Schultererkrankungen zählen zu den häufigsten Beschwerden in Deutschland und erfordern aufgrund der Komplexität des Schultergelenks die Expertise von erfahrenen Ärzten. Daher fand vor kurzem im Foyer des Barmherzige Brüder Krankenhauses St. Barbara Schwandorf das Patientenforum "Neues aus der Schulterchirurgie" statt. Experten der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie informierten über den aktuellen Stand konservativer und operativer Behandlungsmethoden bei Schulterbeschwerden.
Die Behandlung hat in den vergangenen 20 Jahren eine rasante Entwicklung genommen und ist heute äußerst vielschichtig. Chefarzt Dr. Horst Schneider und Oberarzt Dr. Dietmar Milkiewicz stellten in ihren Vorträgen verschiedene Behandlungsoptionen vor. Dabei ging es sowohl um neue Entwicklungen in der Behandlung von Schultererkrankungen als auch um konservative Therapieansätze und sinnvolle neue OP-Verfahren. „Wir sind am Krankenhaus St. Barbara fachlich in der Lage, alle Erkrankungen der Schulter, egal ob durch einen Unfall oder Abnutzung verursacht, zu behandeln“, hob Chefarzt Dr. Horst Schneider hervor.
Beweglichstes Gelenk im menschlichen Körper
Da das Schultergelenk vom Aufbau her das beweglichste Gelenk im menschlichen Körper ist, ermöglicht es im gesunden Zustand die Bewegung des Arms in allen drei Achsen. Falsch betriebener Sport, einseitige Belastungen, Bewegungsmangel oder jahrelange Fehlhaltung wie etwa durch Arbeiten am Computer können jedoch das Schultergelenk schädigen. Folgen von Unfällen können ebenfalls zu vermehrter Abnutzung bis hin zu Arthrosen führen.
Das Krankenhaus St. Barbara verfügt über eine hochmoderne Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie. Mit modernsten Diagnoseverfahren wie der digitalen Röntgendiagnostik, der Magnetresonanztomographie (MRT) und der Computertomographie (CT) können Erkrankungen und Verletzungen präzise diagnostiziert werden. Die Klinik ist spezialisiert auf die Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparates und bietet ein breites Spektrum an Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten. Dabei setzt die Klinik auf eine enge Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Pflegepersonal und Physiotherapeuten, um eine bestmögliche Versorgung der Patient:innen zu gewährleisten.
Minimalinvasive Operationsmethoden
„Heute können und müssen wir eine individuelle Behandlung anbieten, die altersentsprechend und sogar berufs- oder sportspezifisch ist. Das heißt, dass beispielsweise bei einer Schulterverrenkung bei einem Büroangestellten eine arthroskopische Kapseloperation wahrscheinlich zur völligen Zufriedenheit führen würde, wohingegen bei einem schwerhebenden Waldarbeiter ein Knochen-Sehnen-Transfer nötig ist, um anhaltende Stabilität zu erreichen“, führte Dr. Dietmar Milkiewicz aus.
Seit einigen Jahren setzt das Krankenhaus in der Schulterchirurgie bei vielen Krankheitsbildern sehr erfolgreich auf minimalinvasive Operationsmethoden. Dabei reichen drei bis vier kleine Schnitte, um mit einem Endoskop Verletzungen an Sehnen zu beheben. „Durch die kleinen Schnitte sind die Narben nach der Abheilung auch kaum zu sehen“, erklärte Dr. Schneider. Allerdings ist diese sogenannte Schlüssellochchirurgie nicht bei allen Verletzungen sinnvoll und machbar, wie z.B. bei Brüchen oder Schulterprothesen.
Im Anschluss an die Vorträge des Patientenforums beantworteten Chefarzt Dr. Horst Schneider und Oberarzt Dr. Dietmar Milkiewicz Fragen der Interessierten. Zur individuellen Betrachtung und Beratung steht Dr. Milkiewicz in der Schultersprechstunde mittwochs von 14 bis 15 Uhr zur Verfügung. Voranmeldungen sind bitte über das Sekretariat möglich.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben