Als der bayerische Finanz- und Heimatminister im Schwandorfer Ortsteil Fronberg am Sperlstadl ankommt, wird er bereits von Vertretern des Zweckverbandes Oberpfälzer Seenland (OSL) mit ihrem Verbandsvorsitzenden Landrat Thomas Ebeling und Geschäftsführer Johannes Lohrer erwartet. Zu einer Wanderung auf den Weinberg waren auch Dr. Michael Braun vom Tourismusverband Ostbayern und die Bürgermeister als Vertreter der acht Seenland-Gemeinden gekommen. Auch die Bundestagsabgeordnete Martina Englhardt-Kopf und einige Touristiker waren der Einladung gefolgt. Vertreter der Regierung als auch des Bezirks hatten eine Teilnahme kurzfristig abgesagt.
Seit 2017 wird alljährlich in einer der Seenland-Gemeinden eine Wanderung mit Heimatminister Füracker durchgeführt, erklärte Elisabeth Stehr, Projektmanagerin beim Zweckverband. Hierbei kann der Bürgermeister seinen Ort mit seinen Sehenswürdigkeiten näher vorstellen. Die kleine Wanderung in der Großen Kreisstadt Schwandorf war auch die Auftaktveranstaltung für die Oberpfälzer Seenland-Wanderwochen, die Mitte September starten.
Stadtführerin Karin Mager begleitete die Wandergruppe und erzählte Wissenswertes an den einzelnen Haltepunkten. Die denkmalgeschützte Kebbel-Villa als auch der Schriftsteller Eugen Oker und die Franzosen-Schanze stellte die Gästeführerin vor. Danach ging es an der ehemaligen Kellerwirtschaft vorbei, den Weinberg hinauf. Am Schwammerling der erstmals 1907 aufgestellt wurde und 1926 an den heutigen Standort versetzt wurde, zeigte Stadtoberhaupt Feller dem Ehrengast und seinen Bürgermeisterkollegen seine Heimatstadt.
Der Begriff „Heimat“ ist kein statischer Begriff. „Heimat entwickelt und verändert sich, wofür man auch arbeiten und sich einbringen kann, damit diese Heimat gestaltet werden kann“, erklärt Staatsminister Füracker. Das Gefühl ‚Heimat‘ ist sehr wichtig, was man auch der nächsten Generation vermitteln will, betonte der Heimatminister am Rande der rund zweistündigen Wanderung. Nächste Anlaufstation war der Blasturm, ein Wahrzeichen der Stadt. Im danebenliegenden Türmerhaus, das der Oberpfälzer Waldverein aufwändig sanieren ließ, wurde 1812 Konrad Max Kunz geboren, der bekanntlich die Bayernhymne komponierte. Erwin Mayer, der langjährige Vorsitzende des Schwandorfer Zweigvereins führte die Besucher durch das Türmerhaus und erläuterte dessen Geschichte. Nachdem sich der Minister und seine Begleiter ins Gästebuch eintrugen, wanderte man weiter über den Marktplatz hinunter an die Naab. Auf dem Liebes- oder auch Schokoladenwegerl ging es Richtung Fronberg. Gästeführerin Karin Mager erzählte hier von Pepp Ehbauer, der sich als Humorist und Grantler einen Namen machte.
Zweckverbandsvorsitzender Thomas Ebeling erklärte in einem Statement, dass man nach einer Corona-Delle in der Entwicklung des Tourismus wieder große Steigerungsraten verzeichne und auf eine prächtige Entwicklung schauen kann. Letzte Station der Seenland-Wanderung war schließlich die Brauereiwirtschaft, die aktuell vom hiesigen Kirwaverein gepachtet ist. „Von einst fünf Wirtshäusern ist dies die einzig verbliebene Gastwirtschaft in Fronberg“, erläuterte Baron Hubertus von Breidbach dem Staatsminister Albert Füracker. Zum Abschluss gab es für alle Teilnehmer eine deftige Brotzeit.
Die Oberpfälzer Seenland-Wanderwochen starten am 14. September in Neunburg vorm Wald. Ganz nach dem Motto "Was ist los im Moos?" begeben sich die Wanderer mit einem Guide auf eine Tour durchs Naturschutzgebiet "Prackendorfer und Kulzer Moos". Darauf folgen sieben weitere Touren durch das Oberpfälzer Seenland und laden Interessierte zum Mitwandern ein. Am 6. Oktober findet die letzte Wanderung in Wackersdorf statt. Interessierte können sich ab dem 24. August unter www.oberpfaelzer-seenland.de für die Wanderung(en) ihrer Wahl anmelden und das detaillierte Programm der 2024er Oberpfälzer Seenland-Wanderwochen einsehen.
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