
Im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen, die in den kommenden Jahren den Rotstift ansetzen müssen oder die klamme Finanzlage vehement kritisieren, will man bei der Gemeinde Bodenwöhr weiter kräftig investieren. Neben dem Neubau der Grundschule, der Sanierung des alten Bahnhofes und dem geplanten Umbau des alten Rathauses soll die bestehende Infrastruktur verbessert und zahlreiche alte Wasserleitungen in den kommenden vier Jahren erneuert werden, so die wichtigste Entscheidung des Bodenwöhrer Gemeinderates bei seiner letzten Sitzung am Donnerstag. Einstimmig wurde beschlossen, dafür weit mehr als 3 Mio. EUR in die Hand zu nehmen. Doch der Reihe nach, mit Martin Heinfling, Stefanie Reiger (beide CSU) und Alfred Brosig (BLB) fehlten zwar drei Gemeinderäte, das Gremium sei aber beschlussfähig, so Hoffmann eingangs.
Küchen für die neue Grundschule
Zunächst wurden die Protokolle der beiden letzten Gemeinderatsitzungen genehmigt, das vom 19.12.2024 gegen die Stimme von Gemeinderat Kurt Pöll und das vom 30.01.2025 einstimmig. Anschließend gab Hoffmann folgende Beschlüsse aus dem nichtöffentlichen Teil der Sitzung vom 30.01.2025 bekannt: Der Auftrag für die Seminareinbauküche und die Lehrerzimmer-Teeküche in der neuen Grundschule wurde an das Küchenspezialhaus Hochmuth GmbH in Schwandorf zum Angebotspreis von 39.000 EUR vergeben. In der gleichen Sitzung wurde die Aufstellung der Spenden im 2024 zur Kenntnis genommen, genehmigt und dem Landratsamt vorgelegt.

Kommandanten der Feuerwehren aus Alten- und Neuenschwand bestätigt
Reine Formsache war die Bestätigung der Kommandanten der Feuerwehren aus Altenschwand und Neuenschwand. Helmut Knopf und Jürgen Ehrlich wurden bei der Jahreshauptversammlung der FF Altenschwand am 18.01.2025 sowie Andreas Steiner und Jürgen Prehn sechs Tage später bei der Jahreshauptversammlung der FF Neuenschwand zum Kommandanten bzw. dessen Stellvertreter gewählt. Für die Bestätigung der Feuerwehrkommandanten ist gemäß Gemeindeordnung der Gemeinderat zuständig, was in allen vier Fällen einstimmig erfolgt.
Neue Mitglieder des Generationenbeirates bestellt


Der Generationenbeirat organisiert zahlreiche Veranstaltungen, wie das Generationenfrühstück, das Sprachcafé, den Generationenspielplatz oder den Generationenfasching. Da die derzeitigen Beiratsmitglieder infolge Berufstätigkeit damit oftmals überlastet sind, so Hoffmann in seinem Sachvortrag, wurde vorgeschlagen, die Anzahl der Beiratsmitglieder lt. Geschäftsordnung des Generationenbeirates von 15 auf 20 Personen zu erhöhen. Einstimmig wurde diesem Vorschlag zugestimmt. Als nächster Schritt wurden dann auch gleich Astrid Hübner und Arthur Klinger, beide aus Bodenwöhr, einstimmig in den Generationenbeirat bis zum Ende der Legislaturperiode 2026 berufen.
Zinsloses Darlehen für Energiedorf Neuenschwand
Die Genossenschaft „Energiedorf Neuenschwand“ plant den Bau eines gemeinsamen Hackschnitzelheizwerkes und will damit möglichst viele Bürger im Ort mit Wärme versorgen. Die Gemeinde ist Mitglied der Genossenschaft. Bei einer Versammlung im August 2024 wurde beschlossen, dass jeder Genosse, somit auch die Gemeinde, der Genossenschaft ein zinsloses Darlehen in Höhe von 5.000 EUR zur Aufstockung des Finanzkapitals zur Verfügung zu stellen hat, worüber ein entsprechender Darlehensvertrag mit dem Energiedorf Neuenschwand abzuschließen ist. Einstimmig wurde diesem Ansinnen zugestimmt.
Über 3 Mio. EUR für die Sanierung von Wasserleitungen


Zum 1. April 2025 sollen die neuen Richtlinien „RZWAS 2025“ in Kraft treten und bis zum 31. Dezember 2028 gelten, so Hoffmann. Der Fördersatz beträgt 120 EUR pro saniertem Laufmeter, mindestens jedoch 40%. Die Gemeinde Bodenwöhr hat in den vergangenen acht Jahren bereits kräftig von diesem Förderprogramm profitiert und zahlreiche Wasserleitungen saniert. Bürgermeister Georg Hoffmann befürchtet, dass dieses Förderprogramm danach wegen knapper Kassen wegfallen könnte, deshalb will man in den kommenden vier Jahren verstärkt noch nicht sanierte Wasserleitungen in Angriff nehmen und erneuern. Insgesamt sollen rund 3,2 Mio. EUR bis 2028 investiert werden. Nach Abzug einer Förderung von rund 1,3 Mio. EUR würden die Kosten für die Gemeinde bei rund 1,9 Mio. EUR liegen. Folgende Straßen sollen nach und nach saniert werden:
Jahr Straßen Ortsteil Kosten
2025 Sudeten- und Schulstraße Weihersiedlung, 265.000 EUR
2025 Bergstraße Weihersiedlung 158.000 EUR
2026 Schultestraße Weihersiedlung 144.000 EUR
2026 Im Seewinkl Ludwigsheide 81.000 EUR
2026 Buchbergerstraße, Neunburger Straße Weihersiedlung 265.000 EUR
2027 Bahnweg Erzhäuser 204.000 EUR
2027 Ziegelhüttenweg Erzhäuser 315.000 EUR
2027 Forststraße Blechhammer 568.000 EUR
2028 Steigerweg Erzhäuser 366.000 EUR
2028 Schneiderberg Windmais 395.000 EUR
2028 Alte Straße Erzhäuser 425.000 EUR
Gesamtkosten: 3.186.000 EUR
Gemeinderat Walter Spirk (CSU), ehemalgier Wasserwart, regte an, bei der Sanierung der Forststraße auch die Ladestraße in Blechhammer mit einzubeziehen, was Zustimmung fand. Einstimmig wurde vorstehende Prioritätenliste beschlossen.
Eigenanteil der TG Windmais beim Kreuzloheweg übernommen

Im Rahmen der Flurneuordnung in Windmais soll der 750 m lange Kreuzloheweg, der vom Ende des Stollenweges über die Wiesenfläche durch das Waldgebiet Kreuzlohe bis zur Verbindungsstraße von Blechhammer nach Egelsried führt, ausgebaut werden. Damit sollen die angrenzenden Waldgrundstücke erschlossen und der Landwirtschaft und den Bürgern große Umfahrungen durch die Dörfer erspart werden. Durch die Förderungen aus dem Verfahren zur Flurneuordnung und dem Programm „Kernwegenetz“ der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Schwarzach-Regen würden 90% der Kosten übernommen. Wie beim Ausbau des Mühlweges oder des Turesbacher Weges bereits praktiziert, so Hoffmann, soll die Gemeinde die restlichen 10% übernehmen. Eine genaue Kostenschätzung läge noch nicht vor, doch ist von rund 500.000 EUR auszugehen, somit von einem Eigenanteil in Höhe von 50.000 EUR für die Gemeinde. Gemeinderat Christian Lutter fragte nach der genauen Lage des Weges und wollte wissen, ob die Kosten im Haushalt eingeplant sind, was verneint wurde, da der Weg erst 2027 gebaut werden soll. Da man so einen Weg nie wieder so günstig bekommt, stimmte das Gremium einstimmig für den Beschlussvorschlag. Last but not least teilte Hoffmann unter dem Punkt Informationen mit, dass der im Januar beschlossene Haushalt ans Landratsamt gemeldet worden und inzwischen in Kraft getreten sei.