Mittwoch, 4. Juni 2025

Gregor-von-Scherr-Schule Neunburg vorm Wald erhält Status als MODUS-Schule – Zukunftsgestaltung im digitalen und individuellen Lernen

Foto: Florian Dendorfer

Große Freude herrscht an der Gregor-von-Scherr-Schule: Nach einer erfolgreichen externen Evaluation zu Beginn des Schuljahres 2024/25 wurde der staatlichen Realschule nun der prestigeträchtige Status als MODUS-Schule zuerkannt. Diese Auszeichnung vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus würdigt das Engagement der Schule, innovative Unterrichtsformen und eine zeitgemäße, digitale Lernkultur nachhaltig zu etablieren. Nur etwas mehr als ein Prozent aller bayerischen Schulen wird dieser Titel verliehen.

Die Aufnahme in das MODUS-Programm entspricht den hohen Anforderungen, die eine Schule erfüllen muss, um Schülerinnen und Schüler optimal auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorzubereiten. MODUS steht für „Moderne, digitale Schulen“ und verbindet digitale Infrastruktur, individualisierte Lernangebote und innovative Unterrichtsmethoden. Als MODUS-Schule übernimmt die Gregor-von-Scherr-Schule damit eine Vorreiterrolle in Bayern.

Distanzunterricht als festes Element im Schulalltag

Ein wesentlicher Baustein im Antrag des MODUS-Status der Schule war die konsequente Integration von Distanzunterricht. Während der Corona-Pandemie hat die Gregor-von-Scherr-Schule gezeigt, dass sie bereits am ersten Tag des Lockdowns den gesamten Unterricht nach Stundenplan digital anbieten konnte. Diese Erfahrung will man nicht verloren geben, sondern als festen Bestandteil des Schulalltags etablieren.

Das Konzept sieht vor, zu Beginn jedes Schuljahres drei bis fünf Tage festzulegen, an denen der Unterricht vollständig in Form von Distanzunterricht durchgeführt wird. Damit soll sichergestellt werden, dass alle Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte sowie Eltern mit den digitalen Abläufen vertraut bleiben und jederzeit reibungslos auf Online-Unterricht umgestellt werden kann. Gerade für neu hinzukommende Fünftklässler und neue Kolleginnen ist dies eine wertvolle Möglichkeit, behutsam an die digitale Lernwelt herangeführt zu werden.

Damit der Distanzunterricht für die jüngsten Schülerinnen und Schüler nicht isolierend wirkt, besteht zudem die Möglichkeit, dass diese bei Bedarf vor Ort in der Schule betreut werden. Dort können sie gemeinsam mit Lehrkräften oder betreuenden Tutoren am digitalen Unterricht teilnehmen und so den Kontakt zur Schule aufrechterhalten.

Individualisierte Fortbildung für Lehrkräfte

Die Digitalisierung in Schulen stellt auch das Kollegium vor neue Herausforderungen. Die Gregor-von-Scherr-Schule erkennt an, dass Lehrkräfte sehr unterschiedliche digitale Vorkenntnisse besitzen und hat deshalb ein besonderes Fortbildungskonzept erarbeitet. Statt pauschaler Veranstaltungen an pädagogischen Tagen bietet die Schule sogenannte Mini-SchiLf-Formate (Schulinterne Lehrerfortbildung) an. Diese kurzen, praxisnahen Module können von jeder Lehrkraft individuell gewählt werden und befähigen dazu, unmittelbar neue digitale Methoden im Unterricht einzusetzen.

Das innovative Konzept sieht vor, den klassischen pädagogischen Tag durch mehrere kleine Fortbildungsblöcke zu ersetzen, welche gezielt auf den individuellen Bedarf eingehen. Eine transparent geführte Dokumentation der Teilnahme sichert dabei die Erfüllung der Fortbildungspflicht.

Digitale Prüfungsformate als Weg zur individuellen Leistungsbewertung

Die Gregor-von-Scherr-Schule ist eine durchgängig digital ausgestattete Bildungseinrichtung mit einer 1:1 Ausstattung – jede Schülerin und jeder Schüler verfügt über ein eigenes digitales Endgerät. Dieses technische Niveau ermöglicht, auch die Leistungsnachweise digital und individuell zu gestalten. Die Schule nimmt aktuell am bayernweiten Schulversuch „Dynamische Mathematiksysteme“ teil, der neue Prüfungsformen erprobt und bereits gute Resonanz erfahren hat. Eine weitere Neuerung ist die Teilnahme an VERAdigital. Die bundesweiten Vergleichsarbeiten prüfen Bildungsstandards für das Erreichen des mittleren Bildungsabschlusses. Auch hier wird die Realschule Neunburg eine Vorreiterrolle bei der digitalen Umsetzung übernehmen.

Durch die Erprobung digitaler Prüfungsformate können die Lehrkräfte auf unterschiedliche Lernniveaus gezielter eingehen und die individuellen Stärken der Schülerinnen und Schüler besser zum Ausdruck bringen. Dies entspricht dem Leitgedanken der MODUS-Initiative, die Leistungsmessung nicht allein über standardisierte Tests, sondern über vielfältige und angepasste Methoden zu organisieren.

Einführung Schülersprechtag

Als LemaS- und KOMPASS-Schule will die Realschule die Stärken und Begabungen ihrer Schüler herausarbeiten und zielgerichtet fördern. Die digitalen Hilfsmittel können dabei unterstützen. Die Schüler ausgewählter Klassenstufen sollen mit Hilfe eines Fragebogens Rückmeldung über ihr Wohlbefinden, ihre Leistung sowie über ihre Stärken und Ziele befragt werden. Im Anschluss daran bekommen die Schüler individuell von den Lehrkräften Rückmeldung zu ihren Aussagen. Dies findet in einem Schülersprechtag statt, der zweite Elternsprechtag, der in der Regel in höheren Klassen nur noch sehr sporadisch von den Eltern genutzt wird, entfällt dann für diese Jahrgangsstufe. Die regulären Sprechzeiten und der bislang schon intensive Kontakt zwischen den Eltern und Lehrkräften bleibt natürlich weiterhin bestehen.  

Ein großer Schritt in Richtung Zukunft

Schulleiterin Diana Schmidberger zeigt sich stolz und zuversichtlich: „Die Ernennung zur MODUS-Schule ist eine Anerkennung für die engagierte Arbeit unseres gesamten Kollegiums und unserer Schulfamilie. Wir sehen darin einen Ansporn, unsere Schule als zukunftsorientierten Lernort weiterzuentwickeln, der digitale Kompetenz fördert und individuelles Lernen in den Mittelpunkt stellt.“

Mit dem MODUS-Status verbunden ist die Verpflichtung, die definierten Standards kontinuierlich umzusetzen und weiterzuentwickeln. Die Gregor-von-Scherr-Schule wird auch in den kommenden 5 Jahren als Modellschule wirken und ihre Erfahrungen mit anderen Schulen im Netzwerk teilen.

Die Gregor-von-Scherr-Schule in Neunburg vorm Wald präsentiert sich damit als moderne und zukunftsfähige Bildungseinrichtung, die ihre Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf das Leben und Arbeiten in einer digitalen Welt vorbereitet – eine Entwicklung, die vor Ort mit großer Begeisterung aufgenommen wird.

Facebook
LinkedIn
Email
Print