Bild 1: Bürgermeister Georg Hoffmann (4.v.r.) hieß die Bundestagsabgeordnete Martina Englhardt-Kopf (2.v.r.) und Mitglieder des CSU-Ortsverbandes zu einer Führung durch die neue Grundschule willkommen.
Bild 2: Das Obergeschoß, in dem sich die Unterrichtsräume befinden, wird aus Holz gefertigt, das Untergeschoß und die Decke aus Ziegel sowie Beton.
Bodenwöhr. Mit dem Bau einer neuen Grundschule betritt die Gemeinde Bodenwöhr vor allem hinsichtlich der Kosten von rund 9 Mio. EUR, aber auch wegen der Größe und Ausstattung neue Dimensionen. Zusammen mit Bürgermeister Georg Hoffmann und dem CSU-Ortsverband Bodenwöhr stattete die Schwandorfer Bundestagsabgeordnete Martina Englhardt-Kopf (CSU) der neuen Schule zu Jahresbeginn eine Stippvisite ab, um sich selbst ein Bild von der angeblich bald modernsten Grundschule im Landkreis Schwandorf zu informieren.
Eingangs meinte Hoffmann zur Begrüßung, dass man stolz sein könne, diesen Bau trotz erheblicher Widerstände im Gemeinderatsgremium durchgesetzt zu haben und freute sich über die hohe Bezuschussung, unter anderem auch die vom Bund zugesagte KfW-Förderung. Englhardt-Kopf dankte für die Einladung und meinte, dass in Bodenwöhr neben der Sanierung des alten Bahnhofes mit dem Neubau der Grundschule etwas wirklich Großes entstehe. Dies sei natürlich nur möglich mit einer entsprechend hohen Förderung. Leider sei die derzeitige Förderkulisse für künftige Projekte mehr als unsicher und müsse sich nach den Neuwahlen dringend ändern. Man brauche nicht nur einen Regierungswechsel, sondern auch einen Richtungswechsel. „Mit der Schule werden alle Forderungen hinsichtlich Ganztagsbetreuung, steigender Schülerzahlen, unterschiedlicher Lehr- und Lernformen, Energieeinsparung und Digitalisierung berücksichtig“, so Hoffmann überzeugt während der Führung durch das Schulgebäude, „man schaffe eine neue schulische Heimat mit optimalen Lehr- und Lernbedingen“.
Bild 3: Die Fenster von sechs Klassenräumen sind nach Norden ausgerichtet, um den mit dem Klimawandel einhergehenden höheren Temperaturen entgegenwirken zu können.
Bild 4: Die Wände im Kellergeschoß, hier im künftigen Lehrerzimmer, wurden inzwischen bereits verputzt.
Das Gebäude wird in einem ausgesprochen hohen und deutlich überdurchschnittlichen Standard in Hybridbauweise gebaut, das Untergeschoß und die Decke aus Ziegel sowie Beton und das Obergeschoß aus Holz, wodurch die hohe Förderung zustande kommt, meinte Hoffmann. Er zeigte sich zuversichtlich, dass man zum Schulstart im September 2025 fertig werde. Die insgesamt acht Klassenzimmer sind im Obergeschoß in zwei gegenüberliegenden spiegelgleichen Clustern mit je einer „Inneren Mitte“ einschließlich Schulmarktplatz und vier Mehrzweckräumen beheimatet.Im 1.250 qm großen Untergeschoß werden Schulverwaltung, Rektorat, Büros, Lehrerzimmer, Bücherei, Technik-, Lehrmittel-, Werk-, Musik-, Seminar- und ein Ausweichraum untergebracht. „Um den mit dem Klimawandel einhergehenden höheren Temperaturen entgegenwirken zu können, sei dies die erste Schule in ganz Bayern“, betonte Hoffmann, „bei der sechs Klassenzimmer nach Norden angelegt sind“. Durch die nach Süden ausgerichteten Oberlichter gibt es trotzdem genügend Lichteinfall. Da man bei Bedarf aus den Mehrzweckräumen noch zwei weitere Klassenzimmer generieren könnte, biete die Schule Platz für bis zu 200 Kinder, so Hoffmann. Um das Gebäude weitestgehend energieunabhängig zu machen, wurde bereits eine PV-Anlage auf dem Dach installiert, die bereits angeschlossen ist und Strom produziert.
Beheizt wird es künftig mit einem Blockheizwerk, das mit Hackschnitzel aus der näheren Umgebung betrieben wird und welches auch die Hammerseehalle, die alte Hauptschule, die Kinderkrippe „Si-Sa-Sinnesland“ und das TV-Vereinsheim mit Wärme versorgt. Zuletzt wurden die Kellerwände verputzt, die Elektroarbeiten fortgesetzt und die Heizung installiert. Demnächst sind Estrich und Boden an der Reihe. Da man eine „Hausschuhschule“ haben möchte, so Hoffmann, wird ein schallisolierender Filzteppichboden verlegt. Der Eingang für die Schüler erfolgt wie bisher über die Hammerseehalle.
Besucher, Eltern, Lehrer und Verwaltung betreten das Untergeschoss der Schule über einen zweiten Eingang, der sich an der Buchbergerstraße befindet. Die Kostenberechnung lag vor zweieinhalb Jahren noch bei 10,63 Mio. EUR. Jedoch bereits bei den Abbruch-, den Baumeister- und den Zimmererarbeiten wurden insgesamt 1.015.000 EUR eingespart. Auch die Angebote für die Elektroarbeiten sowie Heizung, Lüftung und Sanitär lagen rund 510.000 EUR unter der ursprünglichen Berechnung. Zuletzt fielen auch die Kosten für die Fenster, den Sonnenschutz und die Trockenbauarbeiten um 120.000 EUR günstiger aus, so dass die Schule derzeit auf rund 9 Mio. EUR kommt. Gefördert wird der Bau mit rund 5,5 Mio. EUR. Die Gemeinde selbst wird wohl auf rund 3,5 Mio. EUR sitzen bleiben.