
BURGLENGENFELD. Seit vielen Jahren – mit Ausnahme der Corona-Zeit – stehen die Tage rund um Christi Himmelfahrt im Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft zwischen Burglengenfeld und Pithiviers. Die Besuche finden im jährlichen Wechsel in Frankreich und Deutschland statt. Das diesjährige Wiedersehen am vergangenen Donnerstag im Historischen Rathaussaal war ein eindrucksvolles Bekenntnis zur Städtepartnerschaft – einer Verbindung, die auch nach fast 50 Jahren nichts an Bedeutung verloren hat.
„Die enge Beziehung zwischen unseren Ländern ist ein Grundpfeiler für den Zusammenhalt Europas“, sagte Bürgermeister Thomas Gesche in seiner Begrüßung.
Der Krieg in der Ukraine und drohende Handelskonflikte wie neue US-Zölle seien nur zwei von vielen Herausforderungen. „Gerade das Miteinander im Kleinen stärkt das große Ganze – Respekt, Verständnis und Freundschaft sind tragende Säulen unserer Partnerschaft.“
Der französische Bürgermeister Philippe Nolland unterstrich die Worte seines Amtskollegen und erinnerte an die historische Verantwortung beider Länder: „‚Nie wieder‘ darf keine Floskel sein – wir müssen dieses Versprechen leben.“ Für die französischen Gäste übersetzte Eike Franke alle Ansprachen in die jeweilige Landessprache.

Ernst Singer, seit 2023 Vorsitzender des deutschen Partnerschaftsvereins, sprach über die Zukunft der Städteverbindung und blickte zugleich zurück: Mit dem Johann-Michael-Fischer-Gymnasium seien derzeit neue, vielversprechende Kontakte im Entstehen. Singer warb dafür, die Begegnungen auch inhaltlich weiterzuentwickeln und den Austausch mit Leben zu füllen.
Serge Decobert, einer der Vorsitzenden des französischen Partnerschaftsvereins, betonte die verbindende Wirkung der Reisen: Jede Begegnung helfe, kulturelle Unterschiede zu überwinden und Vertrauen aufzubauen.
Mit großer Anerkennung und Dankbarkeit gedachten die Anwesenden Georg Tretter, der über Jahrzehnte den deutschen Verein führte und Anfang 2025 verstorben ist. Noch 2023 war er für seine Verdienste auf beiden Seiten ausgezeichnet worden.
Als weitere offizielle Vertreterinnen der Stadt Pithiviers nahmen Françoise Hincky und Marie-Claire Leveque an der Veranstaltung teil.
Musikalisch umrahmt wurde der Empfang von Rita und Michael Rauscher, die Werke deutscher und französischer Komponisten an Violine und Klavier interpretierten. Die Delegation aus Pithiviers blieb bis zum vergangenen Sonntag in Burglengenfeld. Auf dem Programm standen unter anderem ein Besuch der Holzkugel in Steinberg am See mit dem Heimat- und Braunkohlemuseum, eine Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, ein deutsch-französischer Abend mit Schülerbeiträgen des JMF-Gymnasiums sowie ein geselliger Kegelabend in der Gaststätte „Zum Gustl“.