
Nach einer umfangreichen Generalsanierung präsentiert sich die historische Orgel in der Kirche St. Johannes d. Täufer in Taxöldern mit einem neuen Klang. „Eine Renovierung war dringend notwendig. Sie hat sprichwörtlich aus dem letzten Wurmloch gepfiffen“ erläutert Kirchenpfleger Harald Seidl.
Bei der letzten Inspektion durch Orgelbauer Kilbert (Hönighausen bei Regensburg) wurden massive Schäden, u. a. durch Wurmbefall festgestellt. Aber auch ausgeleierte Mechanik, Undichtigkeiten, verstimmte Pfeifen und erhebliche Verschmutzung wurden dokumentiert.
In der Kirchenverwaltung war man sich schnell einig, dass eine umfassende Renovierung des wertvollen Instruments unumgänglich ist, zumal vom Orgelbauer auch ein sehr attraktives Angebot vorlag. Denn neben der Sanierung wurde die Orgel auch gleichzeitig um ein weiteres Register aufgewertet und erfüllt die Kirche mit einer neuen Klangfarbe.
Knapp 3 Wochen war der Orgelbauer mit der „Königin der Instrumente“ beschäftigt. Sie wurde komplett zerlegt, gereinigt, schadhafte Teile erneuert, gestimmt, abgedichtet und wieder aufgebaut. Die Registerzüge wurden neu lackiert und haben nun eine schöne Beschriftung. „Die ganze Kirche lag voller Teile und Pfeifen.“ schildert der Kirchenpfleger, und zitiert einen Besucher: „Hoffentlich bringt der Orgelbauer das wieder zusammen.“ Otto Brickl ist begeistert vom Ergebnis. Seit 1977 spielt er auf dieser Orgel und kennt „sein“ Instrument in- und auswendig.
Brickl freut sich schon auf den ersten großen Einsatz: am 23.08.2025 (Vorabendgottesdienst um 19.00 Uhr) wird er den neuen Klang der Orgel erstmalig präsentieren.
Die Orgel ist rund 150 Jahre alt und stammt von dem bekannten Orgelbauer Anton Breil. Sie wurde mehrfach umgebaut und funktioniert bis heute komplett mechanisch, lediglich der Blasebalg wurde 1988 elektrifiziert. 1936 wurden die Fußpedale und der Subbass ergänzt; nachdem das Orgelgehäuse für die großen Bässe zu klein war, stehen diese versteckt hinter der Orgel. Sie hat insgesamt 292 Pfeifen, 22 Pedale, 5 Register und einen Subbass 16‘.