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Polizeipräsident Schöniger stellt dem Landrat erfreuliche Zahlen vor
„Im Landkreis Schwandorf lebt man gut und sicher. Vergleicht man die Aufklärungsquote in den 71 Landkreisen und 25 kreisfreien Städten in Bayern, liegt der Landkreis mit knapp 74 Prozent im vorderen Drittel. Drei von vier Straftaten werden also aufgeklärt.“ Dieses Fazit zog Thomas Schöniger, Polizeipräsident der Oberpfalz, in Begleitung der Inspektionsleiter, der Kriminal- und Verkehrspolizeiinspektionen sowie der Autobahnpolizei beim Sicherheitsgespräch mit Landrat Thomas Ebeling.
Dass die Zusammenarbeit zwischen den Polizeidienststellen und dem Landratsamt gut und unkompliziert verläuft, betonte sowohl der Polizeipräsident als auch der Schwandorfer Landrat. Neben der routinemäßigen Zusammenarbeit in vielen Bereichen, etwa in Sicherheits- und Verkehrsfragen, wurden auch die Herausforderungen gut bewältigt, welche singuläre Erscheinungen mit sich brachten. Bei der Kriminalitätslage, der Aufklärungsquote und verschiedenen Delikten wie etwa Diebstahl und Rauschgift wurde jeweils die Entwicklung in den letzten zehn Jahren beleuchtet. Während die Diebstahlsdelikte 2024 gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert blieben, musste ein Anstieg bei der Gewaltkriminalität verzeichnet werden. Bei den Rauschgiftdelikten konnte ein augenscheinlicher Erfolg vermeldet werden. Vermutlich aufgrund der Teillegalisierung von Cannabis gingen diese Straftatbestände sogar um mehr als 50 Prozent zurück. „Im Landkreis Schwandorf haben wir weniger Straftaten und eine konstant hohe Aufklärungsquote“, fasste Schöniger seine Bilanz zusammen.
Im Jahr 2024 gab es im Landkreis 4.803 Straftaten. Aufgeklärt wurden 73,9 Prozent aller Straftaten, was ein durchaus respektabler Wert ist. Die Gründe für diese erfreuliche Bilanz sind vielschichtig. Neben der guten Arbeit der Polizei spielen auch die verbesserten Möglichkeiten der Spurensicherung, etwa im Bereich der DNA-Analysen, als auch die Tatsache der sozialen Kontrolle im ländlichen Raum eine Rolle. Hier hält der Nachbar die Augen noch offen und wählt den Notruf 110, wenn er in seiner Straße etwas Verdächtiges wahrnimmt. Hinweise aus der Bevölkerung sind für die Arbeit der Polizei wichtig.
Leider gibt es nicht in allen Bereichen erfreuliche Ergebnisse. Betrachtet man innerhalb der Straftaten die Fälle der Gewaltkriminalität, etwa gefährliche Körperverletzungen, dann summieren sich die Fälle des Jahres 2024 auf 204, ein Anstieg von rund 15 Prozent gegenüber 2023.
Geschwindigkeitskontrollen erhöhen Verkehrssicherheit
Dass bei mehr zugelassenen Fahrzeugen und mehr Verkehrsteilnehmern leider auch mehr Unfälle passieren, scheint plausibel. Aber: die Zahl der Unfälle mit Verletzten ist zurückgegangen. Im Jahr 2024 gab es im Landkreis Schwandorf 4.646 Verkehrsunfälle, davon 486 mit Personenschaden. Verletzt wurden dabei 663 Personen. „Leider mussten wir im letzten Jahr auch sieben Tote auf den Straßen im Landkreis Schwandorf verzeichnen.“ Alle Verkehrsteilnehmer bleiben deshalb in der Pflicht, ihre Geschwindigkeit anzupassen und sich im Straßenverkehr vorsichtig und vorausschauend zu verhalten. „Bei sehr vielen Unfällen spielt überhöhte Geschwindigkeit eine Rolle, auch wenn sie nicht immer als Hauptursache gilt“, bilanzierte die Verkehrspolizeiinspektion Amberg. Erfreulicherweise ging die Anzahl der Verkehrsunfälle im Zusammenhang mit Trunkenheitsfahrten von 71 (2023) auf 59 (2024) zurück. Bei diesen Unfällen wurden 40 Personen verletzt und keine Person getötet. Geschwindigkeitskontrollen sind notwendig, weil sie insgesamt zu mehr Bewusstsein und zu einer Verbesserung der Verkehrsdisziplin beitragen. „Der Landkreis Schwandorf unternimmt große Anstrengungen in seine Verkehrsinfrastruktur, um Unfallschwerpunkte zu entschärfen“, betonte Landrat Thomas Ebeling und warb in diesem Zusammenhang um Verständnis für die ein oder andere notwendige Umleitung.
Unfallhäufigkeit mit Pedelecs steigt stark an
Mit dem zunehmenden Aufkommen von E-Bikes und Pedelecs gibt es erfreulicherweise immer mehr Radfahrer. Da mit diesen elektrobetriebenen Fahrrädern auch höhere Geschwindigkeiten erreicht werden, steigt hier das Unfalls- und damit auch das Verletzungsrisiko. Deswegen ist es besonders wichtig, sich entsprechend zu schützen. Ob Jung oder Alt – wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, sollte einen Helm tragen.
Alles in allem konstatiert der Polizeipräsident dem Landkreis Schwandorf aber eine gute Sicherheitslage. „Mit einem Rückgang der Gesamtstraftaten sowie der Häufigkeitszahl und einer weiterhin hohen Aufklärungsquote dürfen wir von einer positiven Kriminalitätsbelastung im Landkreis Schwandorf sprechen. Auch im Verkehrsbereich haben sich die Zahlen verbessert. Somit handelt es sich beim Landkreis Schwandorf um eine Region, in der sich weiterhin sicher leben lässt.“ Landrat Thomas Ebeling bedankte sich für die hervorragende Arbeit der Polizeibeamten im Landkreis Schwandorf. „Wir wissen ihre Arbeit sehr zu schätzen.“