
Am Sonntag feierten die Heselbacher Kirwa und den Bau ihrer Kirche. Genau vor 70 Jahren errichteten die Heselbacher Bürgerinnen und Bürger das Gotteshaus mit Unterstützung der BBI. Nach der Umsiedelung von Alt-Wackersdorf wurde auch die Kirche St. Stephanus abgebrochen. Aus deren Steinen wurde in Heselbach in einer beispielhaften Gemeinschaftsaktion die neue Kirche gebaut. Sie trägt den Namen der Schutzpatronin der Bergleute, der Heiligen Barbara. Eine Statue der Heiligen, die einst das Verwaltungsgebäude der BBI zierte, grüßt die Besucher. Die offizielle Einweihung folgte dann am 27. November 1955 – stilecht zum Weihnachtsbeginn – durch Weihbischof Josef Hiltl aus Regensburg. Damals versammelte sich eine große Zahl an Ehrengästen und die Bevölkerung feierte begeistert.

Die Zuschauer waren begeistert.

Oberkirwapaar Simone Kick und Manuel Ippisch.
Ein Fest mit Geschichte
Die Kirwa in Heselbach hat eine lange Tradition. Schon kurz nach Kriegsende beschlossen die Heselbacher Burschen: „Wir brauchen eine weltliche Kirwa!“ Diese Entscheidung brachte nicht nur ein neues Fest ins Jahr, sondern auch einen festen Platz im Dorfkalender. Traditionell wird das Kirchweihfest am zweiten Sonntag und Montag im August gefeiert. Am gestrigen Sonntag erinnerte man an das Jubiläum. Für’s Fest hatte Mesner Konrad Resnikschnek und seine Helfer de Kirch’ richtig rausgeputzt. Drinnen glänzte jeder Kerzenständer, draußen blitzt der Turm in der Sonne. Wer am Sonntag kam, merkt gleich: „Des is ned bloß a Gotteshaus, des is a richtiges Dorf-Schmuckstück“. Mit einem Festgottesdienst, zelebriert von Ortspfarrer Werner Sulzer, begannen die Feierlichkeiten. In der voll besetzten Kirche hatten sich die Kirwa-Leit, Bürgermeister Thomas Falter und einige Gemeinderäte sowie eine Reihe von Vereinsvertretern eingefunden. Der Geistliche lobte in seiner Predigt den Zusammenhalt des Dorfes. Gelebter Glaube in der Gemeinschaft sichert die Zukunft der Kirche, ist sich Pfarrer Sulzer sicher. Nach dem Gottesdienst versammelten sich die Bevölkerung und die zahlreichen Vereinsvertreter am Kirchenvorplatz, wo bereits die Kirwamusikanten die Kirchgänger mit Musik empfingen.

Die Kirwa-Leit tanzten um den Baum.

Pfarrer Sulzer zelebrierte den Festgottesdienst.

Die Kirwa-Musikanten spielten zünftig auf.
Tanzboden und Kirwabaum
Ein kleiner Festzug formierte sich und gemeinsam marschierte man zum Kirwaplatz, wo ein festlich geschmückter Baum tags zuvor mit Muskelkraft aufgerichtet wurde. Acht Kirwapaare tanzten um den Baum und erfreuten das staunende Publikum. Oberkirwapaar Lena Suckert und Mario Mair übergaben symbolisch das Zepter an ihre Nachfolger Simone Kick und Manuel Ippisch. Durch das Programm führte Hans Reiger. Anschließend ging’s weiter ins Gasthaus Besenhard-Suckert – zur weltlichen Kirwa, wie’s halt Tradition ist.
Am heutigen Montag wird weiter gefeiert. Ab 18 Uhr spielt Stefan Reiger & da Rais auf. Um 19 Uhr tanzen dann die Kirwapaare noch einmal auf dem Tanzboden.
