Dienstag, 12. August 2025

Leuchtturmprojekt „Tagespflege Glück Auf“ geht an den Start


Der Pflegedienst Sida baut an der Schulstraße eine Tagespflege für bedürftige Menschen

Für Bürgermeister Thomas Falter (l.) ist die Tageseinrichtung ein zukunftsweisendes Leuchtturmprojekt. Geschäftsführer Nikolaus Herzog (m.) und Jennifer Röckelein wollen zur Stärkung der Pflegeinfrastruktur im ländlichen Raum einen Beitrag leisten. Fotos: Hans-Peter Weiß

Jetzt wurde das Geheimnis gelüftet. Bürgermeister Thomas Falter stellte gestern im Mehrgenerationenhaus im Beisein von Verwaltungsleiter Daniel Fendl und Bauamtsleiter Uwe Knutzen das neue Wackersdorfer Leuchtturmprojekt vor. Umsetzen wird dies Sida, der Schwandorfer ambulante Pflegedienst. Nikolaus Herzog, Geschäftsführer der Care Pflegegesellschaft mbH, erläuterte das Projekt. Die geplante Tagespflege bietet Platz für 20 bis 30 Gäste und soll sich durch eine starke lokale Verankerung auszeichnen. In enger Zusammenarbeit mit örtlichen Schulen, Vereinen und weiteren Akteuren sollen generationenübergreifende Projekte und gemeinsame Aktivitäten entstehen. „Ziel ist es, die soziale Teilhabe der Gäste aktiv zu fördern“, betonte Herzog. Die in Wackersdorf beheimatete Jennifer Röckelein wird als Projektleiterin fungieren.

„Innerhalb der Gemeinde wurde das Projekt im Vorfeld eng mit dem örtlichen Seniorenbeirat und dem Mehrgenerationenhaus abgestimmt“, betonte Bürgermeister Falter. Die Ausweitung des Pflege- und Betreuungsangebots innerhalb der Gemeinde ist ein häufig geäußerter Bürgerwunsch. Direkt in der Ortsmitte, gegenüber dem Ärztehaus an der Schulstraße wird auf einem rund 1.500 m² großen Grundstück eine moderne Tagespflegeeinrichtung entstehen. Die Gemeinde Wackersdorf stellt dafür das Grundstück in Erbpacht zur Verfügung. Nach öffentlicher Ausschreibung und offizieller Vergabe durch den Gemeinderat wird die Sida ambulante Pflegegesellschaft die Planung als auch den späteren Betrieb der Einrichtung übernehmen.

Wo heute noch Autos parken, wird nächstes Jahr gebaut.

Das Betreuungskonzept von Sida basiert auf einem aktivierenden, individuellen und lebensnahen Ansatz. Im Mittelpunkt steht die ganzheitliche Förderung der Gäste – sei es durch gemeinsames Musizieren, Tanzen, Zeitunglesen, Bewegungsangebote, Gartengestaltung, Kleintierhaltung oder kreative Tätigkeiten wie Kochen und Basteln. Auch Andachten, Informationsveranstaltungen und der Besuch lokaler Feste sind fester Bestandteil des Konzepts. „Hier behalten die Menschen ihre Heimat und sollen sich rundum wohlfühlen“, unterstrich Geschäftsführer Herzog. Ein besonderes Highlight stellt das Wunsch-Mahlzeitenkonzept dar: Die Mahlzeiten sollen weitgehend frisch vor Ort in der Einrichtung zubereitet werden – angepasst an die individuellen Vorlieben der Tagesgäste.

Für die pflegerische Betreuung sorgt das Team von Sida ambulante Pflege, einem erfahrenen Pflegeausbildungsbetrieb mit derzeit rund 70 Mitarbeitenden, darunter 10 Auszubildende. Das Unternehmen ist bereits in der Region aktiv und bringt umfangreiche Erfahrung in der ambulanten Versorgung mit. Die Räumlichkeiten der Tagespflege werden hell, freundlich und nachhaltig gestaltet – mit einem besonderen Augenmerk auf demenzsensible Architektur, die speziell die Sinne „Hören“ und „Sehen“ berücksichtigt. Ziel ist es, eine Atmosphäre der Geborgenheit zu schaffen, die alle Sinne anspricht und den Gästen Sicherheit vermittelt. Aktuell befindet sich das Projekt in der ersten Planungsphase: Die Beantragung von Fördermitteln durch Sida läuft, parallel dazu wird ein geeigneter Architekt für den Bau gesucht. Ziel ist es, entsprechende Förderprogramme für den ländlichen Raum zu nutzen.

Für Bürgermeister Thomas Falter ist die Umsetzung der Tagespflegeeinrichtung ein Herzensprojekt. Losgehen soll es 2027.

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