Es war kein ganz alltägliches Erbitten einer Ehrenschirmherrschaft, die die Freiwillige Feuerwehr Krondorf-Richt am vergangenen Wochenende absolviert hat. Zwar ist die direkt gewählte Abgeordnete für den Bundeswahlkreis 234, Martina Englhardt-Kopf (CSU) Mitglied der Wehr, dennoch gingen die Verantwortlichen nicht einfach nach Irlaching und klingelten dort an der Tür. Stattdessen charterte man einen Reisebus, belud diesen mit den notwendigen Utensilien wie den Uniformen, der Fahne einem Fass Bier und den entsprechenden Gläsern und schlug den Weg in die Bundeshauptstadt ein. Rund 30 Männer und Frauen der FFW Krondorf-Richt kamen am Samstagnachmittag dann in Berlin an, marschierten sofort durch das Brandenburger Tor und bauten eine Biergarnitur auf. Dort war es Englhardt-Kopf, die mit drei Schlägen das Fass Naabecker anstach. Ein einheimischer Straßenmusiker bemerkte dies und stimmte auf seinem Akkordeon sofort bayerische Töne an, sodass die Delegation aus der Oberpfalz ebenso wie Passanten freudig in den Gesang einstimmten.
Dann stand ein Besuch des Reichstagsgebäudes an, und hier passierte in der Tat Historisches: noch nie hat eine Besuchergruppe es geschafft, die rund drei Meter lange Fahne samt Mast durch die Sicherheitsschleuse zu bekommen. So staunten die Mitarbeiter im Bundestag nicht schlecht, als die Feuerwehrler in voller Montur und mit ihrer Fahne ausgestattet durch das Hohe Haus schritten. Am Fuße der Reichstagskuppel erbaten Stefan Schenk und Johann Kiener zusammen mit den Festdamen und ihren Kameraden schließlich von Martina Englhardt-Kopf die Ehrenschirmherrschaft zu ihrem großen 150-jährigen Jubiläumsfest im kommenden Jahr. Die Abgeordnete freute sich darüber sehr und sagte der Bitte umgehend zu. Auch der Schirmherr für das Jubiläum, Oberbürgermeister Andreas Feller war zugegen und begleitete die Zeremonie. Englhardt-Kopf sagte im Bundestag: „Es ist mir als langjährigem Mitglied natürlich eine große Ehre, die Ehrenschirmherrschaft zu übernehmen, und ich bin wirklich begeistert davon, wie viel Aufwand die Kameraden hier auf sich genommen haben.“ Der Vorstand der FFW Krondorf-Richt, Stefan Schenk, nannte die Reise einen vollen Erfolg: „Das hat vom Verkehr und auch vom Wetter her super gepasst, die Organisation auch hier in Berlin war hervorragend, und dementsprechend gut ist auch die Stimmung in der Truppe“, so Schenk. Er richtete seinen speziellen Gruß an Mitorganisator Michael „Mike“ Zenger, der krankheitsbedingt von der Reise absehen musste.
Im Anschluss durfte die Begehung der Reichstagskuppel natürlich nicht fehlen, wobei viele Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr freilich einen direkten Vergleich zu der ähnlich konstruierten begehbaren Holzkugel am Steinberger See zogen. Nach einem deftigen Abendmahl erkundeten die Ehrenamtler noch die Bundeshauptstadt und ihr Nachtleben. Bleibende Eindrücke der Fahrt sind hierbei gewiss, sowohl bei den Reisenden aus der Oberpfalz wie auch beim Personal im Reichstag.
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