Vor rund 100 Gästen hat am Donnerstagabend die Schwandorfer Kreis-CSU ihre Wahlkampfabschluss-Veranstaltung abgehalten. Im Konrad-Max-Kunz-Saal der Oberpfalzhalle wies der Kreisvorsitzende und Direktkandidat für den Landtag, MdL Alexander Flierl, darauf hin, dass dies für ihn jedoch „keinen Schlussstrich, sondern im Gegenteil den Startschuss für den Endspurt“ darstelle. In seiner Rede ging Flierl darauf ein, dass er seitens der Bevölkerung klar wahrnehme, dass die Menschen in der Region unzufrieden seien, wie sich die Zustände unter der Ampel-Koalition in Berlin entwickelten und sprach von falschen und ideologischen Weichenstellungen. Um dergleichen Umstände in Bayern zu vermeiden, riet Flierl von Ampel- oder anderen Farbspielen in Bayern ab und nannte die CSU im gleichen Zug „die einzige starke Vertreterin bayerischer Interessen im Bund“. Beim Thema Integration sagte der Kreisvorsitzende: „Dass wir in Deutschland Hilfe leisten müssen, ist unstreitig. Es darf aber keine Überlastung insbesondere der Kommunen und keine illegale Zuwanderung in unsere Sozialsysteme geben.“ Dank einer eigenen bayerischen Grenzpolizei würden die Grenzen des Freistaats geschützt, „und zwar effektiv und nicht als Alibi oder Placebo“, wie Flierl hinzufügte. Er warb für genaue Betrachtung bei den politischen Angeboten. „Es gibt nicht ‚die‘ Politik“, so Flierl. Hassparolen von demokratiefeindlichen und in Teilen rechtsradikalen Parteien erteilte er eine klare Absage. Im Hinblick auf den von der AfD geforderten Austritt Deutschlands aus der EU und der NATO merkte er an, dass sowohl Bayern und die Republik in wesentlichen Teilen vom Export lebten. Gerade Schwandorf als Grenzlandkreis zum ehemaligen Ostblock müsse ein Interesse an ökonomischer und ordnungspolitischer Stabilität haben, hieß es weiter.
Der geplanten Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach konnte Alexander Flierl nur Kritik entgegenbringen. Sie führe zu Schließungen in der Region. Bayern kämpfe mit rund einer Milliarde Euro pro Jahr jedoch für den Erhalt der örtlichen Krankenhäuser und werde notfalls gegen die geplante Reform Klage einreichen.
Für den Freistaat zog Flierl eine durchweg positive Leistungsbilanz. Er bekannte sich zur Gleichwertigkeit von DAX-notierten Industriebetrieben und mittelständischen Handwerkern. Gerade beim Handwerk wurde der Meisterbonus dauerhaft auf 3.000 Euro erhöht und damit eine kostenfreie Meisterausbildung ermöglicht. Bei den erneuerbaren Energien sei Bayern dem Rest der Republik in fast allen Sparten weit voraus, so Flierl. Ebenso sei Klima- und Umweltschutz für ihn persönlich kein neues, sondern schon seit langem konsequent verfolgtes Ziel – allerdings mit einem vernünftigen Ausgleich von Landwirtschaft und Umweltschutz. „Wir sind stolz auf unsere über 100.000 landwirtschaftlichen Betriebe in Bayern“, so Flierl. Nichtsdestoweniger bleibe Klimaschutz nur leistbar bei Erhalt der Wirtschaftskraft.
Bei der Bildung sagte Flierl: „Wir schaffen Chancen für alle, das gegliederte Schulsystem bleibt!“ Es habe sich bewährt und sei international anerkannt. Jeder habe zu jeder Zeit seiner persönlichen Entwicklungsstufe die Möglichkeit, sich höher zu qualifizieren, sagte der Kreisvorsitzende. Eine ideologische Gleichmacherei nach Vorbild der Grünen mache die CSU nicht mit. „Finger weg vom Schulsystem!“ war hier der Leitspruch.
Zur Infrastruktur merkte Flierl an, dass für ihn Straße, Schiene und digitale Erschließung die Hauptpunkte seien. Gerade auf dem Lande sei individuelle Mobilität nicht wegzudenken.
Schließlich nannte Flierl die CSU „die Partei der Lebenswirklichkeit mit Politik des gesunden Menschenverstandes. Während politische Mitbewerber nur äußerten, was sie alles nicht wollten und verbieten oder abschaffen wollten, habe die CSU eine klare Vorstellung eines lebenswerten Bayerns 2030.
Im Anschluss trat der direkte Bezirkstagskandidat Thomas Ebeling ans Rednerpult. Er warb für eine hohe Wahlbeteiligung, da im Bezirk keine 5%-Hürde gelte und er sich auch hier stabile Verhältnisse wünschte. Auch der Landrat warb dafür, nicht Parolen und extremen Forderungen von den politischen Rändern nachzugeben. Den Abschluss bildeten der Listenkandidat für den Landtag Matthias Meier aus Maxhütte-Haidhof, der sich für seine Familie mit dem frisch geborenen ersten Sohn eine lebenswerte Zukunft in Bayern wünschte und dafür kämpfen will. Die Listenkandidatin für den Bezirk, Kreisbäuerin Sabine Schindler, sagte in ihrem Statement, dass sie vor Jahren aus Bad Tölz in die Oberpfalz gekommen sei. Ihre ersten Tätigkeiten fanden im Kloster Reichenbach statt. Sich eventuell als Bezirksrätin wieder um die vom Bezirk Oberpfalz getragene Einrichtung kümmern zu dürfen, sah sie als ein Schließen eines Kreises an.
Bei den schmissigen bayerischen Liedern des Musik-Duos „Bene& Ferdi“ aus Thanstein bzw. Trausnitz klang der Abend schließlich schwungvoll aus.
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