Freitag, 28. März 2025

Equal Pay Day 2025 – Aufmerksamkeit für die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern schärfen

Die beiden Initiatorinnen Helga Forster und Christina Süß.
Foto: Karin Frankerl

Männer und Frauen sollen für gleiche und gleichwertige Arbeit den gleichen Lohn erhalten. In Deutschland betrug die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen laut Statistischem Bundesamt in den letzten drei Jahren 18 Prozent. Dieses Jahr sank sie erstmals wieder auf 16 Prozent. Doch was muss geschehen, damit sich die Löhne noch weiter angleichen? Auch in diesem Jahr nehmen die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Schwandorf, Helga Forster, und die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit Schwandorf, Christina Süß, den Equal Pay Day zum Anlass, um auf die bestehende Lohnlücke hinzuweisen.

Der diesjährige Equal Pay Day findet am 7. März 2025 statt. Dieser Tag markiert symbolisch den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied, der 2023 in Deutschland 18 Prozent betrug. Umgerechnet auf ein Kalenderjahr bedeutet das, dass Frauen 66 Tage lang – bis zum 7. März – unentgeltlich arbeiten müssten, um auf das gleiche Jahresgehalt wie Männer zu kommen. Mittlerweile wurden die Zahlen für 2024 veröffentlicht: Der Gender Pay Gap ist auf 16 Prozent gesunken. Dies ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2006 – eine positive Entwicklung hin zu mehr Lohngleichheit. Laut Statistischem Bundesamt liegt die Ursache in der unterschiedlichen Entwicklung der Bruttomonatsverdienste: Während die Löhne der Frauen um 8 Prozent gestiegen sind, erhöhten sich die der Männer um 5 Prozent.

Dennoch besteht weiterhin Handlungsbedarf, um die Lohnlücke auch in Zukunft weiter zu schließen. „Transparente und faire Lohnstrukturen müssen her“, fordert Gleichstellungsbeauftragte Helga Forster. „Berufe, in denen hauptsächlich Frauen arbeiten, werden oft schlechter bezahlt als Berufe mit einem hohen Männeranteil – obwohl sie genauso anspruchsvoll sind und ebenso viel Leistung erfordern. Dazu zählen unter anderem Berufe wie Krankenpflegerin, Friseurin oder Erzieherin.“

Der Grundsatz des gleichen Entgelts ist bereits seit 1957 in den Europäischen Verträgen verankert. Allerdings existiert in fast allen Ländern Europas nach wie vor ein sogenannter Gender Pay Gap, eine Lohnlücke zwischen Männern und Frauen.

Unter dem Motto „Weil es sich lohnt – Entgelttransparenz jetzt“ rückt der diesjährige Equal Pay Day den Zusammenhang zwischen Transparenz und der Lohnlücke in den Fokus. Anlass ist die Umsetzung der europäischen Entgelttransparenzrichtlinie in deutsches Recht bis 2026. Diese verpflichtet Arbeitgeber künftig dazu, ihre Lohnstrukturen offenzulegen und klar zu kommunizieren, nach welchen Kriterien Gehälter festgelegt werden. Die Richtlinie fordert Unternehmen auf, sich mit ihren eigenen Entgeltsystemen auseinanderzusetzen, um mehr Transparenz und Fairness zu schaffen. Christina Süß Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit Schwandorf betont: „Dies ist eine grundlegende und wichtige Voraussetzung für die Schließung der Lohnlücke zwischen Frauen und Männern – und ein maßgeblicher Schritt hin zu Equal Pay und damit fairer Bezahlung.“

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