Harte Kritik an Abschaffung der Wehrpflicht

Steinberg am See. Nach 32 Jahren tritt Josef Gruber bei der Soldaten-und Reservistenkameradschaft Steinberg die Nachfolge von Bernd Mitschke als 1. Vorsitzender an. Diese Neuwahlen und zahlreiche Ehrungen standen im Mittelpunkt der Versammlung im Gasthaus Gräf. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die Abschaffung der Wehrpflicht ein Fehler war.
Bürgermeister Harald Bemmerl eröffnete die Reihe der Grußworte und dankte der SRK für die Mitgestaltung des Volkstrauertages. Er kündigte wegen des Neubaus des Pfarrheimes die abermalige Versetzung des Kriegerdenkmals an. Bei den bevorstehenden Bundestagswahlen appellierte er, „allen extremen Kräften von links und rechts eine Abfuhr zu erteilen“. Durch diese würden Frieden, Freiheit und Demokratie bedroht. Altbürgermeister und stellvertretender Landrat Jakob Scharf meinte, „dass die Soldatenvereine wichtiger denn je sind“. Das Vermächtnis der Gründerväter, alles für den Frieden zu tun, sei angesichts der aktuellen Kriege oberste Aufgabe. Die lehre Forderung nach „Frieden schaffen ohne Waffen“ sei zwar begrüßenswert, aber weltfremd. Die in vielen Bereichen marode Bundeswehr müsse unbedingt ertüchtigt werden, um verteidigungsfähig zu sein, forderte der Reserve-Offizier. Zugleich warnte er vor rechten Kräften in Deutschland, „die sich Putin und Trump gleichermaßen „anbiedern“. Der neue Bezirksvorsitzende der Bayerischen Kameraden- und Soldatenvereinigung (BKV) Paul Kastner würdigte die Verdienste des scheidenden Vorsitzenden und dankte für die geleistete Arbeit bei der Steinberger Kameradschaft.
Bernd Mitschke verwies in seinem letzten Rechenschaftsbericht auf eine Reihe von Veranstaltungen, die man im vergangenen Jahr besuchte. Der Verein zähle 68 Mitglieder. Es werde seit Abschaffung der Wehrpflicht immer schwerer, neue Mitglieder zu finden. Der Bundeswehr würden Soldaten und die nötige finanzielle Ausstattung fehlen. Er blicke auf seine 34-jährige Amtszeit mit Zufriedenheit zurück, zumal man einige Vereinsjubiläen feiern konnte. Im Kreisverband gebe es einige sehr aktive Kameradschaften. Kassier Daniel Graf konnte auf eine gesunde finanzielle Basis verweisen.
Dann wurden die Ehrungen durchgeführt.

25 Jahre: Reinhold Dauerer, Josef Fritsch, Martin Greimel, Fritz und Stefan Hauzenberger, Thomas Hottner, Andreas Weigl, Wolfgang Obermeier
30 Jahre: Peter Bruckner, Johann Kammerl, Christian Obermeier, Heribert Rester, Hartmut Schwarz
40 Jahre: Johann Mandl, Josef Andreas Rester, Jakob Scharf
50 Jahre: Günter Meier, Johann Weber
60 Jahre: Johann Stangl
Die Neuwahlen ergaben:
1. Vorsitzender Josef Gruber, 2. Vorsitzender Oswald Huttner,
1. Schriftführer Bernd Mitschke, 2. Schriftführer Johann Mandl
1. Kassier Daniel Graf, 2. Kassier Markus Heubl
Beisitzer: Ewald Lehmer, Georg Vetter, Johann Weber, Johann Rothut
Kassenprüfer: Michael Dirmeier und Reinhold Dauerer
Fahnenträger: Andreas Rester und Josef Graf
Kanoniere: Georg Vetter, Roland Hofbauer, Markus Heubl
Der neue Vorsitzende Josef Gruber rief zur Mitgliederwerbung und mehr Öffentlichkeitsarbeit auf. Die Verjüngung des Vereins müsse Ziel sein.