In Pingarten in Neunburg vorm Wald führt Johannes Gleixner auf dem elterlichen Hof einen Schweinemastbetrieb. Bei einem Ortstermin haben sich MdB Martina Englhardt-Kopf und Christian Paulus von der Mitteltands-Union Schwandorf informiert.
Gleixner hat auf seinem Hof schon seit mehreren Jahren innovative Ideen zur IT-Unterstützung seiner Arbeit mit den Tieren. Er führt den Mastbetrieb auf konventionelle Art und Weise. „Nichts ist so hoch subventioniert wie Bio-Produkte, gleichzeitig herrscht nach ihnen auf dem Markt die geringste Nachfrage“, sagte Gleixner im Eingangsgespräch. Viele Kunden würden eben nach dem Motto „hochwertigster Grill, preiswertestes Discounter-Fleisch“ verfahren, führte der Landwirt weiter aus.
Die beiden größten Herausforderungen stellen für Gleixner und seinen Berufsstand die mangelnde Planungssicherheit sowie die überbordende Bürokratie dar. Ein Landwirt, so Gleixner, denkt bei Investitionen nicht an die die nächsten zwei, drei Jahre; vielmehr seien die Mittel über Jahrzehnte angelegt. Hierbei kommt bei der von Gleixner genannten Wankelmütigkeit, oftmals gepaart mit sachlicher Unkenntnis, die aus dem Regierungshandeln der Ampelkoalition in Berlin hervorgeht, freilich große Sorge um die Planungssicherheit zutage. Dazu sagte Martina Englhardt-Kopf (CSU): „Verlässlichkeit vonseiten der Politik ist schon seit vielen Jahren, insbesondere aber auch seit der jetzigen Regierung, ein vernachlässigter Punkt, den wir wieder garantieren müssen, wenn wir die heimischen Lebensmittelerzeuger und Landwirte mit dem ihnen gebührenden Vertrauen ausstatten wollen.“ Den regionalen Agrariern sprach Englhardt-Kopf, die selbst einen Bauernhof zuhause hat, höchsten Respekt und Anerkennung aus.
Auch der Vorsitzende der Mittelstands-Union im Landkreis Schwandorf, Christian Paulus, sprach sich vehement gegen einen Generalverdacht gegenüber Landwirten aus. Er bezeichnete gerade konventionelle Agrar-Betriebe als „Mittelstand par excellence“ und fügte an: „Unsere Bauern haben meist keine eigene Verwaltung, die sie mit der Bürokratiebewältigung beauftragen können, sondern sie kümmern sich um unsere Lebensmittel.“ Darum sei es wichtig, sie nicht mit „Bürokratie-Geschossen“ zu bombardieren, sondern sie in über viele Generationen erlernter kompetenter Weise mit ihren Pflanzen und Tieren umgehen zu lassen. „Unsere regionalen Landwirte wissen genau, was sie tun“, so Paulus weiter.
Einig waren sich alle drei Gesprächsteilnehmer auch darin, dass man „schwarzen Schafen“ im Berufsstand nachgehen und Missstände abschaffen muss.
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