Montag, 17. November 2025

Erinnern, um Hoffnung zu bewahren – Gedenkfeier in Wackersdorf

Aus der Vergangenheit wächst Verantwortung. Fotos: Hans-Peter Weiß

Wackersdorf. Anlässlich des Volkstrauertages hatte die Gemeinde zu einer Gedenkveranstaltung eingeladen. Nach einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Stephanus marschierten die teilnehmenden Vereine mit ihren Fahnenabordnungen zum Kriegerdenkmal. Hier wurden sie vom VdK-Ortsvorsitzenden Alfred Kerschner begrüßt. Neben Bürgermeister Thomas Falter waren auch sein Stellvertreter Thomas Neidl sowie Pfarrer Werner Sulzer und Diakon Stefan Lobinger gekommen. Brauchen wir einen Volkstrauertag? Diese Frage beantwortete Kerschner mit einem klaren Ja. „Wir brauchen ihn, aus Respekt vor den Millionen Opfern von Krieg und Gewalt. Wir brauchen auch Orte des Gedenkens, damit das, was geschehen ist, nicht verdrängt wird“, betonte der VdK-Vertreter.

Bürgermeister Thomas Falter bezeichnete in seiner Rede zum Volkstrauertag den Tag als einen bedeutenden Moment des Gedenkens, der Trauer, aber zugleich auch der Hoffnung. Der Ort des Gedenkens, das Kriegerdenkmal, beschreibt er als Platz der Stille, der Erinnerung und des Innehaltens.“ Hier wird der Opfer von Krieg, Terror und Gewalt gedacht: Männern, Frauen und Kindern, deren Leben zerstört wurde, sowie den Familien, die trauern und dennoch die Kraft gefunden haben, weiterzumachen“, sagte Falter.

Der Volkstrauertag ist zwar ein Tag der Trauer, aber ebenso ein Tag der Hoffnung. Gedenken bedeutet nicht nur, sich an Verlust zu erinnern. Es bedeutet auch, Kraft aus der Erinnerung zu schöpfen – Kraft für einen Neuanfang, für Zuversicht und für die Überzeugung, weiterzugehen und an das Gute zu glauben. Der Redner würdigte zudem die früheren Generationen, die trotz unvorstellbaren Leids den Mut fanden, Frieden zu suchen, Vertrauen wieder aufzubauen und ein neues Europa zu schaffen. Ihre Bereitschaft zur Versöhnung und ihr Wille, über Grenzen hinweg aufeinander zuzugehen, sind ein Vermächtnis, das uns heute leitet.

Falter schlug einen Bogen zur Gegenwart und betonte, dass wir heute in einer Welt leben, in der Kriege wieder nähergerückt sind und Unsicherheit sowie Angst häufig die Nachrichten bestimmen. Gerade in dieser Zeit sei das Vermächtnis früherer Generationen wichtiger denn je. Doch trotz der Krisen und Belastungen unserer Zeit gebe es viele Zeichen der Hoffnung: Menschen, die helfen – in Kriegsgebieten, auf der Flucht oder in der eigenen Nachbarschaft –, ebenso wie junge Menschen, die sich für Demokratie, Freiheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt einsetzen. Hoffnung zeigt sich überall dort, wo Menschen nicht wegsehen, sondern handeln. „Frieden kein Selbstläufer ist. Frieden entsteht nicht einfach von allein, sondern ist ein Zustand, den wir gemeinsam schaffen. Er beginnt im Kleinen: in der Familie, im Gespräch, im respektvollen Umgang miteinander. Frieden wächst dort, wo wir bereit sind zuzuhören, Unterschiede zu akzeptieren und den anderen nicht als Gegner, sondern als Mitmenschen zu sehen“, mahnte der Sprecher.

Auf den Stufen des Kriegerdenkmals legten Josef Hartinger, Vorsitzender der Krieger- und Reservistenkameradschaft, der VdK-Vorsitzende Alfred Kerschner und die Bürgermeistermeister Falter und Neidl jeweils ein Kranzgebinde nieder. Beim Erklang des Lied „Zum guten Kameraden“ feuerte Kanonier Alfred Neft dazu drei Schuss Ehrensalut ab. Nach der Gedenkfeier marschierten die Teilnehmer wieder zum Marktplatz zurück. Für den musikalischen Rahmen sorgte die Jugendblaskapelle des Musikvereins.

Bürgermeister Falter: Der Volkstrauertag mahnt uns zu Verantwortung und zu aktivem Handeln.
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