
Eine Premiere für die OTH Regensburg: Seit 2023 besitzt die Hochschule das Promotionsrecht – nun haben die ersten Promovierenden ihre Dissertationen erfolgreich verteidigt. Als erste Frau hat Lisa Grabinger ihren Doktortitel vollständig an der OTH Regensburg erworben.
Lisa Grabinger strahlt an diesem Tag mit der Sonne um die Wette. Die 26-jährige Regensburgerin hat es geschafft, sie darf sich künftig Dr. Lisa Grabinger nennen. Ihre Promotion ist nicht nur für sie persönlich ein zukunftsweisender Schritt, sondern auch für die OTH Regensburg. 2023 bekam die Hochschule das Promotionsrecht für forschungsstarke Bereiche verliehen – nicht einmal zwei Jahre später tragen die ersten Promovierten stolz ihren Doktortitel.
Prof. Dr. Oliver Steffens, Vizepräsident für Forschung und Internationales, betont: „Diese ersten eigenständigen Promotionen markieren einen echten Meilenstein in der Geschichte unserer Hochschule. Besonders freut es mich, dass mit Frau Grabinger eine Frau in einem technisch geprägten Forschungsfeld promoviert hat – ein starkes Zeichen für mehr Sichtbarkeit und Chancengleichheit in der Wissenschaft. Die OTH Regensburg zeigt damit, dass sie nicht nur wissenschaftlichen Nachwuchs auf höchstem Niveau fördert, sondern auch gezielt Frauen in unterrepräsentierten Bereichen unterstützt.“
Die Dissertation wurde im Promotionszentrum Angewandte Informatik (PZAI) von Prof. Dr. Jürgen Mottok betreut. Lisa Grabinger untersuchte in ihrer Arbeit Data Science in der empirischen Eyetracking-Forschung. Die junge Frau lehrt seit einigen Jahren an der OTH Regensburg zu empirischer Eyetracking-Forschung. Dabei habe sie festgestellt, dass die statistische Datenanalyse die größte Herausforderung sei. Die Idee ihrer Promotion war es, den Studierenden diese Hürde zu nehmen und bei manchen sogar die Begeisterung für die Statistik zu wecken. Das entwickelte Tool wird in Zukunft in den entsprechenden Lehrveranstaltungen eingesetzt.
Geradliniger Weg vom Kindheitstraum zum Doktortitel
„Ich habe mich bei jeder meiner akademischen Ausbildungen bewusst für die OTH Regensburg entschieden. Für den Bachelor noch aus dem Kindheitstraum heraus, in der Stadt zu studieren, in der ich aufgewachsen bin. Für Master und Promotion dann, weil ich die Institution und ihre Menschen kennen und schätzen gelernt hatte. Die Promotionszentren bieten den Hochschulen die Möglichkeit zu zeigen, was in ihnen steckt – die Möglichkeit, Forschungsbiographien aus eigener Kraft hervorzubringen,“ sagt Grabinger.
Prof. Dr. Ralph Schneider, Präsident der OTH Regensburg, gratulierte der Promovierenden: „Die ersten eigenständigen Promotionen sind ein starkes Signal für die Weiterentwicklung unserer Hochschule. Frau Grabinger hat in einem daten- und technikgetriebenen Forschungsfeld promoviert. Das unterstreicht unsere Ziele aus dem Hochschulentwicklungsplan: wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern und die Chancengleichheit in allen Bereichen zu stärken. Die erfolgreiche Promotion ist ein sichtbares Zeichen dafür, dass wir diesen Weg konsequent gehen.“
Promotionszentren: Neue Wege zur Promotion
Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume betont: „Doppel-Gratulation nach Regensburg: Herzlichen Glückwunsch an die frisch gebackene Frau Doktorin Lisa Grabinger und herzlichen Glückwunsch an die OTH Regensburg zu den ersten erfolgreichen Promotionen – das ist ein Meilenstein in der Geschichte der Hochschule. Mit sechs Promotionszentren, die perfekt ins OTH-Profil passen, ist man hier hervorragend und breit aufgestellt. Die Promotionszentren sind ein Booster für die anwendungsbezogene Forschung. Unsere Hochschulen in ganz Bayern haben damit die Chance, ihre Leistungsfähigkeit in der Forschung voll zu entfalten. Und auch Industrie und Unternehmen profitieren enorm vom Fokus auf Anwendung und Praxis. Das Promotionsrecht für unsere HAW und TH ist eine junge, aber beeindruckende Erfolgsgeschichte!“
Mit dem eigenständigen Promotionsrecht wurde 2023 ein bedeutender Schritt zur Stärkung der forschungsbasierten Qualifikation an Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Bayern gegangen. Zusammen mit der Hochschule München und der Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm hat die OTH Regensburg inzwischen sechs Promotionszentren in besonders forschungsstarken Zukunftsfeldern eingerichtet. Diese Zentren ermöglichen wissenschaftlichen Nachwuchskräften eine eigenständige Promotion auf höchstem Niveau – direkt an der Hochschule.
Auch weiterhin können Promotionen in Kooperation mit Universitäten im In- und Ausland durchgeführt werden. Besonders für Fachbereiche, die in keinem der Promotionszentren vertreten sind, ist dies eine bewährte Möglichkeit. Mehr als 170 Promovierende der OTH Regensburg haben diesen Weg bereits erfolgreich beschritten – einen Überblick bietet die Rubrik „Frisch promoviert“ auf der Hochschulwebseite, in der abgeschlossene Promotionsvorhaben und die dahinterstehenden Persönlichkeiten vorgestellt werden.
Mehr Informationen zu den Promotionszentren und den verschiedenen Wegen zur Promotion an der OTH Regensburg finden Sie unter: www.oth-regensburg.de/promovieren
