlichen Standard in Hybridbauweise gebaut werde, das Untergeschoss und die Decke aus Ziegel und Beton und das Obergeschoss aus Holz, ist eine sehr hohe Förderung von rund 5,5 Mio. EUR zu erwarten. Die Schule soll bis spätestens Sommer 2025 fertiggestellt werden, so dass der Unterricht ab dem Schuljahr 2025/26 in den neuen Klassenzimmern laufen kann.
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