Auf Einladung des Landtagsabgeordneten Alexander Flierl kam Bayerns Landwirtschaftsministerin nach Schwarzenfeld. Am Piehler Frischfleischhof in Irrenlohe informierte sich die Staatsministerin Michaela Kaniber über den landwirtschaftlichen Betrieb von Hubert und Marianne Piehler, die eine traditionelle bäuerliche und naturverbundene Landwirtschaft betreiben. Gleich nach der Ankunft des hohen Besuchs aus der Landeshauptstadt stand eine Führung durch den Betrieb und der angrenzenden Direktvermarkter auf dem Programm. „Im Hofladen werden regionale Spezialitäten, Fleisch- und Wurstwaren in bester regionaler Qualität angeboten wird“, betonte der Landwirt und Metzger Piehler. Nach einem kurzen Abstecher über die Gemüsefelder von Bettina und Christian Forster und den Viehstallungen des Moisnhofes der Familie Hermann macht die Gruppe auch im Garten der Hausbrauerei Schmellinger halt, wo man gerade mit der Hopfenernte begonnen hatte. „Das ist ja fast wie bestellt, alles perfekt geplant“, meinte die Ministerin zu Braumeister Jürgen Schmellinger, der aus verschiedenen Hopfensorten Zoigl, Weizen und Spezialbier braut.
Nach dem Rundgang dankte MdL Alexander Flierl der gastgebenden Familie Piehler vor zahlreichen Vertretern aus der hiesigen Politik, Wirtschaft und der Landwirtschaft nochmals für die Einladung. “Die Landwirtschaft hat große Bedeutung für Bayern aber auch für den Landkreis“, unterstrich Flierl eingangs, bevor Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber von einem gelungenen Rahmen sprach. Wo drückt im Bereich der Landwirtschaft der Schuh? Fragen dazu sollte die aparte Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten örtlichen Fragestellern beantworten.
„Ich weiß, welche harte Arbeit in der Landwirtschaft geleistet wird“, sagte die Sprecherin. Sie dankte der Familie Piehler und zollte Respekt vor deren Arbeit, da sie auch darauf schauen, dass nicht nur der eigene Betrieb gut läuft, sondern sich darüber hinaus noch ehrenamtlich dafür einzusetzen, dass sie versuchen Wertschöpfungsketten auszumachen, damit auch andere Betriebe was davon haben. Kaniber zeigte sich von der Gemeinschaft in dem kleinen Dorf beeindruckt, das eine gewisse Ernährungssouveränität hat und ein ernährungsautarkes Dorf ist. Der Gedanke der Direktvermarktung in Bayern ist sehr stark. Jeder zehnte Betrieb in Bayern ist aktuell ein Direktvermarkter. Wichtig: Der Verbraucher muss dies auch goutieren. „Gerade wenn es ums Fleisch geht, wo der Verbraucher weiß wo sein Fleisch produziert wird, wo kurze Wege für Tier und Mensch keinen Stress bedeuten, zeigt sich der Betrieb Piehler als absolutes Vorbild“, sagte Kaniber und fügte ergänzend an: „Das Ineinandergreifen von Produktion und Verarbeitung ist in Bayern ein Herzensanliegen, wobei die Politik auch ihre Hausaufgaben, wie beispielsweise die Unterstützung kleiner Schlachthöfe oder die Diversifizierung der Direktvermarktung, machen muss.
Laut Landwirtschaftsministerin gibt es rund 103 000 tolle Betriebe in Bayern, die unglaublich starke Leistung erbringen, Premium-Lebensmittel produzieren und auch die Möglichkeit schaffen, Umweltschutz zu betreiben. „Im Gegensatz zu anderen Regionen Europas schafft jeder zweite Landwirt in Bayern auf seinen Flächen Agrarumweltmaßen. „Die bayerische Bauernschaft ist das beste Beispiel dafür, wie man nachhaltig leben kann, die Umwelt schützen und trotzdem Lebensmittel produzieren kann“, so Kaniber.
„Kleine Wertschöpfungskreise wie die Direktvermarktung hier auf dem Hof sind einzigartig, sind so wertvoll und unbezahlbar“, meinte Landwirtschaftsvertreterin und war abschließend einem Blick auf Berlin, wo sie u.a. auch die überbordende Bürokratie kritisierte . „Verbraucherschutz muss hoch gehalten werden, aber wir leben in Deutschland, in einem klagefreudigen Land“, so Michaela Kaniber abschließend. Eine angeregte Diskussionsrunde, angefangen vom Fischotter , von Photovoltaikanlagen auf landwirtschaftlichen Flächen bis hin zum Wasserpfennig und der Haltung der Grünen zur Landwirtschaft, schloss sich dem Fachgespräch auf dem Piehlerhof an.
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